Emerging Markets Update mit Charlemagne Capital

Was bewegte die Schwellenländer-Märkte im vergangenen Monat? Details im aktuellen Marktkommentar von Mark Bickford-Smith, Fondsmanager des Magna Emerging Markets Fund: Fiera Capital | 24.05.2018 12:16 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Der April erwies sich als ruhigerer Monat als der März: die Volatilität auf den Aktienmärkten nahm ab, und es kam insgesamt nur zu geringfügigen Bewegungen an den Developed und den Emerging Markets. Die Stimmung bei den Investoren wurde durch die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf eine Einführung von Handelszöllen durch die USA und China belastet, und das Anziehen des Dollars deutete darauf hin, dass der Appetit nach Risiko nachließ. Asiatische Aktien schnitten relativ gesehen besser ab, angeführt durch eine Belebung in Indien – nachdem es Anzeichen gab, dass sich dort die Konjunktur erholt, obwohl der Markt dieses Jahr bis dato noch ein Nachzügler ist – und Korea, nach dem erfolgreichen Abschluss des Gipfeltreffens zwischen den Nachbarn. Auch Mexiko legte zu, nachdem es zu positiven Kommentaren seitens des US-Handelsbeauftragten kam, dass es zu einer Nafta-Einigung kommen könnte. Im Gegensatz dazu waren Brasilien und Osteuropa rückläufig. Russland und die Türkei, wo die Aktienmärkte sich aufgrund des Einflusses von Öl- und Rohstoffpreisen oft in gegensätzliche Richtungen entwickeln, fielen diesen Monat beide. Im Falle Russlands lag der Rückgang zur Gänze an einem Sturz des Rubels aufgrund von neuen Sanktionen, die dieses Mal auf einzelne Personen abzielten. Im Falle der Türkei handelte es sich um grundsätzlichere Ursachen. Höhere Inflationswerte und ein weiter steigender Ölpreis sorgten für Abwärtsdruck auf die türkische Lira, eine Entwicklung, die zum Teil durch eine höher als erwartete Zinserhöhung wieder gestoppt wurde.  

Der Monat zeichnete sich durch deutliche Investmentstilkontraste aus: Value-Titel schnitten um einiges besser als Wachstums- bzw. Qualitätswerte ab. Zu den wichtigsten Beiträgen gehörten CNOOC, das chinesische Ölunternehmen, Kotak Mahindra, eine indische Bank, und Baidu, der chinesische Internetsuchanbieter. 

Der Zuwachs von CNOOC wurde zum Teil durch den weiteren Anstieg des Ölpreises bestimmt, der in den letzten 12 Monaten um fast 50% in die Höhe geklettert ist. Die Geschäftsleitung war auf einer Roadshow unterwegs – wir trafen sie im Monatsverlauf erneut - und der Markt erkannte, dass man das langfristige Produktionssteigerungpotential des Unternehmens unterschätzt hatte, und dass die Geschäftsführung in der näheren Zukunft die Kosten mit Disziplin unter Kontrolle hält. Vom Sell Side-Bereich kam es im Monatsverlauf zu einigen Wertberichtigungen nach oben. 

Die Kotak Mahindra Bank legte nach einem guten Geschäftsergebnis für das ganze Jahr mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 22% gestiegenen konsolidierten Gewinn pro Aktie, einem Plus von 27% beim Buchwert und steigenden Zinsmargen zu. Und all das trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfelds. Es gibt frühe Anzeichen dafür, dass die Konjunkturdynamik in Indien wieder zulegt. Ein Anzeichen dafür ist, dass das Kreditvolumen von Kotak wieder ansteigt. Ein weiterer Titel, der von guten Zahlen profitiert, ist Baidu, dessen Kernumsatz im Jahresvergleich zum ersten Quartal um 26% stieg, ebenfalls bei steigenden Margen. 

Negativbeiträge kamen u.a. wieder einmal von Vakrangee – aufgrund der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf Unternehmensinformationen – und vom russischen Einzelhändler X5 Retail Group. Bei Letzterem gab es weiterhin Verkaufstendenzen, zum Teil aufgrund der bereits oben erwähnten politischen Problematik, aber auch wegen negativer Stimmung nach Bekanntgabe des jüngsten Geschäftsergebnisses. Die Margen gingen etwas mehr als erwartet zurück, und der Gewinn fiel im Jahresvergleich um 22%. Die langfristigen Margenerwartungen wurden seitens X5 bekräftigt: der rückläufige Aktienkurs spricht dafür, dass der Markt das mit Skepsis sieht. Nach einem jüngsten Meeting mit der Geschäftsleitung sind wir der Ansicht, dass zwar diesbezüglich ein gewisses Risiko besteht, es allerdings bereits in den Kurs eingepreist zu sein scheint.

Die brasilianischen Einzelhändler Lojas Renner und Raia Drogasil schwächelten, vor allem wegen allgemeiner rückläufiger Tendenzen auf dem Markt insgesamt. Die jüngsten Geschäftszahlen von beiden Unternehmen sehen aber gut aus, und wir halten weiterhin überzeugt an unseren Beteiligungen fest. Bei Medytox, einem koreanischen Kosmetikunternehmen, nahmen wir nach einer starken Kursentwicklung Gewinne mit und stiegen außerdem bei zwei chinesischen Titeln ein: Hikvision, ein Videoüberwachungsunternehmen, und Wuliangye, einem Erzeuger traditioneller chinesischer Spirituosen.

Der Mai fing mit einer weiteren Stärkung des US-Dollars an, was die Emerging Markets belastete. Die Konjunkturnachrichten bleiben allerdings positiv. Die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) in China sind weiterhin stark, vor allem im Dienstleistungssektor, und in Indien scheint das Wachstum anzuziehen, wie bereits weiter oben erwähnt. Die meisten EM-Währungen sehen weiterhin unterbewertet aus, während Aktien angemessen bewertet zu sein scheinen, vor allem angesichts der anhaltenden Erholung bei den Unternehmensgewinnen. "

Mark Bickford-Smith, Fondsmanager des Magna Emerging Markets Fund

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