Die Renditen, die mit Aktien im ersten Quartal erzielt werden konnten, waren so hoch wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Noch ist fraglich, ob dies die bisher risikoscheuen Investoren zu einem Umdenken bewegen kann. Die Restrukturierung der griechischen Staatsschulden hat jedenfalls die Märkte etwas beruhigen können. Da die Erholung der US-Wirtschaft fortschreitet und die Rezession in der Eurozone als leicht einzustufen ist, sind von konjunktureller Seite vorerst keine negativen Überraschungen zu erwarten. Auch die letzten Zahlen aus China deuten auf eine langsame Abschwächung des Wachstums, ein "Soft Landing", hin. Nur der Ölpreis, der markant höher notiert als noch Ende 2011, könnte für eine trübere Marktstimmung sorgen.
Der Ölpreis als Treiber von Energie-Aktien
Trotz der insgesamt positiven Kursentwicklung in den vergangenen Wochen bleiben die Aktienmärkte insgesamt günstig bewertet, und dies gilt für europäische Aktien, insbesondere Substanztitel von kleinkapitalisierten Unternehmen in besonderem Maß. Das Übergewicht von Aktien bleibt deshalb bestehen, aber innerhalb unserer Aktienstrategie nehmen wir Änderungen vor. Neu werden im Grundsatz Substanztitel gegenüber Wachstumstiteln bevorzugt. Bei den Sektoren dürften Titel aus dem Energiesektor davon profitieren, dass die politischen Spannungen zwischen USA/Israel und Iran andauern und für weiterhin hohe Erdölpreise sorgen dürften. Untergewichtet hingegen werden Aktien aus dem Telekomsektor.
Bei den langfristigen Zinsen sollten sich die Investoren langsam auf eine Anpassung nach oben einstellen. Auslöser für diese Wende könnten die andauernd bessere Konjunkturlage, die gestiegenen Inflationserwartungen oder die Verschiebung von Geldern weg von Staatsanleihen erster Qualität hin zu riskanteren Anlagen sein. Aus diesem Grund achten wir darauf, dass die Duration in den Anleihen-Portfolios insgesamt leicht unterdurchschnittlich ist. Innerhalb der Anleihen-Strategie erachten wir Papiere aus dem High-Yield-Bereich als interessant, da der Unternehmenssektor eine leichte Rezession ohne namhafte Ausfälle überstehen dürfte. Schweizer Immobilien haben im direkten Vergleich mit eidgenössischen Staatsanleihen nach wie vor deutliche Renditevorteile, weshalb wir das Übergewicht beibehalten.
Währungen
Bei den Währungen verstärken wir unser Übergewicht des US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken. Die amerikanische Währung ist nicht nur unterbewertet, sondern bietet in diesem direkten Vergleich auch einen Zinsvorteil. Die norwegische Krone ist eine energie-sensitive Währung, die jeweils von höheren Ölpreisnotierungen profitiert.