Trotz zahlreicher Herausforderungen kann das Management von BB Biotech dem letzten Jahr viel Positives abgewinnen. So sah man beachtliche Fortschritte bei der Medikamentenentwicklung und die US-Zulassungsbehörde FDA hat die Rekordzahl von 59 neuen Medikamenten zugelassen. 2018 trennte sich BB Biotech im Rahmen einer Übernahme unter anderem von Tesaro und erzielte damit einen beachtlichen Gewinn zu einer Zeit, als die Aktienmärkte unter massivem Druck standen. Diese Erlöse wurden im Rahmen der angekündigten strategischen Portfolioreallokation reinvestiert – dabei galt der Fokus bestehenden Small- und Mid-Cap-Positionen und einigen vielversprechenden neuen Unternehmen. Nach einer umfassenden Überprüfung der gentherapeutischen Landschaft und in Übereinstimmung mit der Strategie, künftig Kapital verstärkt in führende Plattformunternehmen mit Produkten in der früheren Entwicklungsphase zu reinvestieren, wurden Positionen in Sangamo und Audentes eröffnet, die beide im Bereich der Gentherapien tätig sind.
Neben den Gentherapien geht BB Biotech auch davon aus, dass RNA-basierte Arzneimittel, die sich für seltene und schwere Erkrankungen derzeit in der frühen Marktlancierung befinden – in den kommenden Jahren mit weiteren Produkten auch größeren Patientenpopulationen zugänglich gemacht werden. Indessen dürften potenziell Gentherapien mit Heilungspotenzial, die nur ein einziges Mal angewendet werden, in absehbarer Zukunft bei seltenen monogenetischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.
BB Biotech wird ihr Portfolio auch in Zukunft weiterhin um Unternehmen ergänzen, die frühklinische Entwicklungsprogramme in besagten Bereichen vorantreiben. Infolgedessen wird BB Biotech ihre derzeitige Fokussierung auf kleinmolekulare Wirkstoffe und Biologika im Laufe der Zeit um neuartige Behandlungsmodalitäten erweitern, die auf Technologien basieren, denen die Portfoliomanager in den kommenden Jahrzehnten die Entwicklung hochwertiger medizinischer Lösungen für schwerwiegend erkrankte Patienten zutrauen.
Ausblick für 2019
Anhaltende Debatten über die Werthaltigkeitsanalysen von Medikamenten und ein struktureller Wandel innerhalb des US-Gesundheitssystems werden voraussichtlich das Umfeld für Biotechfirmen prägen. Die im Jahr 2018 gesunkenen Bewertungen könnten kleine und mittelgroße Biotechunternehmen mit weiterem Finanzierungsbedarf dazu veranlassen, sich eher als bisher auf Fusionen oder Übernahmen einzulassen. Aber auch großkapitalisierte und hochprofitable Unternehmen können aufgrund der Bewertungsabschläge in den Fokus von Übernahmen geraten. Dies wird durch die überraschende Übernahme von Celgene durch Bristol-Myers Squibb untermauert. Angekündigt wurde, dass Celgene, eine langfristige und höchst erfolgreiche Investition von BB Biotech, im 3. Quartal 2019 für über USD 70 Mrd. übernommen wird.
Dr. Daniel Koller, Head Investment Management Team, BB Biotech