Nach den aggressiven Zinserhöhungen der vergangenen Jahre haben bedeutende Notenbanken die Zinswende eingeleitet oder stehen kurz davor. Das bedeutet positive Aussichten für Anleihen. „Wir gehen davon aus, dass der schwächere Inflationsdruck den Zentralbanken ermöglichen wird, entweder in naher Zukunft mit Zinssenkungen zu beginnen oder damit fortzufahren“, sagt Uta Fehm, Senior Fixed Income Strategin bei UBS Asset Management.
Allerdings entwickeln sich nicht alle Anleihesegmente gleich. Eine selektive Vorgehensweise ist daher wichtig. In der aktuellen Zinssenkungsphase zeigen sich regionale Unterschiede, da die Volkswirtschaften unterschiedlich auf die aggressive Straffung der Geldpolitik reagiert haben. „Die Europäische Zentralbank hat dank der gesunkenen Inflationsraten bereits im Juni begonnen, die Leitzinsen zu senken. Die US-Notenbank Fed hingegen ist angesichts einer stärkeren Wirtschaft und einer nur langsam sinkenden Inflation noch einige Monate von ihrem ersten Zinsschritt entfernt“, meint Fehm.
Anleger werden für selektive Vorgehensweise belohnt
Die unterschiedlichen Entwicklungen tragen zu einer erhöhten Volatilität im Fixed-Income-Bereich bei. So kann die relative Performance bei festverzinslichen Wertpapieren in unterschiedlichen Regionen und Sektoren deutlich variieren. „Folglich werden die Anleger dafür belohnt, wenn sie bei ihrer Allokation über das gesamte Rentenuniversum hinweg flexibel und selektiv vorgehen“, sagt die Anleihespezialistin. Anleihefonds mit einer Strategie ohne feste Beschränkungen (Unconstrained-Ansatz), wie der UBS Global Dynamic Bond Strategy, können flexibel in die jeweils attraktivsten Marktsegmente investieren.
Ein solcher Ansatz steht im Gegensatz zu einer benchmarkbezogenen Strategie, die an Mindest- oder Maximalanlagequoten in bestimmten Marktbereichen gebunden sein kann und Anleger dadurch manchmal unerwünschten Zins-, Kredit- und Währungsrisiken aussetzt. „Die Global Dynamic Bond Strategie hingegen kann auf Anlagen verzichten, die keine Aussichten auf einen Mehrwert bieten. Das verbessert ihre Renditeeigenschaften“, so Fehm.
Die Vorteile zeigten sich beispielsweise im März 2023, als diverse US-Regionalbanken unter Druck gerieten. „Als die Sorgen des Marktes über den damaligen Bankenstress die Anleiherenditen sinken ließ, verkürzte das Management die Duration im Fonds schnell und aggressiv von mehr als 6 Jahren auf etwa 1,5 Jahre und sicherte so Gewinne. Für ein Portfolio mit Benchmark-Beschränkungen wäre ein solches Vorgehen nur schwer möglich gewesen“, sagt Fehm.
Europäische Staatsleihen dürften US-Staatsanleihen outperformen
Mittlerweile ist die Duration wieder auf rund 6 Jahre erhöht worden, um künftig von durationsgetriebenen Gewinnen profitieren zu können. Kurzfristig konzentriert sich der Fonds auf taktische Chancen. Kurseinbrüche werden als Kaufchance genutzt. „Wir denken, durch das unterschiedliche Timing bei den Zinssenkungen haben europäische Staatsanleihen vorerst gute Chancen, eine bessere Performance zu liefern als ihre US-Pendants. Daher ist unsere Duration in Europa und Großbritannien aktuell höher als in den USA“, erläutert die Expertin. In Japan liegen die Leitzinsen immer noch nahe Null. Die Notenbank muss daher die Zinsen wohl weiter erhöhen, um dem Inflationsdruck zu begegnen. Daher setzt der Fonds hier auf eine negative Duration, um davon zu profitieren. Auch das ist ein Beispiel für die großen Freiheiten, die eine Unconstrained-Strategie bietet.