Fondsupdate | Magna Eastern European Fund

Julian Mayo, Fondsmanager bei Fiera Capital (ehemals Charlemagne Capital), gibt einen Einblick, wie sich osteuropäische Aktienmärkte im Kalendermonat Oktober entwickelten und wie der von ihm gemanagte Magna Eastern European Fund abschneiden konnte: Fiera Capital | 03.12.2019 11:23 Uhr
Julian Mayo, Fondsmanager, Fiera Capital (ehemals Charlemagne Capital) / © Fiera Capital
Julian Mayo, Fondsmanager, Fiera Capital (ehemals Charlemagne Capital) / © Fiera Capital
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Die osteuropäischen Märkte legten den zweiten Monat in Folge zu, im Anschluss an Entwicklungen auf den globalen Märkten, wo der Appetit auf Risiko wieder zunahm, nachdem Extremrisiken durch eine positive Richtung bei den Handelsverhandlungen zwischen den USA und China abflauten. Eine relativ lebhafte Ertragsberichtsaison half ebenfalls, sowohl global betrachtet als auch für die Region Osteuropa. Die Geldpolitik wurde weiter gelockert: Die Fed vollzog ihre dritte Zinssenkung um 25 Basispunkte, und die Zentralbanken Russlands und der Türkei senkten ihre Zinsen mehr, als erwartet worden war. Vor diesem Hintergrund erwies sich Russland als führend in der Region, was auch durch die Ertragslage mitgetragen wurde und weiteren besseren Aussichten für Dividenden. Die Türkei hinkte hinterher, da die grenzüberschreitende Operation in Nordsyrien stark von den USA und europäischen Staaten verurteilt wurde, und das Schreckgespenst von Sanktionen in vielen Köpfen auftauchte.

Das Goldbergbauunternehmen Polymetal war der Titel im Portfolio, der im Oktober die beste Performance an den Tag legte. Das Unternehmen gab ein Handels-Update für das 3. Quartal bekannt, aus dem ein starkes Ansteigen der Produktion hervorgeht. Außerdem wurden die Produktionsaussichten für das ganze Jahr nach oben revidiert. Zu diesem positiven Update kam noch dazu, dass die Silberpreise diesen Monat stark anzogen, um 7%, was ein weiterer Katalysator für die gute Performance der Aktie war.

Die Fondsbeteiligung am griechischen Kreditinstitut Alpha Bank schnitt auch gut ab, da der griechische Markt insgesamt durch die Verabschiedung des Entwicklungsgesetzes im griechischen Parlament angehoben wurde. Ziel dieses Entwicklungsgesetzes ist es, die Verfahren für Investoren zu vereinfachen, vor allem was Auflagen für Umwelt, Stadtplanung und Raumplanung angeht; dabei sollen übermäßige bürokratische Prozesse abgebaut und die Verfahren allgemein beschleunigt werden. Da jetzt Ruhe in die Politik eingekehrt ist und eine marktfreundliche Regierung im Amt ist, die auch über eine klare Mehrheit im Parlament verfügt, ist das Umfeld in Griechenland jetzt sichtlich wachstumsfreundlicher und daher auch positiver für Aktien.

Auch der Kupferbergbauer KAZ Minerals gab ein Handelsupdate zum 3. Quartal bekannt, was dabei half, dass die Aktie ihren starken Erholungskurz fortsetzten konnte. Im Update wurde signalisiert, dass das Unternehmen im Plan liegt, seine Vorgaben zu erfüllen, wobei vor allem starke Fördervolumen bei Gold und Silber eine Rolle gespielt haben. Für uns ist KAZ Minerals weiterhin eine der besten Möglichkeiten, um auf das große Strukturdefizit bei Kupfer im nächsten Jahrzehnt zu setzen. Die Margen und Renditen des Unternehmens sind die besten des Sektors, und das Unternehmen kann eine starke Bilanz bei zwei Projekten auf der grünen Wiese vorweisen, die sich im ersten Quartil der Kostenkurve befinden, früher und günstiger als geplant abgeschlossen werden konnten und das Potential haben, die Fördermenge im nächsten Jahrzehnt fast zu verdoppeln.

