ESG in der Praxis: Knorr-Bremse

Weltweit stammen 23% der energiebedingten Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr. Um diese zu senken, rückt derzeit die Verbesserung der Energieeffizienz aller Fahrzeugtypen und die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zunehmend in den Fokus. Wieder einmal ist Europa führend und zugleich gehen damit interessante Anlagechancen einher. Ein nach wie vor vielversprechender Sektor ist der Schienenverkehr. abrdn | 18.12.2020 08:29 Uhr
Sarah Norris, Investment Director & Rosie French, ESG Analyst, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
Sarah Norris, Investment Director & Rosie French, ESG Analyst, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
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Wandel vorantreiben

Das regulatorische und politische Umfeld in Europa fördert zunehmend umweltfreundliche Verkehrsmittel und damit eine „saubere Mobilität“. Der 750 Milliarden Euro umfassende Green Deal der EU wird ein Verkehrsinfrastrukturbudget und einen Innovationsfonds enthalten. Darüber hinaus plant die Europäische Kommission, 2021 zum „Jahr der Schiene“ zu erklären. Die jüngsten Pläne der Europäischen Union für eine grüne Erholung nach Covid-19 beinhalten auch ein Shift2Rail-Programm im Volumen von einer Milliarde Euro.

Warum die Schiene?

Rund 31% der CO2-Emissionen in den EU27 aus der Kraftstoffverbrennung sind dem Verkehrssektor zuzurechnen. Davon entfallen lediglich 1,5% auf den Schienenverkehr, verglichen mit 71% für den Straßen- und 12,6% für den Luftverkehr.

Nach Angaben des Internationalen Eisenbahnverbandes ergeben sich die Umweltvorteile der Eisenbahn aus vier grundlegenden Aspekten:

  1. Hohe Kapazität – sie bedeutet geringeren Kraftstoffverbrauch und Emissionen pro Kapazitäts- und Verkehrseinheit.
  2. Elektrifizierung – sie ermöglicht die Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
  3. Permanente Netzverbindung – sie macht eine automatische Interaktion mit dem Netz möglich. Dies ist insbesondere für intelligente Stromnetze wichtig, bei denen Strom bei Bedarf entnommen und wieder ins Netz eingespeist werden kann.
  4. Geschwindigkeit – höhere Geschwindigkeiten mit über 250 Kilometern pro Stunde verbessern die Energieeffizienz des Verkehrssystems.

Knorr-Bremse

Während die meisten beim Thema saubere Mobilität an Firmen wie Alstom denken, ist Knorr-Bremse eines der Unternehmen, das kaum jemand auf dem Schirm hat. Es ist Teil der Wertschöpfungskette für saubere Mobilität und einer der weltweit führenden Lieferanten von Bremssystemen für Züge und Lastwagen. Unseres Erachtens ist Knorr-Bremse gut aufgestellt in einer Welt, in der sich ein Übergang zu umweltfreundlicheren und energieeffizienteren Transportsystemen vollzieht.

Der Bremsenspezialist setzt sich dafür ein, Innovationen für nachhaltige Lösungen im Mobilitätssektor voranzutreiben. Ein Ziel der Gruppe ist es, rund um den Globus einen Beitrag zu mehr Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit auf Schienen und Straßen zu leisten. Knorr-Bremse bindet das Ökodesign in seine Produktentwicklung ein, „indem Umweltschutzkriterien über den gesamten Lebenszyklus einer Dienstleistung oder eines Produkts integriert werden“. Das wichtigste Ziel ist es, „negative Umweltauswirkungen bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Produkten zu antizipieren und zu minimieren“.

Schlüsselkunden wie Alstom profitieren bereits von den praktischen Vorteilen dieser Strategie von Knorr-Bremse. So hat das Unternehmen beispielsweise für eines seiner Bremsventile für Schienenfahrzeuge ein neues Design entwickelt. Was bringt das? Der CO2-Fußabdruck des Ventils konnte über seinen Lebenszyklus (von der Herstellung bis zum Ende des Produkts) um 52% vermindert werden.

Mit Blick auf die Zukunft hat sich die Gruppe das ambitionierte Ziel gesetzt, „nachhaltige Produkte und Technologien (weiter) zu entwickeln“. Dies soll auf verschiedene Weise erreicht werden. Im Schienenverkehr zielen seine Initiativen in Sachen Energieeffizienz zum Beispiel auf grüne Mobilität und Lebenszykluskosten ab. Im Straßenverkehr setzt der Bremsenhersteller auf Emissionsreduktion und E-Mobilität. Er plant auch, noch mehr Ökodesign-Spezialisten einzustellen. Aus diesen Verpflichtungen spricht die klare Absicht, in Energieeffizienz zu investieren.

Außerhalb Europas erwirtschaftet Knorr-Bremse rund 16% seines Umsatzes in China. Daher ist es erfreulich, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt unlängst klar zur Reduzierung ihrer Emissionen verpflichtet hat. Dies beinhaltet Pläne, den Höchststand der CO2-Emissionen vor 2030 zu überschreiten, und das Ziel, bis 2060 klimaneutral zu sein. Die Politik und Investitionen im Zusammenhang mit dem Schienenverkehr dürften bei der Erreichung dieser Ziele eine wichtige Rolle spielen. Knorr-Bremse könnte ein Nutznießer dieses Politikwechsels sein.

Abschließende Erwägungen …

Der Green Deal der EU bestätigt, dass es Europa mit der Bewältigung der großen Herausforderungen, vor denen die Welt steht, ernst meint. Dazu gehört auch der Fokus auf Verkehrsmittel, um CO2- und andere Emissionen zu minimieren. Wir glauben daher, dass die Schiene in der Verkehrsinfrastruktur der EU stark an Bedeutung gewinnen wird. Unternehmen wie Knorr-Bremse dürften daher größere Beachtung finden.

Die Unternehmensauswahl soll lediglich den hier beschriebenen Anlageverwaltungsstil veranschaulichen und stellt weder eine Anlageempfehlung noch einen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar. Kapitalverlustrisiko.

Sarah Norris, Investment Director & Rosie French, ESG Analyst, Aberdeen Standard Investments

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