"Japanische Aktien weisen günstigere Bewertungen auf als ihre europäischen Pendants. Dieser Umstand sowie einige Fakten lassen den Schluss zu, dass der japanische Aktienmarkt durchaus Aufwärtspotenzial besitzt. Beispielsweise könnten die gut gefüllten Kassen der Unternehmen zu Aktienrückkäufen und damit zu Kursanstiegen führen. Auch das Vorhaben 'Dividendenausschüttungen' zahlreicher Firmen sollte für Auftrieb sorgen. Und wenn Japans großer Pensionsfonds sein Vorhaben, die Aktienquote zu erhöhen, nachhaltig umsetzt, spricht dies ebenfalls für Kursgewinne", so Jan Peterhans, Leiter Aktien bei Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken.
Japan immer noch im Zeichen "Abenomics"
Das gesamte Programm von Premierminister Shinzo Abe fußt auf drei Säulen: Geldpolitik, Konjunkturprogramme und Strukturreformen. Die ultralockere Geldpolitik zeigte vor allem vergangenes Jahr unglaubliche Wirkung und ließ den japanischen Aktienmarkt in die Höhe schießen. Nach einem schwächeren ersten Halbjahr sind die Kurse wieder etwas angezogen. Auch die Konjunkturprogramme sind bereits zum Teil bei den Unternehmen angekommen und Umsatzwachstum sowie Profitabilität nehmen zu. Generell verfügen japanische Unternehmen über gute Bilanzen.
"Diese Signale sind positiv für den japanischen Aktienmarkt. Nur die dritte Säule, die Strukturreformen, bereitet etwas Kopfzerbrechen. Denn hier warten wir auf die tatsächliche Umsetzung zahlreicher Vorhaben. Gerade die Öffnung des Arbeitsmarkts für Ausländer ist wichtig, da die demografische Entwicklung im Land der aufgehenden Sonne problematisch erscheint. Auch die Rückkehr von Frauen nach der Familiengründung auf den Arbeitsmarkt ist noch nicht zu sehen. Wenn die Strukturreformen aber greifen, dürfte dies sowohl inländische als auch ausländische Investoren vermehrt japanische Aktien kaufen lassen. Es ist zu hoffen, dass die jüngste Ministerumstellung diesen Faktor pusht", sagt Peterhans.
Small & Mid Caps sind attraktiv
Es bleibt abzuwarten, ob es die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt schafft, das Ziel einer Inflation von zwei Prozent ab kommendem Jahr beziehungsweise ab 2016 zu erreichen. Maßgeblich wären Lohnerhöhungen, um den Konsum stark anzukurbeln. Wichtig wird auch sein, dass ein etwaiges Tapering nicht zu sehr Zinserhöhungen nach sich zieht. Denn mit der Staatsverschuldung von rund 230 Prozent des Bruttoinlandprodukts weist Japan einen "Spitzenwert" auf.
Ein unterstützender Faktor für den japanischen Aktienmarkt ist die Tatsache, dass der Capex (Investitionsausgaben) der Unternehmen zugenommen hat. Gegenüber dem vergangenen Jahr ist ein Wachstum von zehn Prozent zu sehen. "Das ist wichtig, denn ein höherer Capex, sofern richtig eingesetzt mit einem vernünftigen Return, führt zu mehr Umsätzen. Diese erhöhen wiederum die Rentabilität und führen zu Gewinnwachstum", so der Swisscanto-Aktienexperte.
"Betrachtet man Chancen und Risiken der japanischen Wirtschaft, lautet das Resümee: es ist eine spannende Phase für das Land selbst und für Investoren ohnehin. Auf jeden Fall hat aus Bewertungssicht der japanische Aktienmarkt im Vergleich zu zahlreichen anderen Aktienmärkten mehr Luft nach oben. Besonders klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen erscheinen attraktiv, da sie sich viel flexibler als die großen Firmen auf die weiteren Entwicklungen einstellen können", sagt Peterhans.
Fondsdaten:
Fondsname |
Währung / Ausschüttung |
ISIN |
Swisscanto (LU) Equity Fund Small & Mid Caps Japan EUR B |
EUR / thesaurierend |