Akhilesh Baveja, Manager des Magna MENA Fund, fasst die aktuell wichtigsten Marktentwicklungen in Nahost und Nordafrika zusammen:
"Saudi-Arabien profitierte von der MSCI-Entscheidung, mit der Neuklassifizierung als Emerging Market fortzufahren und durch die Bestellung eines neuen Kronprinzen, was Klarheit und Stabilität bei der Thronnachfolge schafft. Wenn man die vor Kurzem stattgefundenen Neuklassifizierungen von sowohl Katar als auch den VAE als Anhaltspunkt nimmt, müsste der saudische Aktienmarkt im Vorfeld des Beitritts zum MSCI Emerging Market Index, der ja erwartungsgemäß bis Juni 2019 unter Dach und Fach sein soll, gut abschneiden. Außerdem wurde der „National Transformation Plan“, der die Abhängigkeit des Königreichs vom Öl reduzieren und die Wirtschaftsbasis des Landes ausdehnen soll, durch die Ernennung von Mohammed bin Salman zum Kronprinzen, bekräftigt. Der neue Kronprinz, der einmal König werden wird, kann damit seine ehrgeizigen Pläne erfolgreich in die Tat umsetzen.
Katar litt unter einer diplomatischen Rangelei wegen angeblicher Verbindungen zu terroristischen Gruppierungen, was dazu führte, dass Saudi-Arabien, als auch Bahrain, die VAE und Ägypten, die Beziehungen zu dem Golfstaat abbrachen. Obwohl Katar bereits früher in geringerem Ausmaß isoliert worden war, brachen seine Finanzmärkte in der Konsequenz drastisch ein. Der Fonds ist in Katar stark untergewichtet, und diese Entwicklung leistete einen positiven Beitrag zur relativen Entwicklung.
Obwohl die Länderallokation der Fondsmittel im Juni von Vorteil war und Wert schöpfte, dämpfte die Titelauswahl die Renditen. Zum Teil war dafür die Untergewichtung bei einigen großen saudischen Unternehmen ausschlaggebend, wie z.B. bei der Al Rajhi Bank und NCB, die die Markt-Rallye zwar anführten, bei Fundamentalanalysen momentan aber nicht so attraktiv aussehen.
Auch NMC Healthcare, der größte private Gesundheitsdienstanbieter in den VAE, verpasste der Performance einen Dämpfer. Die Aktie fiel um 3%, nachdem es nach dem Verkauf eines Anteils von 4,9% durch Dr. Shetty, dem Gründer des Unternehmens, an Centurion, einer örtlichen Investmentgruppe zu einer gewissen Verwirrung kam. Dr. Shetty und Centurion agieren gemeinsam und sind die bestimmenden Anteilseigner von NMC Healthcare, die gemeinsam 59,8% des Unternehmens halten, woran sich auch nach der jüngsten Transaktion nichts geändert hat. Dr. Shetty trat als Chief Executive Anfang des Jahres zurück und reduziert nun allmählich sein Engagement im Unternehmen. Der Übergang scheint gut organisiert zu sein und dürfte keinerlei Auswirkungen auf unsere Analysen zur Rentabilität des Unternehmens haben."