Der Swisscanto (LU) Portfolio Fund Yield (EUR) A (ISIN LU0112799290) investiert weltweit flexibel in Aktien, Anleihen und Geldmarktinstrumente. Der Aktienanteil darf dabei zwischen zehn und 40 Prozent liegen. Der Fonds besteht bereits seit über 20 Jahren als CHF-Tranche und erhielt aktuell drei Lipper Fund Awards 2016 (Europe: 1. Rang über drei und fünf Jahre, Germany: 1. Rang über zehn Jahre) in der Kategorie „Mixed Asset CHF Conservative“. Aber auch die EUR-Tranche weist bereits einen 15-jährigen track record aus. Über die Fondsstrategie und die wachsende Beliebtheit von Mischfonds sprachen wir mit Fondsmanager Reto Niggli.
e-fundresearch.com: Herr Niggli, die Volumenzuwächse bei Mischfonds sind stark. Worauf führen Sie die erhöhte Nachfrage bei Investoren zurück?
Reto Niggli: Es liegt zum einen an der lang anhaltenden Niedrigzinsphase, die jedem Investor vor Augen führt, dass mit Standardanlagen allein kaum Rendite zu erzielen ist. Zum anderen realisieren Investoren verstärkt den Vorteil, dass in einem Fonds mehrere Anlageklassen berücksichtigt werden und sie eine optimierte Asset Allokation nutzen können - ohne selbst die Gewichte innerhalb der Anlageklassen verschieben zu müssen.
e-fundresearch.com: Wie gewichten Sie denn im derzeit nervösen Umfeld die Anlageklassen?
Reto Niggli: Wir nutzten die Korrektur an den Märkten im Dezember sowie Januar und erhöhten die ohnehin bestehende Aktienübergewichtung leicht. Aktuell entfallen rund 28 Prozent des Portfolios, welches zwischen zehn und 40 Prozent in Aktien investieren darf, auf Dividendenpapiere. Dabei setzen wir regional angesichts der Politik der Notenbanken weiterhin auf europäische und japanische Titel. Die Renditeaussichten von Anleihen bleiben eher bescheiden, weshalb wir hier weiterhin untergewichtet sind und vor allem Unternehmensbonds im Portfolio haben. Das Fremdwährungsrisiko wird bei den Anleihen unverändert komplett abgesichert. Versicherungsbasierte Anlagen sind aus Diversifikationsüberlegungen weiter im Fonds, während Geldmarktpapiere momentan keine Rolle spielen.
e-fundresearch.com: Wie häufig wird die Portfolio-Zusammenstellung überprüft und verändert?
Reto Niggli: Das ist ein fließender Prozess. Wir analysieren permanent die Märkte und reagieren entsprechend darauf. Generell überprüfen wir das Portfolio mindestens einmal im Monat und passen es gemäß unseren aktuellsten Einschätzungen an. Da wir in einer globalisierten Welt leben und die Einflussfaktoren so enorm zugenommen haben, kann es natürlich vorkommen, kurzfristig Änderungen vorzunehmen.
e-fundresearch.com: Wie hat sich der Fonds langfristig entwickelt?
Reto Niggli: Seit der Lancierung im Jahr 2000 erzielte die EUR-Tranche eine durchschnittliche Jahresrendite von 3,44 Prozent. In den vergangenen fünf Kalenderjahren erreichte der Fonds einen Wertzuwachs von 26,42 Prozent. Damit haben wir das Ziel einer stabilen Rendite bei Wahrnehmung der in einem festen Rahmen vorgegebenen Aktienchancen gut umgesetzt. Die Stabilität des Fonds belegen auch die jüngsten Auszeichnungen mit den Lipper Fund Awards, über die wir uns sehr freuen.
e-fundresearch.com: Welche Möglichkeiten bieten Sie Investoren, um in gemischte Portfolios anzulegen?
Reto Niggli: Wir offerieren Anlegern fünf verschiedene Portfolio Funds, die sich in der möglichen Aktienquote unterscheiden. Dadurch erreichen wir Investoren mit entsprechenden Risikoprofilen. Erwähnenswert ist auch, dass wir für nachhaltig interessierte Anleger
ebenfalls Mischfonds aufgelegt haben. Unter dem Label ‚Swisscanto Green Invest‘ können Investoren aus vier Varianten wählen, die alle nachhaltige Kriterien beachten und sich in der Berücksichtigung der Aktienquoten von null bis 100 Prozent unterscheiden.
e-fundresearch.com: Bitte geben Sie uns abschließend noch einen kurzen Marktausblick.
Reto Niggli: Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank in diesem Jahr maximal zwei Zinsschritte durchführen wird. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass im Anschluss an eine Zinswende die Aktienmärkte nicht in Jubelstimmung verfallen. Vielmehr ist nunmehr eine Phase erhöhter Volatilität zu erwarten, die unter dem Strich kaum Kursgewinne bringen wird. 2016 wird deshalb aller Voraussicht nach ein herausforderndes Aktienjahr werden. Die Volatilität dürfte zunehmen und Korrekturen in der Größenordnung von fünf bis zehn Prozent sind jederzeit möglich - wie der Januar bereits leidvoll bestätigte. Neben dem Ende der amerikanischen Nullzinspolitik dürften die konjunkturellen Abwärtsrisiken in China die Märkte auf Trab halten. Echte Ertragsalternativen zu einem Engagement in Aktien sind jedoch nach wie vor nicht in Sicht. Die immer noch überdurchschnittliche Risikoprämie, welche Aktien gegenüber Anleihen aufweisen, könnte deshalb weiter sinken und für ein insgesamt positives Aktienjahr sorgen.
e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Niggli.