Auch Brasilien und Spanien haben mit jeweils 19,8% und 16,1% gute Chancen, den Titel zu erringen. Gastgeber Russland tritt in der schwächsten Gruppe an und wird wohl in die Achtelfinals einziehen, sich dort aber wahrscheinlich Spanien oder Portugal geschlagen geben müssen.
Es wird nicht erwartet, dass Russlands geschätzte Ausgaben für das Turnier in Höhe von 0,7% des Bruttoinlandprodukts (BIP) der Wirtschaft des Landes bedeutende Impulse geben werden. Der lokale wirtschaftliche Nutzen könnte aber größer sein, als wenn ein weiter entwickeltes Land wie Spanien, Italien oder Frankreich das Turnier ausrichten würde.
Das Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management veröffentlicht heute einen Bericht, in dem es erläutert, wie mithilfe seiner Erkenntnisse und Hilfsmittel versucht werden kann, den Ausgang des weltgrößten Sportereignisses des Jahres zu prognostizieren. Einem systematischen Ansatz folgend, analysiert das CIO, mit welcher Wahrscheinlichkeit jede Mannschaft die verschiedenen Phasen des Turniers übersteht.
Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management, meint dazu: «Unabhängig davon, ob jemand globale Märkte oder Fußballturniere analysiert, besteht die Gefahr einer gewissen Voreingenommenheit zugunsten der Lokalfavoriten. Die quantitative Disziplin des Chief Investment Office hat sich als erfolgreich in der Überwindung dieser Heimmarktneigung erwiesen, sei es angewandt auf Portfolios oder eben Sportanlässe.»
Michael Bolliger, Head of Emerging Markets Asset Allocation, UBS Global Wealth Management und Hauptautor der Studie, fügt hinzu: «Anleger können von erfolgreichen Fußballmannschaften viel lernen. Streben nach Agilität, Aufbau eines vielfältigen Pools von Talenten und auch unter Druck Ruhe bewahren – dies alles sind Tugenden, die erfolgreiche Teams und erfolgreiche Anleger gleichermaßen auszeichnen.»
Der Bericht enthält einen Abschnitt mit Tipps zu Anlagen in Russland, dem Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft, sowie eine Analyse zu den möglichen Auswirkungen des Turniers auf die Wirtschaft des Landes. Reputationsgewinne sind schwierig zu quantifizieren, jedoch erwartet das CIO, dass Russland als Reiseziel für Touristen aus aller Welt nur geringfügig interessanter wird. Die geschätzten Ausgaben in Höhe von USD 12 Mrd., die zur Vorbereitung auf das Turnier in Infrastruktur- und ähnliche Projekte geflossen sind, könnten in Russland von größerem wirtschaftlichen Nutzen sein als in einem stärker entwickelten Land.