"Hauptsächlich getrieben von einer Risikoaversion suchen Investoren interessante Alternativen in Währungen außerhalb des Euros. Im Fokus stehen dabei Hauptwährungen von Staaten, deren Volkswirtschaften einen starken Eindruck machen. Als solche sichere Häfen gelten der australische und der kanadische Dollar", so Thomas Liebi, Chefökonom von Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken.
Australien mit höchster Zinsdifferenz bei Hauptwährungen
Obwohl die Reserve Bank of Australia jüngst den Leitzins um ein Viertelprozent auf 3,5 Prozent senkte, weist Australien die höchste Zinsdifferenz bei den Hauptwährungen auf. "Neben dem attraktiven Zinsniveau spricht für den australischen Markt die starke Inlandskonsumnachfrage, die den Kontinent als sehr robust gegenüber der Weltwirtschaft erscheinen lassen", sagt David Byrne, Manager des Fonds "Swisscanto (LU) Bond Invest AUD". Zudem hält Byrne eine weitere Aufwertung des australischen Dollars gegenüber dem Euro für wahrscheinlich.
Ein Investment in australische Dollar zielt in erster Linie auf eine weiter steigende Nachfrage im Rohstoff- und Edelmetallsektor sowie einer positiven Wachstumsentwicklung Chinas ab. "Trotz der jüngsten Kursrückgänge bei zahlreichen Rohstoffen und Metallen dürfte der mittel- bis langfristige Trend zu steigenden Preisen anhalten. Zusammen mit einer ´weichen Landung´ in China, dem wichtigsten Handelspartner von Australien, erscheint eine Investition im australischen Markt beziehungsweise im australischen Dollar sehr sinnvoll", ergänzt Liebi.
Kanada profitiert bei Wachstum in den USA
Was für Australien China bedeutet, sind die USA für Kanada. Deshalb ist ein Engagement im kanadischen Dollar für Investoren geeignet, die die USA auf einem weiteren Wachstumspfad sehen. Denn davon würde die kanadische Volkswirtschaft stark profitieren. "Für Anleger bietet Kanada eine interessante Investmentalternative. Die Stabilität des kanadischen Dollars gegenüber dem Euro ist gegeben. Es besteht sogar ein leichtes Aufwertungspotenzial. Aus Sicherheitsaspekten sind kanadische Staatspapiere sowie Pfandbriefe zu favorisieren", so Byrne. "Und wie in ´Down under´ sollten sich Investoren bewusst sein, dass ein Engagement in Kanada von der Preisentwicklung der Rohstoffe beeinflusst wird. Und da von einem anhaltenden Trend der Globalisierung der Schwellenländer auszugehen ist, stehen die Chancen für steigende Preise sicher höher als für sinkende", meint Liebi.