Schwellenländeraktien: Auf die kleinen Werte achten

„Der Konsum in den Schwellenländern wird in den nächsten Jahren einen rasanten Wachstumskurs einschlagen. Private und (semi-)professionelle Anleger können häufig am besten mit Aktien von kleineren, lokalen Unternehmen daran teilhaben”, sagt Stephen Derkash, Fondsmanager des UBS Emerging Markets Small Caps Funds. Von der steigenden Binnennachfrage profitieren vor allen Dingen die vor Ort ansässigen kleineren, börsennotierten Unternehmen, so genannte Small Caps oder auch Nebenwerte. UBS | 08.07.2014 10:04 Uhr
Stephen Derkash, UBS Emerging Markets Small Caps Funds / ©  UBS AM
Stephen Derkash, UBS Emerging Markets Small Caps Funds / © UBS AM
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Es ist noch nicht lange her, da schrieben die aufstrebenden Volkswirtschaften Erfolgsgeschichte. Mit ihrer zahlenmäßig großen und jungen Bevölkerung, ihrem Reichtum an Rohstoffen und ihren gesunden Staatsfinanzen sollten sie Prognosen zur Folge langfristig dynamischer wachsen als die Industriestaaten mit ihrer alternden Bevölkerung. Dennoch sind die Aktienmärkte der Emerging Markets zuletzt hinter denen der entwickelten Volkswirtschaften weit zurückgeblieben. Ursache dafür war neben einer nachlassenden Wachstumsdynamik in den Schwellenländern auch die Befürchtung einer restriktiveren Geldpolitik in den USA. Die Aussicht auf höhere Zinsen führte dazu, dass viele Investoren ihr Kapital aus den Emerging Markets abzogen und deren Währungen und Kapitalmärkte auf Talfahrt schickten. „Interessant ist dabei, dass sich an der Wachstumsstory nichts geändert hat. Die positiven Rahmenbedingungen gelten nach wie vor“, meint Stephen Derkash, Manager des UBS Emerging Markets Small Caps Fund.

Jetzt antizyklisch zu investieren, könnte auch aus weiteren Gründen noch interessant sein. So gibt es neben dem Altbekannten mittlerweile auch neue Wachstumstreiber. „Einer der wichtigsten ist, dass sich das Wachstumsmodell vieler aufstrebender Volkswirtschaften weg von der Exportorientierung hin zur Binnennachfrage verlagert“, so Derkash. Steigende Einkommen, sinkende Arbeitslosenraten, die zunehmende Urbanisierung und die vorteilhafte demografische Struktur dürften in den nächsten Jahren für ein beschleunigtes Konsumwachstum in diesen Ländern sorgen. Die Bewertungskennzahlen sind ebenfalls positiv. Während die MSCI Emerging Market Indizes auf Standardwerte und Small Caps mit dem 10,9fachen und dem 12,8fachen der Gewinne bewertet werden, müssen Anleger beim MSCI EAFE das 14,4fache zahlen (Quelle: Bloomberg; Mai 2014). Zudem hellt sich die Konjunktur auf. Seit 2010 ist die globale Wachstumsdynamik laut dem Internationalen Währungsfonds von 5,2 auf drei Prozent in 2013 zurückgegangen. Jetzt, 2014, soll sie erstmals wieder höher liegen als im Vorjahr – bei 3,6 Prozent.

Aufgrund der wachsenden Binnennachfrage hält Derkash Small Caps, also Aktien von kleinen Firmen aus diesen Ländern, besonders interessant. „Während viele große Unternehmen aus den Emerging Markets Rohstoffe produzieren und vom Export in andere Länder abhängig sind, machen kleinere Firmen den größten Teil ihres Umsatzes meist am Heimatmarkt und profitieren so direkt von der Konsumstory“, sagt Derkash. Allerdings sollten Anleger nur über ein breit gestreutes Portfolio in solche Titel investieren. Auch sind bei der Auswahl der Firmen und der Länder viel Know-how und eine intensive Analyse erforderlich.

Fondsmanager-Interview: Klein und ertragsstark

Small Caps aus den Emerging Markets werden von Analysten und Investoren kaum beachtet. Eine Chance für den, der gründlich analysiert, meint Stephen Derkash, Fondsmanager des UBS Emerging Markets Small Caps Fund.

Herr Derkash, was macht Small Caps so attraktiv?

Dieses Segment bietet eine große Vielfalt an exzellenten und wachstumsstarken Firmen, die von anderen Marktteilnehmern schlicht übersehen werden. Dadurch ist dieses Marktsegment oft nicht so effizient, wie es sein könnte. Wer recherchiert, findet dort deshalb Firmen, die ein sehr viel attraktiveres Ertrags-Risiko-Profil aufweisen als Standardwerte. Zudem bieten sie einen besseren Diversifikationseffekt, weil sie weniger stark mit den Aktienmärkten der entwickelten Länder korrelieren.

Wie gehen Sie bei der Titelauswahl vor?

Grundsätzlich suchen wir nach gut geführten Firmen, deren Wachstum sich in Beschleunigung befindet und wo eine positive fundamentale Veränderung zu beobachten ist, die vom Markt noch nicht realisiert wurde. Um solche Aktien zu finden, setzen wir ein hauseigenes Screening-Programm ein, mit dem wir aus den rund 2.500 Titeln die 300 herausfiltern, die für eine nähere Betrachtung in Frage kommen. Dort führen wir dann eine Fundamentalanalyse durch, wobei wir besonders auf Wachstums- und Margenpotenziale, den Verschuldungsgrad oder den freien Cashflow achten. Ist eine Aktie dazu attraktiv bewertet, dann nehmen wir sie ins Portfolio. Dieses Research ergänzen wir durch regelmäßige Firmenbesuche sowie durch eine makroökonomische Analyse, auf deren Basis wir festlegen, welche Länder und Sektoren wir über- oder untergewichten.

Welche Branche favorisieren Sie derzeit? 

Auf Grund der derzeitigen Konsumfreude in den Schwellenländern halten wir die Sektoren der zyklischen Konsumgüter, Versicherungen, Nahrung oder Freizeit für interessant. Dazu kommen IT-Unternehmen. Sie sind moderat bewertet und sollten von steigenden IT-Ausgaben der Unternehmen weltweit profitieren.

Und wie sieht es auf Länderebene aus?

Auf Länderebene waren wir in Brasilien zwei Jahre lang die meiste Zeit untergewichtet. Angesichts der Panikverkäufe durch viele Marktteilnehmer, sehen wir dort jetzt aber antizyklisch Chancen und haben das Land jetzt am stärksten übergewichtet. Viele gute Unternehmen wurden dort aggressiv verkauft, womit deren Bewertungen jetzt attraktiv sind.  

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