Ob Mülltrennung, Kauf regionaler Lebensmittel, Einsparen von Strom und Plastikabfällen, fast alle Befragten geben an, in einem oder mehreren Alltagsbereichen nachhaltig zu handeln. Ein Drittel bevorzugt beim Kauf sogar, wenn möglich, immer das nachhaltige Produkt. Trotzdem besitzen nur sechs Prozent nachhaltige Geldanlagen. Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) hat sogar noch nie davon gehört.
Dabei kommen nachhaltige Finanzprodukte für 62 Prozent durchaus in Frage. Vor allem jüngere Personen sind hier sehr aufgeschlossen. 67 Prozent der Millennials sind dafür offen. Ebenso viele weibliche Millennials würden sogar nachhaltige Investmentfonds gegenüber klassischen Produkten bevorzugen (versus 61 Prozent der Männer).
Dazu passt, dass der Online Buzz für dieses Thema einen enormen Anstieg verzeichnet. Die User nutzten den Begriff „Nachhaltiges Investment“ in verschiedenen Digitalkanälen wie Facebook, Twitter, Blogs und Co. von Januar bis August 2017 8.639 mal. Im selben Zeitraum 2018 waren es schon 23.656 mal – ein Anstieg von 174 Prozent.
„Es ist wichtig, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt. Der Hauptgrund nachhaltige Anlagen zu meiden, sind fehlende Informationen und die Sorge, sich nicht genug auszukennen. Gerade hier sind die Produktanbieter und die Berater in den Banken und Sparkassen gefragt“, sagt Michael Rosbach, Leiter Vertriebsstrategie und Marktinitiativen der DekaBank.
Auf die Frage nach den Beweggründen für nachhaltiges Handeln antworten die Generationen sehr unterschiedlich: Je jünger die Befragten, desto eher sind sie davon überzeugt, dass nachhaltige Produkte auch besser sind als herkömmliche. Zudem ist bei ihnen die Angst vor den – negativen – Auswirkungen normaler Produkte viel größer als bei älteren Befragten. Allen Generationen ist wichtig, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten (75 Prozent). Bei der Hälfte passt es zum persönlichen Werteprofil. Fast ebenso viele (51 Prozent) möchten ihren Kindern und Enkelkindern eine bessere Welt hinterlassen.
Ebenso altersabhängig ist, wie die Befragten den Begriff Nachhaltigkeit überhaupt definieren. Für die Traditionals ist zukunftsorientiertes Handeln und Verzicht auf Kinderarbeit wichtiger als bei den anderen Generationen. Die ab 1981 Geborenen verknüpfen damit weniger den Begriff fairer Handel. Dafür bringen sie überproportional häufig Konsum-Verzicht und nachhaltige Unternehmensführung ins Spiel.
Über die Studie:
Beim Deka-Anlegermonitor handelt es sich um eine Online-Befragung, die dreimal jährlich von YouGov im Auftrag der DekaBank durchgeführt wird, um mehr über das Anlegerverhalten zu erfahren. Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland GmbH bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 28.06. und dem 09.07.2018 nahmen 3.024 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18-75).