Rückblick: Nur wenigen Rohstoffen gelang es in den vergangenen Wochen, sich dem Abwärtstrend bei den Preisen zu entziehen. Anstiege gab es insbesondere bei den Getreidepreisen. Mit Blick auf die gute Versorgungslage dürfte diese Entwicklung allerdings nur von kurzer Dauer sein. Genussmittel wie Kaffee oder Kakao haben sich hingegen aufgrund der günstigen Witterung merklich verbilligt. Zwar uneinheitlich, aber grob seitwärts liefen die Industriemetallpreise. Edelmetalle und Energierohstoffe haben im Preis nochmals kräftig nachgegeben. Vor allem die Ölpreise liegen zurzeit mehr als 10 % unter dem Vormonatsniveau. Es zeichnet sich bereits seit Längerem ab, dass starke Preisanstiege an den Rohstoffmärkten vorerst der Vergangenheit angehören.
Ausblick: Neu geschaffene Produktionskapazitäten in Verbindung mit einem nur moderaten weltweiten Anstieg der Nachfrage lassen keine Rohstoffknappheit und damit auch keine nennenswerten Preisanstiege zu.
Da hilft auch keine ultralockere Geldpolitik. Im kommenden Jahr wird dies das dominiere Thema bleiben, daher haben wir unsere Rohstoffpreisprognosen nach unten angepasst, gehen aber nach wie vor nicht von einem anhaltenden Abwärtstrend, sondern eher von einer volatilen Seitwärtsbewegung aus. Bei Rohöl kommt erschwerend hinzu, dass die OPEC-Länder sich als Ölanbieter nunmehr in Konkurrenz zu den USA sehen, was eine Produktionskürzung seitens der OPEC offensichtlich deutlich schwerer macht als bislang von uns erwartet. Das Kartell ist bereit, sich auf einen Preiskampf einzulassen. Dieser Neueinschätzung der OPEC-Politik ist die niedrigere Ölpreisprognose 2015 geschuldet.
Hier können Sie das vollständige DekaBank Researchdokument herunterladen:
http://newsletter.deka.de/re?l=D0Iex6r47I47x7kn1I0