UBS Multi-Asset Stratege Brown: „Aufholjagd gegenüber den USA beginnt"

UBS | 12.03.2024 14:00 Uhr
Evan Brown, Leiter Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management / © e-fundresearch.com / UBS Asset Management
Evan Brown, Leiter Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management / © e-fundresearch.com / UBS Asset Management

Das gesamtwirtschaftliche Umfeld war zuletzt von der herausragenden Stellung der USA geprägt. Die US-Wirtschaft hat über einen langen Zeitraum hinweg eine bessere Wirtschaftsleistung erzielt als die meisten anderen großen Volkswirtschaften. Dies hat auch zur Outperformance der US-Aktienmärkte beigetragen, die jedoch insbesondere von multinationalen Tech-Giganten, die von den Fortschritten bei der künstlichen Intelligenz (KI) profitieren, angetrieben wurde. Auch die Währung hat durch robuste Zuflüsse in US-Dollar-Anlagen profitiert. „Jetzt sehen wir zunehmend Anlass zu Optimismus für zyklischere Aktienregionen außerhalb der USA, wie Japan und Europa, da die globale Produktion wieder ansteigt“, sagt Evan Brown, Head of Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management.

Verarbeitendes Gewerbe erholt sich

„Während wir nach wie vor mit einer robusten US-Wirtschaft rechnen, beobachten wir immer mehr grüne Triebe im Rest der Welt sprießen“, sagt Brown. Im Februar stieg der globale JPMorgan Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erstmals seit August 2022 über die entscheidende Marke von 50, die die Grenze zwischen Expansion und Kontraktion darstellt. „Die Erholung im verarbeitenden Gewerbe kommt vor allem Volkswirtschaften außerhalb der USA zugute. Wir denken, dass eine Aufholphase und ein breiter angelegtes globales Wachstum bevorsteht“, so Brown.

Die Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die europäische Wirtschaft trotz der schleppenden Entwicklung in Deutschland insgesamt aufdreht. Die Region Asien ex-China sollte durch die anhaltende Stärke des Technologiegüterzyklus unterstützt werden. „In China erwarten wir weitere Anstrengungen zur Stabilisierung, allerdings nicht so umfangreiche Anreize wie nach der globalen Finanzkrise und 2016/17“, sagt der Experte von UBS.

Mögliche hartnäckige Inflation bleibt Risikofaktor

Die Erholung in der Produktionsaktivität kann allerdings einen unerwünschten Nebeneffekt mit sich bringen: Der disinflationäre Trend bei den Warenpreisen könnte abgebremst werden. Eine anziehende Nachfrage, gekoppelt mit geringen Lagerbeständen, erhöht das Risiko steigender Preise. Und anhaltender Preisdruck erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken Zinssenkungen weiter hinausschieben, was zu Volatilität an den Anleihemärkten führen und Risiko-Assets belasten könnte. 

Fokus auf Japan, Europa und US-Tech-Giganten

„Bei Aktien bevorzugen wir Regionen, die vom starken nominalen globalen Wachstum und der beginnenden Erholung im verarbeitenden Gewerbe profitieren, wie Japan und Europa“, sagt Brown. „In den USA bleiben die KI-Nutznießer durch weiterhin überdurchschnittliches Gewinnwachstumspotenzial spannend. Im Währungsbereich könnte sich der US-Dollar als gute Absicherung erweisen, falls eine hartnäckige Inflation sowohl Aktien als auch Anleihen belastet und der Zinsunterschied zwischen den USA und dem Rest der Welt zunimmt.“

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