Small Caps treiben wichtige Themen voran

Bereits vor Ausbruch des Covid-19-Virus waren an den Aktienmärkten signifikante Veränderungen im Gange. Die traditionellen Branchenführer, welche über viele Jahre eine dominante Stellung innehatten, geraten zunehmend unter Druck durch kleinere, flexiblere Unternehmen, die in der Lage sind, sich dem rasant wandelnden Umfeld anzupassen. Vom Gesundheitswesen über Medien und Bildung bis hin zu Technologie – kleinere Unternehmen treiben Innovationen voran. Im Zuge der allmählichen Rückkehr zu Normalität kommt diesen und vergleichbaren Unternehmen unseres Erachtens eine immer größere Bedeutung zu. Ist es an der Zeit, eine Allokation bei Small Caps in Erwägung zu ziehen? abrdn | 17.07.2020 09:01 Uhr
Andrew Paisley, Investment Director, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
Andrew Paisley, Investment Director, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
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Rekapitulation zu Small Caps 

Small Caps weisen zahlreiche Vorzüge gegenüber ihren größeren Mitbewerbern auf. Aufgrund ihrer Größe und niedrigeren Fixkosten sind sie häufig in der Lage, kurzfristig Entscheidungen zu treffen und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Dies ermöglicht es ihnen, sich Gelegenheiten zunutze zu machen, sobald sich diese bieten. Daher sind Small Caps oftmals Pioniere bei branchenumwälzenden Entwicklungen. Viele von ihnen setzen auf das Internet, was ihnen einen Vorteil gegenüber ihren ressourcenintensiveren größeren Mitbewerbern verschafft. Kleinere Firmen profitieren überdies von zunehmenden Skaleneffekten, was den Gewinnen und Gewinnmargen Auftrieb verleiht.

Riskantes Geschäft?

Natürlich haben die Vorteile der Small Caps ihren Preis: Auch für sie gilt, dass höhere Erträge gleichzeitig höhere Risiken bedeuten. Anlagen setzen natürlich ein fundiertes Verständnis dieser Risiken und der potenziellen Vergütungen voraus. Daher verfolgen wir bei Small-Cap-Anlagen einen aktiven Bottom-up-Ansatz. Wir streben Engagements bei Unternehmen an, die wir als potenziell rentabel und gut etabliert einschätzen und die sich durch starke Bilanzen und attraktive Wettbewerbsvorteile auszeichnen. Dabei halten wir Ausschau nach Qualitätsunternehmen, die unseres Erachtens zu den führenden Large Caps von morgen zählen könnten.

Anhand dieses Ansatzes können Anleger unserer Ansicht nach Zugang zu Unternehmen erlangen, die zu den wesentlichen Entwicklungen beitragen, welche unsere Welt prägen.

Gesundheit 

Die jüngsten Ereignisse haben die Bedeutung des Gesundheitswesens – insbesondere die Versorgung älterer Bevölkerungsschichten – erneut ins Rampenlicht gerückt. Innerhalb dieses umfassenden Bereichs findet sich eine breite Palette an Unternehmen. Vor allem Europa kann sich einer reichen Geschichte an Innovationen im Pharma-Sektor rühmen, in dem eine Vielzahl rentabler, kleinerer Qualitätsunternehmen tätig ist.

Dazu zählt der Schweizer Pharmakonzern Bachem, der über eine starke Stellung im Bereich der ausgelagerten Produktion von Peptiden verfügt. Diese kommen bei zahlreichen Behandlungsmethoden für Krankheiten zum Einsatz, von denen ältere Menschen betroffen sind, wie etwa Alzheimer. Ein weiteres Beispiel ist das belgische Unternehmen Fagron. Es stellt Lösungen für die personalisierte Medikation zur Verfügung, so z.B. alternative Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, die nicht in der Lage sind, Medikamente in Tablettenform zu sich zu nehmen.

Fake News!

2017 wurden 3,3 Millionen Posts auf Facebook erstellt, 500 Stunden an Videomaterial auf YouTube hochgeladen und 29 Millionen Nachrichten über WhatsApp verschickt – und das alle 60 Sekunden! Kommentatoren loben Social-Media-Plattformen oft für ihren Beitrag, Menschen miteinander zu verbinden und die Kommunikation zu fördern. Zuletzt wurden sie in einigen Kreisen aber auch dafür kritisiert, schädliche Inhalte zu verbreiten. Zu den Anschuldigungen seitens der Medien gegenüber Facebook gehören, nicht gegen Posts vorgegangen zu sein, in denen zur Störung von Wahlen in den USA und zu Völkermord in Myanmar aufgerufen wurde. Dadurch ist der Begriff „Fake News“ mittlerweile in aller Munde.

Dies hat jedoch für Nachfrage nach Unternehmen gesorgt, die in der Lage sind, diese Flut an Inhalten einzudämmen. Dazu zählt das australische Unternehmen Appen. Es hat sich auf Datenannotation spezialisiert, mit deren Hilfe KI-Algorithmen darin geschult werden, unangemessene Inhalte in Form von Text, Videos oder Bildern zu identifizieren. Dann gibt es noch Teleperformance. Das französische Unternehmen stellt hochqualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung, welche Inhalte auf Social-Media-Plattformen wie Facebook prüfen.

Eine bargeldlose Welt 

Bargeldlose Bezahlmöglichkeiten erfreuen sich seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit. Diese Entwicklung hat angesichts der sozialen Distanzierungsmaßnahmen noch an Dynamik gewonnen. Auch in diesem Segment sind es einige kleinere innovative Unternehmen, die besonders aktiv sind. Diese sind über die gesamte Transaktionskette hinweg tätig – von Software (ACI World) bis hin zu Hardware. In letzteren Bereich fällt Cubic, dessen kontaktloses Bezahlsystem London Oyster den Weg für ein multimodales Nahverkehrssystem geebnet hat, das von Millionen Menschen genutzt wird.

Raus mit dem Alten und her mit dem Neuen 

Wie bereits erwähnt sorgen viele Unternehmen überdies für Verwerfungen in traditionellen Sektoren. Auch in diesem Fall haben die Lockdown-Maßnahmen die Relevanz der Systeme und Geschäftsmodelle bestätigt, die bereits Marktanteile gewonnen hatten. So zum Beispiel im Bildungsbereich. Da viele Menschen nun zu Heimunterricht übergegangen sind, hat die Nachfrage nach umfassenden und zuverlässigen Online-Hilfen und -Materialien zugenommen. In den USA ist Chegg bereits seit geraumer Zeit in diesem Bereich tätig und bietet eine breite Palette an Services – Chegg Study, Chegg Writing und Chegg Tutor.

5G

Selbstverständlich wäre all dies nicht ohne den sich ständig weiterentwickelnden Technologiesektor möglich. Dies gilt umso mehr im Wettrennen hinsichtlich des 5G-Standards. Mit dieser nächsten Generation des Mobilfunkstandards sind potenziell beeindruckende Geschwindigkeiten möglich: So zielt der 5G-Standard auf eine im Vergleich zu 4G um 20 Mal schnellere Geschwindigkeit ab, wobei Nutzern durchschnittlich 100Mbps gegenüber derzeit 10Mbps möglich sein sollen. Um dies zu erreichen, ist jedoch die richtige Hardware vonnöten.

Hier kommen Firmen wie Lattice Semiconductor ins Spiel. Das Unternehmen stellt programmierbare Chips her, die sich für „Edge Computing“ eignen und so die Rechenleistung am Endgerät statt im zentralen Datenzentrum steigern. Dies wiederum eröffnet Anwendungsmöglichkeiten wie Kollisionsvermeidung bei autonomen Fahrzeugen oder Gesichtserkennung bei Smartphones.

Abschließende Erwägungen …

Dies sind nur einige der Trends, die uns im Laufe des letzten Jahres ins Auge gefallen sind. Im Zuge dieser Entwicklungen wird immer wieder deutlich, dass kleinere Qualitätsunternehmen eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir sind gespannt, wie sich diese Trends in den kommenden schwierigen Monaten weiterentwickeln werden.

Andrew Paisley, Investment Director, Aberdeen Standard Investments

Die Unternehmensauswahl soll lediglich den hier beschriebenen Anlageverwaltungsstil veranschaulichen und stellt weder eine Anlageempfehlung noch einen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

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