Kommentar
Die Aktien der europäischen Schwellenländer tendierten im April uneinheitlich. Weitere kräftige Einbrüche in Russland wurden durch die starken Zuwächse in der Türkei nicht ganz ausgeglichen. Die Schlagzeilen wurden erneut von den Unruhen in der Ukraine dominiert, die sich in einen umfassenden Bürgerkrieg auszuweiten drohten. Der Westen verhängte weitere Sanktionen gegen Russland, das nach seiner faktischen Annexion der Krim allgemein als Hauptanstifter der Situation angesehen wird. Diese Maß nahmen gegen Russland werden aufgrund der nun höheren Zinsen und der Kapitalflucht wahrscheinlich zu einem schwächeren Wirtschaftswachstum führen. Die Lage bleibt äußerst instabil. Über die Absichten des Kreml und seinen wahrscheinlichen nächsten Schachzug wird viel spekuliert. Vor diesem Hintergrund sind Versuche, die politischen Entwicklungen vorauszusagen, sinnlos. Der Fonds analysiert weiterhin die Auswirkung einer Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit russischer Unternehmen, deren Aktien gemessen an ihren fundamentalen Aussichten überverkauft sind und die das neue Wirtschaftsszenario noch nicht voll eingepreist haben.Daher kam es im Portfolio zu einigen Veränderungen. Der Sender CTC Media wurde verkauft, da das schwächere Wirtschaftswachstum das Risiko erhöhte, dass für Werbung weniger ausgegeben und sein Umsatzwachstum darunter leiden wird. Diese Gewichtung im Portfolio wurde durch eine neue Beteiligung an Stocks Spirits ersetzt, einem in London notierten Spirituosenhersteller mit Schwerpunkt Polen- dort generiert er etwa 70% seiner Umsätze. In Warschau notierte Konsumwerte sind tendenziell überbewertet, da inländische Pensionsfonds signifikante Beteiligungen halten. Angesichts der fehlenden Substanz und des Risikos, dass die polnische Pensionsreform die Pensionsfonds tatsächlich dazu zwingen könnte, ihre Beteiligungen teilweise zu verkaufen, war das Portfolio bisher im polnischen Konsumsektor - einem signifikanten Wachstumsbereich - nicht direkt engagiert. Der Verkauf einer Private-Equity-Beteiligung an Stock Spirits bot uns die Chance, dies zu korrigieren; der Fonds beteiligte sich an der Zweitplatzierung.
Es gab einige bemerkenswerte Kursbewegungen: Der in London notierte mitteleuropäische Konsumentenkreditkonzern International Personal Finance verzeichnete Kursgewinne von 11%, nachdem er die Umschuldung eines weiteren Teils seiner Kredite angekündigt hatte - erneut nutzte er die niedrigeren britischen Zinsen, um seine Finanzierungskosten zu senken. Weitere Gewinner waren vor allem in der Türkei konzentriert - dort profitierten die Aktienkurse von Anlegern, die sich nach den jüngsten Kommunalwahlen nun wieder verstärkt fundamentalen Aspekten widmeten.