UBS AM Halbjahresausblick: Die Markterholung nach COVID-19 aus Anlegersicht

Anleger sollten sich auf eine schrittweise, unebene Erholung der Wirtschaft vorbereiten. Zudem könnte es bis 2022 dauern, bis das wirtschaftliche Niveau von Ende 2019 wieder erreicht ist. In diesem Umfeld sind in allen Anlageklassen umfangreiche Relative-Value-Chancen vorhanden. Die Finanzmärkte spiegeln den Status Chinas, als eine der ersten Volkswirtschaften auf dem Weg zur Erholung, wider. Ferner dürfte die Outperformance nachhaltiger Anlagen im Zuge der jüngsten Volatilität die Anlegernachfrage weiter steigern. Dies ist eine Auswahl der zentralen Einschätzungen im aktuellen Halbjahresausblick „Panorama“ von UBS Asset Management (UBS-AM), der heute veröffentlicht wurde. UBS | 23.06.2020 10:47 Uhr
© Photo by Valery Livada on Unsplash
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Die COVID-19-Pandemie hat zu einem Stillstand der globalen Wirtschaftsaktivitäten und zu einer beispiellosen politischen Reaktion von Regierungen und Notenbanken weltweit geführt, gefolgt von massiven Zweifeln an der langfristigen Zukunft des Arbeitslebens und sozialen Miteinanders. In diesem höchst unsicheren Umfeld dürften die Investitionsausgaben am Boden bleiben, und auch die Haushalte haben nur wenig Spielraum, um ihre Sparquoten zu senken. Das Basisszenario von UBS-AM geht daher davon aus, dass die sich anbahnende Erholung langsam und ungleichmäßig verlaufen und eine breite Streuung zwischen verschiedenen Ländern und Sektoren zeigen wird.

Evan Brown, Head of Multi-Asset Allocation Strategy bei UBS-AM, dazu: „Seit Ende März haben wir weltweit signifikante Rallys bei Risikoanlagen erlebt, da auf den anfänglichen politischen Enthusiasmus schrittweise Fortschritte, sowohl bei den Ergebnissen im Bereich der öffentlichen Gesundheit als auch bei den wirtschaftlichen Aktivitäten, in den Industrieländern folgten. Angesichts anhaltender Sicherheitsbedenken bleiben in unserem Basisszenario dennoch Nachfrage und Produktionskapazitäten im Jahr 2020 und darüber hinaus unter dem Niveau der Zeit vor COVID-19.“ 

In einem optimistischen Szenario ermöglicht die unerwartet schnelle Verfügbarkeit eines wirksamen Impfstoffs die umfassende Wiedereröffnung der Wirtschaft, in der die Regierungen schnell zu Konjunkturprogrammen übergehen. 

„Wir denken, dass die stärksten Einflussfaktoren für die wirtschaftliche Erholung die Entwicklung eines noch unbekannten Impfstoffs oder wirksamer Behandlungsmethoden sein werden, woraufhin die Regierungen einen Schwenk von einer Krisen-Risikobegrenzung hin zur Auflegung von Konjunkturprogrammen durchsetzen. Neben medizinischen Durchbrüchen werden politische Entscheidungen darüber bestimmen, in welcher möglichen Form die Erholung verläuft – ob es sich um ein V, ein U oder, aus unserer Sicht am wahrscheinlichsten, um einen ,Swoosh-Haken‘ handeln wird“, so weiter Evan Brown. 

„Selten wurden Investoren in so kurzer Zeit mit so vielen Veränderungen bei so zahlreichen treibenden Faktoren für Investitionsentscheidungen bombardiert. Für diejenigen, die in der Lage sind, die Folgen all dieser Veränderungen zu handhaben und möglichst emotionslos zu investieren, bieten sich potenziell grenzenlose Gelegenheiten. Unsere seit Langem bestehende ‚bullische‘ Haltung gegenüber chinesischen Wertpapieren hat weiter Bestand und die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsthemen in Anlageentscheidungen hat sich in der jüngsten Volatilitätsphase bewährt“, ergänzt Barry Gill, Head of Investments bei UBS AM. 

Die Korrelation zwischen dem chinesischen Inlandsmarkt und anderen Aktienmärkten bleibt gering, das hat sich in dieser Krise erneut bestätigt. Da sich das Land den Anzeichen nach als eine der ersten Volkswirtschaften auf dem Weg der Erholung befindet und sein Aktienmarkt in den globalen Indizes weiterhin unterrepräsentiert ist, ergeben sich gute Gelegenheiten für Investoren. 

Marktdaten zufolge haben ESG-Indizes wie der MSCI World SRI und der MSCI ACWI SRI ihre traditionellen Vergleichsindizes über drei und fünf Jahre um 10 Prozent übertroffen. Ersten Indikatoren zufolge hat sich dieser Trend in den vergangenen Monaten fortgesetzt und die von Anlegern gehaltenen nachhaltigen Unternehmen haben einen Nachfrageschub verzeichnet.

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