Chinas kürzlich verkündetes Wachstumsziel für 2022 in Höhe von 5,5 Prozent ist das niedrigste seit Jahrzehnten – wenn auch höher als erwartet. Im vierten Quartal 2021 haben eine sinkende Nachfrage, Angebotsschocks, Regulierung und ein schwächelndes Sentiment die Wirtschaft stark ausgebremst. Im ersten Quartal 2022 dürfte der Abschwung seinen Tiefpunkt erreichen und die Wirtschaft sich im Laufe des Jahres erholen. Unterstützung dafür kommt von der chinesischen Zentralbank, die ihren Lockerungskurs fortsetzen sollte. Ebenso sind weiter steigende Staatsausgaben zu erwarten.
Chinas Aktien-Story ist intakt
Die wachstumsfördernden Maßnahmen dürften chinesischen Aktien zugutekommen. Es ist zwar schwer vorherzusagen, wann sich die Volatilität legt. Ein Blick auf die Fundamentaldaten verspricht jedoch gute Chancen, dass chinesische Qualitätsunternehmen, die sich durch ein nachhaltiges Wachstum auszeichnen und ihre Widerstandsfähigkeit in allen Marktlagen bewiesen haben, langfristige robuste Erträge für geduldige Investoren liefern. Auch bleiben die langfristigen Trends, die China für ein Investment attraktiv machen, intakt: der Umbau zu einem dienstleistungsorientierten Wachstum, steigende Ausgaben für Gesundheit, Automation und Digitalisierung sowie der Schritt zu grüner Energie und einer sauberen Umwelt.
Chinas Anleihen bieten weiterhin Renditevorteil
Chinas Staatsanleihen bieten weiterhin einen Renditeaufschlag von 1 bis 2,5 Prozent gegenüber den wichtigen globalen Anleihemärkten und gleichzeitig eine geringe Korrelation. In der ersten Jahreshälfte 2022 scheinen insbesondere zinssensitive Anleihen aussichtsreich zu sein. Mit einer wirtschaftlichen Erholung könnten sich dann im zweiten Halbjahr Anlagemöglichkeiten bei USD-Unternehmensanleihen eröffnen. Die Risikoaufschläge chinesischer High Yields sind so hoch wie noch nie. Insbesondere das Immobiliensegment bietet Chancen. Dieses ist zwar noch nicht über den Berg, aber eine eingepreiste Ausfallrate von 70 Prozent scheint unrealistisch hoch.