1.) Weitermachen mit „Make in India“
Eines von Modis politischen Vorzeigeprojekten ist seine Kampagne „Make in India“ („Mach's in Indien“), um die Produktion im Land anzukurbeln, Investitionen zu erhöhen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Gegenwärtig macht die Produktion in Indien nur 15% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus - verglichen mit 32% in China. Ziel ist es, den Anteil auf 25% zu steigern. Ein Teil der Kampagne ist „Digital India“ — Modis Plan zur Ausweitung der digitalen Infrastruktur Indiens und zur Verbesserung der Internetanbindung, besonders in ländlichen Gebieten.
Die Ergebnisse waren bislang positiv. Ausländische Direktinvestitionen in Indien haben in diesem Jahr bis August 2015 um 27,3%1 zugenommen. Die Industrieproduktion steigt beständig. