"Damit in Zukunft für alle Bewohner der Erde ein ausreichendes Wasserangebot verfügbar ist, muss die Wirtschaft wesentlich nachhaltiger mit dieser Ressource umgehen. Nachhaltige Unternehmen im Wasserbereich werden somit verstärkt gefragt sein. So wächst beispielsweise die Dringlichkeit zu wassersparenden Technologien immens. Diese und weitere Entwicklungen sollten Anlegern interessante Perspektiven eröffnen und ihr Interesse für Wasserinvestments steigern", sagt Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte von Swisscanto Asset Management International S.A..
Effizientere Wasserversorgung
Nach wie vor geht weltweit sehr viel Wasser bei der Verteilung verloren. Zum Beispiel werden in Mexiko-City die Wasserverluste auf über 40 Prozent und in ganz Frankreich auf rund 20 Prozent geschätzt. Diese enormen Verluste sind sehr kostspielig, da das verlorene Wasser meistens vorgängig aufwändig aufbereitet wurde. Entsprechend wurden in den vergangenen Jahren für Wasserversorgungen so genannte Smart Water Management Systeme entwickelt.
Zum Beispiel verfügt Paris bereits über ein derartiges System. Dieses ist mit Druckflussmessern und Drucksensoren ausgestattet, die den Wasserdruck messen (Hinweise auf Lecks) sowie mit speziellen Sensoren Schwebstoffe ermitteln. Bei der Analyse der Ergebnisse werden eigens entwickelte Softwarelösungen genutzt. Ziel ist es unter anderem, herauszufinden, welche Bereiche des Netzes vorrangig repariert werden müssen. Zu einem intelligenten Wassermanagement gehören auch elektronische Wasserzähler.
Diese ersetzen in einem Haushalt mechanische Zähler und haben den Vorteil, dass die Hausbewohner auf Knopfdruck über den Wasserverbrauch informiert sind und dass der Zählerstand effizient in elektronischer Form an den Wasserversorger übermittelt wird. Der weltweite Markt für intelligentes Wassermanagement wurde bereits im Jahr 2013 auf USD 3,6 Mrd. geschätzt. Bis 2018 wird sich dieser Markt mit hohen jährlichen Wachstumsraten voraussichtlich auf rund USD 7 Mrd. verdoppeln. "Das ist ein Beispiel, welches zeigt, dass im Wassersektor ein enormes Entwicklungs- und Innovationspotenzial steckt", so Güntner.
Wachsende Entsalzungskapazitäten
Da die vorhandenen Süßwasserreserven immer knapper werden, kommen in besonders trockenen Gebieten vermehrt Entsalzungsanlagen zum Einsatz. Neben der Verwendung von thermischen Verfahren, die auf sehr energieintensiven Verdampfungstechnologien basieren, gewinnen Verfahren zunehmend an Bedeutung, bei denen Membranen zur Entsalzung genutzt werden. Diese machen - mit steigender Tendenz - rund 50 Prozent der weltweiten Meerwasser-Entsalzungskapazitäten aus. Beim am häufigsten angewendeten Verfahren (Umkehrosmose) wird mit einem Druck von bis zu 80 bar das Wasser durch Membranen gepresst. Die Lebensdauer der Membranen liegt zwischen drei und sieben Jahren. Die Kosten für die Aufbereitung von 1 m³ Süßwasser mit Membranen konnten seit den 1980er-Jahren von USD 1,5 auf rund USD 0,7 gesenkt werden. Der Energieaufwand für 1 m³ Wasser entspricht etwa dem Strombedarf einer Wäschetrocknerladung.
Das weltweite Investitionsvolumen für die Meerwasserentsalzung (alle Technologien) wird für das vergangene Jahr auf rund USD 6 Mrd. geschätzt und soll bis 2018 auf rund USD 10 Mrd. zulegen. Derzeit bezieht rund ein Prozent der Erdbewohner Wasser aus Entsalzungsanlagen. Prognosen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2025 bereits 14 Prozent der Weltbevölkerung entsalztes Wasser nutzt und unterstreicht das Wachstumspotenzial.
"Insgesamt wird der weltweite Wassermarkt auf rund USD 550 Mrd. pro Jahr geschätzt - Tendenz steigend. Für Investoren, die an sämtlichen Entwicklungen zu einem besseren Umgang mit Wasser partizipieren möchten, bietet sich der Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest an. Dieser Fonds konzentriert sich auf Unternehmen, die nachhaltige Lösungen und Dienstleistungen rund um die wertvollste Ressource der Erde anbieten", sagt Güntner.