Regelmäßige Ausschüttungen können unter Umständen 30 bis 50 Prozent zu den Gesamterträgen eines Aktieninvestors beitragen. Defensive Portfolios werfen daher im Regelfall bessere Langfristrenditen ab als wachstumsorientierte Strategien. Außerdem schwanken ertragsstarke Aktien weniger stark als risikobehaftete Wachstumstitel – bieten Dividenden doch einen Risikopuffer, sollte die Konjunktur einmal nachgeben. Zudem sorgen die laufenden Zahlungen für attraktive stetige Einkünfte, die Investoren bisher eigentlich von Rentenpapieren erwarteten.
Dividenden punkten in Tiefzinsphase
„Anleger sollten sich diese Vorteile keinesfalls entgehen lassen“, so Patrick Zimmermann. Lagen die Dividenden in der Vergangenheit zumeist tiefer als die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen, hat sich dieses Verhältnis aktuell deutlich ins Gegenteil verkehrt. So bringen sichere Bundeswertpapiere mittlerer Restlaufzeit derzeit überhaupt keine Zinsen mehr. Im kurzfristigen Bereich fielen die Renditen sogar in den negativen Bereich. „In der derzeitigen Tiefzinsphase ist der Nutzen hoher Ausschüttungen nochmals gestiegen“, betont Zimmermann. Gemessen etwa am Euro Stoxx 50 Index werfen Standardaktien aktuell 3,0 Prozent ab. Unternehmen aus den USA zeichnen sich wiederum durch eine besonders hohe Dividendenkontinuität aus.
Steigt das Geschäftsvolumen, können mögliche Kursgewinne und Dividendenerhöhungen den Anlageerfolg weiter steigern. „Stabile und attraktive Kapitalzuwächse stehen und fallen allerdings mit der Auswahl geeigneter Titel“, fährt Zimmermann fort. Für das Portfolio des UBS-Managers kommen daher vor allem langfristig erfolgreiche Gesellschaften infrage, die bilanziell und ertragsseitig auf einem festen Fundament stehen. Insbesondere sollten die Unternehmen durch stetige und langfristig möglichst auch steigende Dividenden bewiesen haben, dass sie umsichtig mit der Ressource Kapital umgehen und ihre Anteilseigner angemessen am Geschäftsergebnis beteiligen.
Stimmen diese Voraussetzungen, können auch rentenorientierte Investoren einen Einstieg in ertragsstarke Unternehmenstitel erwägen. Aktien schwanken grundsätzlich zwar stärker als Anleihen. Allerdings ist die Luft im vermeintlich stabilen Rentensegment sehr dünn geworden; Rückschläge sollten niemanden überraschen. Wer sein Vermögen auch zukünftig erhalten und mehren möchte, kommt an Dividendentiteln somit kaum vorbei.
Fondsmanagerinterview: Bei Dividendenaktien die Spreu vom Weizen trennen
Ertrags- und substanzstarke Aktien mit überzeugender Historie sind für den UBS Global High Dividend erste Wahl. Fondsmanager Patrick Zimmermann nennt die Gründe.
Herr Zimmermann, auf welche Märkte und Sektoren legt der UBS Global High Dividend momentan seine Schwergewichte?
Patrick Zimmermann: Unternehmen aus den USA und Kanada stehen für etwa die Hälfte des Portfolios. Großbritannien ist ebenfalls hoch gewichtet. Relevante Positionen hält der Fonds außerdem in China, Australien und in der Schweiz. Was die Sektoren anbelangt, spielen Finanztitel und die Hersteller von Basiskonsumgütern eine herausgehobene Rolle. Währungsbewegungen zum US-Dollar sichert der Fonds routinemäßig ab.
Aus der Perspektive eines Euro-Anlegers besteht somit Währungsfantasie?
Patrick Zimmermann: Durchaus. Kernziel unseres Fonds ist es natürlich, unsere zahlreichen in US-Dollar kalkulierenden Investoren vor Schwankungen der amerikanischen Währungen zu schützen. Anleger aus dem Euroraum konnten zuletzt aber stark von dieser Ausrichtung profitieren. In Euro errechnet sich über die vergangenen 12 Monate ein Wertzuwachs von 44 Prozent (per 31. März 2015).
Im Mittelpunkt Ihrer Anlagestrategie steht aber etwas anderes, nämlich die systematische Auswahl dividendenstarker Qualitätstitel.
Patrick Zimmermann: Genau. Das Portfolio besteht aus 100 etwa gleich gewichteten internationalen Einzelaktien. Beim wichtigen Qualitätskriterium „Dividendenrendite“ trennen wir die Spreu vom Weizen. Wir sehen uns nicht nur die reine Höhe der Ausschüttungen an, sondern untersuchen auch, ob das an die Aktionäre verteilte Kapital auch nachhaltig erwirtschaftet wurde, idealerweise über viele Jahre hinweg. Bei der Aktienauswahl kommt ein quantitativer Selektionsprozess zum Tragen.
Wie hat sich Ihre Portfoliostrategie in der Vergangenheit geschlagen?
Patrick Zimmermann: Sehr gut. Seit seiner Auflegung im April 2011 hat sich der UBS Global High Dividend besser entwickelt als sein Vergleichsindex, der MSCI All Country World in US-Dollar. Es hat sich gezeigt, dass unser Portfolio in Abschwungphasen mehr Alpha generiert als bei allgemeinen Börsenaufschwüngen. Die gezahlten Dividenden wirken hier als Sicherheitspuffer. Der Fonds weist somit einen defensiven Charakter auf. Anleger sollten allerdings einen Investmenthorizont von fünf Jahren oder mehr mitbringen.