Hayden Briscoe: „China-Anleihen gehören in jedes globale Portfolio“
Das Niedrigzinsumfeld stellt Anleiheinvestoren weiterhin vor große Herausforderungen. Ein Blick nach China könnte ihre Sorgen jedoch etwas mildern. „Die Renditen von chinesischen Staatsanleihen – sowohl nominale als auch reale Renditen – stechen in einer Welt mit sehr geringen oder gar negativen Anleiherenditen positiv hervor“, sagt Hayden Briscoe, Head of Fixed Income Asia-Pacific bei UBS Asset Management. Im Portfolio können diese Papiere als sicherer Hafen dienen. Trotz der starken Erholung der Wirtschaft sieht Briscoe keine drohende Gefahr von der Inflationsseite. Die Teuerung ist gering und scheint unter Kontrolle. Zinserhöhungen durch die Notenbank sind ebenfalls nicht zu erwarten.
Chinesische und asiatische Unternehmensanleihen könnten von Spread-Verengungen profitieren
Auch chinesische und asiatische Unternehmensanleihen allgemein sind aktuell attraktiv. Sie werden mit einem deutlichen Risikoaufschlag gegenüber Bonds aus den USA und Europa gehandelt. „Vieles spricht dafür, dass sich dieser Bewertungsabstand bald reduzieren wird, sodass Anleger von einer Spread-Verengung profitieren können“, so Briscoe. Im High-Yield-Bereich scheint vor allem der wichtige Immobiliensektor vielversprechend – auch dank neuer staatlicher Vorgaben.
„Der chinesische Onshore-Anleihemarkt hat sich in fünf Jahren verdoppelt. Und wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt“, sagt Briscoe. Parallel zum starken Wachstum hat die Regierung begonnen, den Markt für ausländische Investoren immer weiter zu öffnen. Eine erste Einbindung chinesischer Anleihen in wichtige globale Anleiheindizes ist bereits erfolgt.
Als Konsequenz strömt ausländisches Kapital in den Markt. „Dennoch ist der Anteil ausländischer Investoren am Gesamtmarkt immer noch sehr gering und liegt bei unter drei Prozent“, sagt Briscoe. Auch wenn wachsendes Interesse zu beobachten ist, so spielen chinesische Anleihen in vielen globalen Portfolios bislang nicht die Rolle, die der wirtschaftlichen Stellung und Perspektive des Landes entspricht.
Über die nächsten zehn Jahre dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft rund 30 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum beitragen. Die Verschiebung der wirtschaftlichen Schwerkraft gen Asien ist vorprogrammiert. Investoren sollten sich rechtzeitig positionieren.
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