Die erzielbaren Renditen im Anleihesegment haben sich in den letzten Jahren halbiert. Die Folge: Anleger gehen oftmals höhere Aktien- und Zinsrisiken ein. Dabei geht oft vergessen, dass die meisten Anlageklassen und -strategien hohe Abhängigkeiten vom Aktienmarkt aufweisen. «Wir nutzen die positiven Effekte des Faktor-Investings und können dadurch ein unkorreliertes Portfolio zusammenstellen. Weiter grenzen wir uns mit einer hohen Anzahl an Faktoren und einer Gleichgewichtung der angewendeten Faktorgruppen von bestehenden Long/Short-Fonds ab», erklärt Jens Kummer, Direktor und Senior Portfoliomanager bei StarCapital.
Stark negative und signifikant positive Renditen bieten hohes Alphapotenzial
Das Anlageuniversum besteht aus liquiden europäischen Standardaktien. Analysen des Investment Teams haben gezeigt, dass es insbesondere im europäischen Aktienmarkt eine große Anzahl Titel gibt, die den Gesamtmarkt stark out- beziehungsweise underperformen. Diese Häufung der Aktienrenditen an den Randbereichen bietet ein attraktives Alphapotenzial bei geringer Volatilität. Die Aktienselektion basiert auf der Zuteilung jeder einzelnen Aktie in eine der 14 Branchen. Innerhalb der einzelnen Branchen kauft das Team die jeweils fünf attraktivsten Aktien und verkauft die fünf unattraktivsten, wodurch mit jeweils 70 gleichgewichteten Long- und Short-Positionen ein markt- und branchenneutrales Long/Short-Aktienportfolio konstruiert wird.
Faktoren helfen bei der Identifikation der Gewinner und Verlierer
Für jede Aktie des Anlageuniversums wird die Attraktivität anhand von 19 Faktoren in fünf gleichgewichteten Faktorgruppen bestimmt. Die erste Gruppe misst die Bewertung der Aktien anhand von Faktoren wie Kurs-Buchwert- oder Kurs-Gewinn-Verhältnis. Die zweite Faktorgruppe fokussiert sich auf das Wachstumspotenzial der Unternehmen, hier kommen Faktoren wie Eigenkapitalrendite oder Nettomarge zur Anwendung. Die dritte Faktorgruppe bewertet qualitative Kriterien wie Bilanzstruktur oder die Prognostizierbarkeit der Erträge. Während die Aktien in der vierten Gruppe auf ihr Momentum analysiert werden, bilden sogenannte «Diversifikatoren» die fünfte Faktorgruppe. Letztere soll insbesondere in Schwächephasen anderer Faktoren zum Tragen kommen. Hier spielen Mean-Reversion und Relative-Strength-Indikatoren eine zentrale Rolle.
Jährlich positive Renditen bei einer mittleren Volatilität
Seit Juli 2016 verwaltet das Investment Team den MARS L/S Factor Allocation Index. Dieser Index basiert auf einem Long/Short-Exposure von je 50%. Im BB Europe Equity Market Neutral Fonds wird die Investitionsquote je 100% betragen. Das Portfolio wird monatlich neu bewertet und über einen Total Return Swap implementiert. Das Ziel der Strategie ist eine positive und stabile Rendite über rollierende 12 Monate, die unabhängig von der Entwicklung der traditionellen Anlageklassen ist. Dabei soll sich die Volatilität mittelfristig im Bereich von 4% bis 8% bewegen.