Investments für vier Szenarien
1. Inflationärer Boom
Ist eine robuste Nachfrage der Grund für einen anhaltenden Preisdruck, könnte die Angebotsseite weiter aufstocken und so eine Aufwärtsspirale entstehen. Ein solches Umfeld aus Wachstum und Inflation könnte grundsätzlich positiv für Risiko-Assets sein. Europäische Banken wären besonders gut für eine Outperformance positioniert, da hier ein Rezessionsrisiko stark eingepreist ist.
2. Stagflation
In einem Umfeld aus abflauendem Wachstum und anhaltend hoher Inflation dürften Energie- und Landwirtschaftsaktien zu den wenigen Gewinnern zählen. Sie dürften ebenfalls in einem inflationären Boom profitieren.
3. Bedrohtes Wachstum
Eine Abschwächung von Wachstum und Inflation ist zwar zu erwarten, das Wachstum könnte aber auch zusammenbrechen. Für dieses Szenario sieht Brown Relative-Value-Trades im Vorteil, bei denen der US-Dollar gegen Währungen aus Regionen gehandelt wird, die bei einer globalen Abkühlung an vorderster Front stehen, wie zyklische asiatische Währungen und der Euro. Im Aktienbereich bevorzugt Brown den defensiven Gesundheitssektor.
4. Sinkende Inflation, stabiles Wachstum
Ein solches Goldilocks-Szenario scheint derzeit am unwahrscheinlichsten. „Wir halten an einigen Qualitätsaktien fest, die sich typischerweise bei etwas nachlassenden, aber immer noch positivem Wachstum gut entwickeln“, sagt Brown.
Aktien haben an Attraktivität verloren
Insgesamt setzt Brown zurzeit auf eine Untergewichtung von Aktien, eine neutrale Position bei Unternehmens- und Staatsanleihen sowie eine Übergewichtung im Rohstoffbereich. „Aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten und der hohen Bewertung halten wir globale Aktien für weniger attraktiv als Anleihen. Die Risikoprämie für Aktien ist so niedrig, dass Anleger wohl nicht ausreichend für die Risiken negativer Überraschungen bei Wachstum und Inflation vergütet werden“, begründet Brown. Mehr Klarheit zur weiteren Entwicklung erwartet er zu Ende des zweiten Quartals oder in der zweiten Jahreshälfte, wenn sich abzeichnet, welche Unterstützungsmaßnahmen China ergreift, wie sich Inflation und Geldpolitik sowie die Beziehungen zwischen Russland und dem Rest der Welt entwickeln.
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