Covid-19 belastet die globale Wirtschaft. Auch Asiens Volkswirtschaften sind von der Pandemie stark betroffen, allerdings nur kurzfristig, langfristig dürfte sie kaum Auswirkungen nach sich ziehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung in den asiatischen Schwellenländern 2020 um 0,8 Prozent schrumpft. Die Wirtschaftsaktivitäten haben jedoch wieder deutlich angezogen, insbesondere in China. Das Vorkrisenniveau ist zwar noch nicht erreicht, aber in den Fabriken haben weitgehend alle Beschäftigten ihre Arbeit wieder aufgenommen. Für China rechnet der IWF für 2021 mit einem Wirtschaftswachstum von 8,2 Prozent, in den gesamten asiatischen Schwellenländern mit 7,4 Prozent.
Die Ausgangslage für eine Erholung ist solide. Asien ist in einem robusten Zustand in die Krise gegangen. Viele Staaten weisen ein relativ gesundes Haushaltssaldo auf, und asiatische Unternehmen überzeugen mit vergleichsweise defensiven Bilanzen. Zudem leiden die Volkswirtschaften nicht unter Überkapazitäten. Für Anleger eröffnen sich daher viele Chancen – sowohl an den Aktien- als auch an den Anleihenmärkten.
Günstige Bewertungen bei asiatischen Aktien
Geoffrey Wong, Head of Emerging Markets and Asia Pacific Equities UBS-AM: „Ein Einstieg in die asiatischen Aktienmärkte ist derzeit nicht teuer. Sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich zu US-amerikanischen und europäischen Aktien sind die Bewertungen günstig. Die zunächst noch zu erwartende Volatilität an den Märkten kann besonders gute Kaufgelegenheiten bieten.
Einige Anlagetrends haben durch die Pandemie zusätzlich an Dynamik gewonnen. Dazu zählen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Technologie, wodurch Innovationen vorangetrieben werden. Auch die Verlagerung von Offline zu Online hat an Bedeutung gewonnen. Andere langfristige Trends sind ebenfalls noch intakt: die zunehmende Nachfrage nach Qualitätsprodukten, Chinas Neuausrichtung auf Dienstleistungen und Konsum, die Unterversorgung der Bevölkerung mit Krediten und der wachsende Anteil von Asien ex-China an der globalen Produktion. All diese Trends erzeugen Gewinner und Verlierer. Ein aktives Management mit wohlüberlegter Titelauswahl kann Investoren daher deutlichen Mehrwert bieten. Insbesondere Unternehmen aus Sektoren wie Konsum und Gesundheitswesen, die von den Trends profitieren, haben unserer Ansicht nach das Potenzial, zu den künftigen Gewinnern zu zählen.″
Asiens Anleihen bieten aktuell hohe Risikoaufschläge
Hayden Briscoe, Head of Fixed Income Asia Pacific UBS-AM: „Auch an Asiens Anleihenmärkten werden Rendite suchende Investoren fündig. Obwohl sich die Stimmung schon wieder aufhellt, sind die Risikoaufschläge asiatischer Investmentgrade- und insbesondere High-Yield-Anleihen so hoch wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr. Entsprechend attraktiv sind die Renditen, vor allem im Vergleich zu den USA und Europa. In der Vergangenheit war regelmäßig zu beobachten, dass an den asiatischen Unternehmensanleihemärkten nach größeren Kursabstürzen schnelle, starke Erholungen mit hohem Ertragspotenzial für Investoren folgten. Die aktuelle starke Ausweitung der Spreads deutet daher auf einen vielversprechenden Einstiegszeitpunkt hin.
Ein weiteres Argument für Asiens Anleihenmärkte sind unterstützende geld- und fiskalpolitische Maßnahmen. Asiatische Notenbanken haben mehr Spielraum für weitere Zinskürzungen in den nächsten 12 bis 18 Monaten als ihre Pendants in den USA und Europa. Fiskalpolitische Hilfe wird vor allem in China sehr effektiv eingesetzt, um direkt ausgewählte Wirtschaftssektoren zu stimulieren. Die Chinesen haben sehr gezielt das Kreditwachstum angekurbelt, was aufgrund Chinas großem Einfluss ganz Asien zugutekommt.
Aktuell bieten insbesondere chinesische Anleihen aus dem Immobiliensektor hohes Potenzial. Die Immobilienpreise sind auf dem Weg der Erholung und die Profitabilität der Entwickler verbessert sich. Vor allem große Unternehmen, die ihren Marktanteil ausbauen und eine breite Palette an Finanzierungsmöglichkeiten haben, sind attraktiv.″