Swisscanto Invest: "Hochzinsanleihen auch im 2. Halbjahr chancenreich."

Roland Hausheer, Experte für Hochzinsanleihen bei Swisscanto Invest, analysiert den Markt der High Yield-Anleihen. Swisscanto Invest | 24.07.2019 12:04 Uhr
Roland Hausheer, Experte für Hochzinsanleihen, Swisscanto Invest / © Swisscanto Invest
Roland Hausheer, Experte für Hochzinsanleihen, Swisscanto Invest / © Swisscanto Invest
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Der Markt der High Yield (HY)-Anleihen ist im bisherigen Jahresverlauf von Höhen und Tiefen geprägt, kann aber zur Jahresmitte ordentliche Renditen aufweisen. Nach dem Dämpfer im Mai verzeichneten US-amerikanische und europäische HY-Bonds im Juni ihre stärkste Performance seit Januar, da der Schwenk von Fed und EZB hin zu einer moderaten Geldpolitik sowie die Entspannung im Handelskrieg den Risikoappetit anregten. 

„Die attraktiven Renditeniveaus kurbelten die Neuemissionstätigkeiten an. Das Emissionsvolumen im Juni betrug insgesamt 28,5 Milliarden USD. Infolgedessen ist das Brutto- und Nettovolumen bei US-HY-Bonds um elf Prozent gestiegen. Gleichzeitig erholten sich die Emissionsvolumen bei den europäischen HY-Anleihen nach einem schwachen Jahresstart im zweiten Quartal mit Neuemissionen im Umfang von 22 Milliarden EUR“, so Roland Hausheer, Experte für Hochzinsanleihen bei Swisscanto Invest. Weiter meint Hausheer: „Seit Jahresanfang war am Markt für HY-Bonds ein steter Nettoneugeld-Zufluss zu beobachten, wobei beinahe 15 Milliarden USD in US-HY-Anleihen und 1,3 Milliarden EUR in HY-Bonds aus der EU flossen. In der Folge stieg die Nachfrage nach HY-Anleihen an und es entstand ein äußerst vorteilhafter technischer Rahmen. Insbesondere nach den Ankündigungen der Zentralbank im Juni, die auf eine moderate Geldpolitik hindeuteten, verbuchten HY-Fonds starke Zuflüsse“ 

Anstieg der Ausfallraten auf moderatem Niveau

HY-Unternehmen verzeichneten solide fundamentale Kennzahlen im Jahr 2018. Im ersten Quartal 2019 wiesen ihre Bonitätskennzahlen auf eine Verschlechterung hin. Dazu Hausheer: „Ein einziges Quartal lässt nur selten Rückschlüsse auf einen Trend zu, das negative Signal rechtfertigt jedoch eine sorgfältige Beobachtung, insbesondere vor dem Hintergrund des schwächeren Makroumfelds. Gleichzeitig war ein Anstieg der Ausfallraten in der ersten Hälfte des Jahres 2019 festzustellen, und zwar sowohl in den USA als auch in Europa, allerdings ausgehend von einer äußerst niedrigen Vergleichsbasis.“ Die Ausfälle liegen weiterhin unter zwei Prozent und deutlich unterhalb des langfristigen Durchschnitts, der im mittleren dreiprozentigen Bereich rangiert. „Aus unserer Sicht sind die Fundamentaldaten der HY-Unternehmen insgesamt betrachtet weiterhin in guter Verfassung bei geringerer, aber dennoch positiver Ertragsdynamik und solider Profitabilität - und der Deckungsgrad der Zinskosten befindet sich weiterhin auf historischem Höchststand“, so Hausheer. 

Kupon-ähnliche Renditen in zweiter Jahreshälfte erwartet

Zur aktuellen Marktsituation meint der Fondsmanager: „Wir konzentrieren uns auf das höherwertige Rating-Spektrum, selektiv ergänzt um Risikotitel aus dem unteren Bonitätsspektrum, die über ausreichende Liquidität und Zugang zu den Kapitalmärkten verfügen. Historisch betrachtet unterstützt die Saisonalität im Juli die Performance von HY-Bonds aufgrund der Berichtssaison (Blackout-Period) und der geringeren Anzahl von Neuemissionen. Wir gehen daher von einer leichten Verengung der Spreads in den Sommermonaten aus. Der Markt preist ein hohes Maß an Unterstützung seitens der Zentralbanken ein. Falls die Zentralbanken die in sie gesetzten Erwartungen enttäuschen, könnte die Volatilität zunehmen. Unserem Basisszenario zufolge können die aktuellen Bewertungen unterstützt bleiben, solange sich die Wachstumserwartungen stabilisieren und die Zentralbanken Schützenhilfe leisten.“ 

Die Spreads von HY-Bonds haben sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich verengt und die europäischen HY-Bonds weisen wieder Niveaus auf wie zuletzt im September 2018, während US-HY-Anleihen immer noch rund 50 Basispunkte von ihrem Tiefstand im September vergangenen Jahres entfernt sind. Dies ist hauptsächlich auf die schwache Performance des Segments mit CCC-Rating zurückzuführen. Die Verengung der Spreads von Anleihen mit BB-Rating gegenüber mit BBB bewerteten Papieren hat sich fortgesetzt und europäische BB-Anleihen sind nun auf einem Tiefstand angelangt. 

„Wir erkennen selektiven Wert in europäischen, mit Single-B bewerteten Emittenten oder im unteren Ratingspektrum großer, liquider Kapitalstrukturen in defensiven Sektoren in den USA. Wir gehen davon aus, dass die Credit Spreads sich in der zweiten Jahreshälfte weitgehend seitwärts bewegen werden. Eine deutliche Verbesserung der konjunkturellen Lage wird voraussichtlich ausbleiben. Dies macht eine weitere übermäßige Verengung der Spreads unwahrscheinlich. Wir rechnen daher mit Kupon-ähnlichen Renditen in der zweiten Jahreshälfte und Hochzinsanleihen bleiben auch im 2. Halbjahr chancenreich“, sagt Hausheer abschließend. 

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