Auch letzte Woche hingen wieder etliche Investoren und Marktkenner an den Lippen von Jerome «Jay» Powell. Wie immer hat er dabei fein säuberlich sein Skript befolgt, das wenig Spielraum für Interpretationen offenlässt. Doch was denkt Jay Powell wirklich, wenn er sein Skript runterleiert? Christopher Smart, Chief Global Strategist von Barings und Head Barings Investment Institute, hat sich an diese Frage gewagt. Herausgekommen ist ein amüsanter – und wahrscheinlich über weite Strecken authentischer – Blick in die Gedanken Powells.
Experimentelle Transkriptionssoftware ermöglicht es nun, nicht nur das Gesagte, sondern auch die Gedanken eines Sprechers aufzuzeichnen. In Anbetracht der eher eingeschränkten "Forward Guidance" der Fed bieten wir diese Aufzeichnung dessen, was der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Mittwoch bei seiner Eröffnungsrede zur Ankündigung der jüngsten Zinserhöhung dachte.
Ein Auszug:
«Das Wachstum der Verbraucherausgaben hat sich gegenüber dem rasanten Tempo des letzten Jahres verlangsamt, was zum Teil auf das niedrigere verfügbare Realeinkommen und die restriktiveren finanziellen Bedingungen zurückzuführen ist. Die Aktivität im Immobiliensektor hat sich deutlich abgeschwächt, was zum großen Teil auf die höheren Hypothekenzinsen zurückzuführen ist....»
Seht ihr, es beginnt zu funktionieren. Hypothekenzinsen über 6%, Baby!
«Meine Kollegen und ich sind uns sehr bewusst, dass eine hohe Inflation erhebliche Auswirkungen hat, da sie die Kaufkraft untergräbt, insbesondere für diejenigen, die am wenigsten in der Lage sind, die höheren Kosten für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel, Wohnung und Transportmittel zu tragen....»
Ja, wir gehen in den Supermarkt, wir tanken. Oder zumindest kennen wir Leute, die das tun.
Lesen Sie hier das komplette und kommentierte Skript