Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Paris sind zahlreiche erschreckende Bilder wieder ins Bewusstsein gerückt: beispielsweise Dürrekatastrophen aufgrund der Erderwärmung und Smog-erstickte Großstädte, insbesondere in asiatischen Metropolen. Klima- und Umweltschutz sind zwar globale Aufgaben, an denen es zu arbeiten gilt. Doch in punkto Bekämpfung von Umweltverschmutzung und Entgegenwirken von sozialen Missständen kommt den Schwellenländern höchste Bedeutung zu.
"Wir sehen bei China und Co. einen immensen Handlungsbedarf, um die Herausforderungen nachhaltig zu meistern. Daher ist die Themenverbindung Emerging Markets und Nachhaltigkeit auch kein Widerspruch, sondern die logische Konsequenz aus den Entwicklungen. Die Zukunft gehört aus unserer Sicht Unternehmen, die etwa zur Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum beitragen oder den sozialen Frieden fördern. Die nachhaltige Transformation, die vielerorts auch schon erfolgreich angelaufen ist, eröffnet Anlegern interessante Investmentchancen", sagt Raphael Lüscher, Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Green Invest Emerging Markets B.
Nachhaltiges Wirtschaftsmodell als Ziel
Dieser Transformationsprozess ist nötig, um vom alten Wirtschaftsmodell ohne Rücksicht auf Klima- und Umweltschutz sowie soziale Gesichtspunkte zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell zu kommen. "Wir haben acht Schlüsselbereiche identifiziert, die als Katalysator für ein nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern dienen. Darunter sind zum Beispiel Energieversorgung und -effizienz, Gesundheit, Mobilität oder Wasserversorgung. Alle Schlüsselbereiche weisen attraktive Wachstumserwartungen auf und sind unabdingbare Faktoren für die nachhaltige Entwicklung einer Volkswirtschaft", so Lüscher.
"Wichtig ist es aus Investorensicht, dass die Wachstumserwartungen unserer nachhaltigen Schlüsselbereiche deutlich höher sind als das jährlich zu erwartende reale Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern, welches von der Weltbank aktuell auf vier Prozent für 2015 taxiert wird. Wir rechnen etwa im Bereich privates Bildungswesen mit einem jährlichen Marktwachstum von deutlich über zehn Prozent. Wachstumstreiber sind dabei der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, steigende verfügbare Einkommen, Bildung als Lohnmultiplikator und der anhaltende Fokus vieler Regierungen, Armut zu bekämpfen", meint Nachhaltigkeitsexperte Lüscher.
Schwergewicht China im Portfolio
Das Reich der Mitte ist ob der schieren Größe und als wichtigstes Land der Emerging Markets für einen Schwellenlandinvestor generell von Bedeutung. Gerade bezüglich der nachhaltigen Transformation ist China interessant. Denn es ist offensichtlich, dass die Regierung die Probleme erkannt und bereits viele Maßnahmen eingeleitet hat. Die wirtschaftlichen Kosten von Untätigkeit wären massiv. Unabhängig davon, ob in der Weltgemeinschaft offizielle Klimaschutzziele umgesetzt werden oder nicht, wird China pragmatisch agieren und weitere nachhaltige Maßnahmen umsetzen. Der Bevölkerung kann die gesundheitsgefährdende Luft- und Umweltverschmutzung nicht dauerhaft zugemutet werden.
"Im Portfolio unseres nachhaltigen Emerging Markets-Aktienfonds ist China daher aktuell um die 25 Prozent gewichtet. Aber auch Taiwan, Indien und Südkorea sind wichtig in der Asset Allokation, da Asien enorme Anstrengungen unternimmt, ökologische und soziale Fortschritte zu erzielen. Anleger können mit der Themenverbindung Nachhaltigkeit und Emerging Markets langfristig an einem Zukunftsmarkt partizipieren und mit ihrer Investition auch indirekt einen Beitrag leisten zu mehr Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit in den Schwellenländern", so Lüscher.