Türkische Banken gehörten diesen Monat zu den Titeln im Portfolio, die hinterherhinkten. Trotz der ordentlichen Zinssenkung, die dem Sektor zugutekommen hätte müssen, da die Finanzierungskosten fallen und es bei Fälligkeiten günstige Diskrepanzen geben müsste, kamen die Aktien stark unter Druck, als die Ereignisse in Nordsyrien zu lauteren Forderungen nach Sanktionen gegen türkische Finanzinstitute führten, vor allem gegen Banken im Staatsbesitz. Die Probleme für Banken im Staatsbesitz wurden noch weiter erschwert, da das US-Justizministerium Anklage gegen das staatliche Kreditinstitut Halkbank wegen angeblicher Teilhabe an einem milliardenschweren Sanktionenvermeidungsprogramm mit dem Iran erhob.

Wir halten zwar keine Aktien an der Halkbank, haben nach diesen Ereignissen jetzt aber unsere Beteiligung an der VakifBank, einer quasi-Staatsbank, abgestoßen. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass im Umfeld einer abwertenden türkischen Lira, Banken mit starker Finanzierungsbasis in der Lira, wie die VakifBank, am ehesten profitieren, was der Grund war, warum wir überhaupt bei der Bank engagiert waren. Mit dem steigenden Druck auf staatliche Banken in Bezug auf Direktkredite und aufgrund der geopolitischen Probleme, sind wir jetzt allerdings der Auffassung, dass die Risiken in Bezug auf staatliche Banken in der Türkei beträchtlich gestiegen sind.

Mit dem Blick nach vorne, meinen wir, dass sich der russische Markt weiterhin gut entwickeln wird, da wir der Meinung sind, dass attraktive Bewertungen und immer besser werdende Dividendenausblicke hier weiterhin gute Investmentaussichten darstellen. Den starken fiskalischen Rahmen sehen wir als weiteren positiven Faktor, der dabei hilft, die Anfälligkeit des Marktes und der Wirtschaft auf die Ölpreise abzubauen und im gewissen Grad auch die Anfälligkeit auf Trends der Emerging Markets. Die Türkei müsste weiterhin von einem entgegenkommenden externen Umfeld profitieren, da die Lockerungstendenzen weltweit fortdauern. Man muss in der volatilen geopolitischen Situation allerdings aufpassen, dass die politischen Entscheidungsträger nicht allzu sehr die Hände in den Schoß legen, da der Schlüssel für eine langfristigere Neubewertung weiterhin in Reformen und orthodoxeren politischen Maßnahmen zu finden ist. Schlussendlich sehen wir die drei mitteleuropäischen Märkte weiterhin quasi eingeklemmt im Kräftefeld eines Tauziehens: einerseits belastet die Flaute in der Eurozone, andererseits gibt es in vielen Märkten gute heimische Aussichten und potentielle politische Anpassungsmaßnahmen.

Julian Mayo, Fondsmanager, Fiera Capital (ehemals Charlemagne Capital)

Über die Strategie: Magna Eastern European Fund

Der Magna Eastern European Fund zielt auf Kapitalwachstum durch Investitionen in ein diversifiziertes Portfolio von osteuropäischen (inklusive türkischen) Aktien ab. Der Magna Eastern European Fund ist ein Teilfonds des Magna Umbrella Fund plc.

Wir investieren in Qualitäts-Unternehmen, mit starkem Management und nachhaltigen WachstumsAussichten, die attraktiv bewertet sind. Unser Investment-Ansatz folgt einer auf unserem Research basierenden bottom-up Einzeltitelauswahl. Dabei suchen wir besonders nach vom Markt weniger gut verstandenen Gelegenheiten. Regelmäßige Treffen mit dem Management sind für unseren Prozess unverzichtbar. Unser Ziel ist, Unternehmen zu finden, die uns langfristige eine attraktive Anlagemöglichkeit bieten. Das Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Wachstums und die bewiesene Orientierung am Wohl der Anteilseigner stehen für uns dabei im Mittelpunkt. Der Grad der Überzeugung von einem Unternehmen spiegelt sich in der PortfolioKonstruktion. Wir sind uns der Zusammensetzung des Benchmark-Index bewusst, wenn wir allerdings einen Titel nicht mögen, halten wir ihn nicht, unabhängig vom Gewicht im Index.

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