Die Aktienmärkte Lateinamerikas blieben im November hinter den übrigen Emerging Markets zurück. Teilweise resultierte dies aus den problematischen Rohstoffpreisen, die die marktbreiteren Indizes nach unten zogen. Dank der Untergewichtung im Sektor Materialien konnte der Fonds die betreffenden Märkte schlagen. Allerdings war die erfolgreiche Einzeltitelselektion bei brasilianischen Midcaps ein bedeutenderer Faktor - mit Unternehmen, die stetig wachsen und daher von den Anlegern kontinuierlich nachgefragt werden. Der Pharma-Einzelhändler Raia Drogasil zum Beispiel verzeichnete Kursgewinne von 5% nach einem erfolgreichen Investorentag. Dabei standen die Optimierungs und Expansionsbemühungen der Geschäftsleitung im Mittelpunkt, da die schwierige Integration von zwei Marken nun abgeschlossen ist. Die Ergebnisse in diesem Jahr zeigten expandierende Margen. Der Pharmasektor dürfte zudem trotz des nachlassenden Konsums seine Widerstandsfähigkeit behalten. Der Neuzugang Klabin (Papier und Verpackungen) legte 10% zu, da sein Exportgeschäft vom schwächeren brasilianischen Real profitieren wird.
Brasilien - quo vadis?
Im ersten Monat nach der Wiederwahl von Präsidentin Rousseff stand Brasilien im Rampenlicht. Es gab erste Anzeichen, dass sie in ihrer zweiten Amtszeit eine Politik der Stabilisierung betreiben werde, um eine rasche Verschlechterung der öffentlichen Finanzen zu vermeiden. Innerhalb weniger Wochen haben wir eine Zinserhöhung erlebt, sowie eine längst überfällige Erhöhung der Benzin- und Dieselpreise von Petrobras, Anzeichen auf eine geringere Intervention an den Devisenmärkten, und, am wichtigsten, die Ernennung des orthodoxen und marktfreundlichen Joaquim Levy zum Finanzminister.
Sinkender Ölpreis führt zu Gewinnmitnahmen
Die gesunkenen Ölpreise führten in der gesamten Region bei den betreffenden Aktien zu Gewinnmitnahmen, z. B. bei ALFA. Der Konzern hatte sich selbst im Rahmen der mexikanischen Energiereform positioniert und im Monatsverlauf eine geplante weitere Aktienemission angekündigt. Mexikanische und kolumbianische Aktien gerieten stärker unter Druck. Die Anleger zeigten sich besorgt, dass die ehrgeizigen Investitionspläne der Regierungen unter den niedrigeren Einnahmen aus dem Ölgeschäft leiden könnten.
In Mexiko werden die Auswirkungen der niedrigeren Einnahmen aus dem Ölgeschäft durch Sicherungsstrategien der Regierung, höhere Steuereinnahmen, die schwache Währung und die Tatsache ausgeglichen, dass die US Verbraucher (der wichtigste Exportmarkt Mexikos) ein höheres verfügbares Einkommen haben werden. Die Investments, die in Runde Eins der Energiereform eingebunden sind, weisen kaum Risiken auf, da sie produktive Vermögenswerte darstellen und ihre Gewinnschwelle beim Ölpreis unter den derzeit niedrigen Niveaus liegt.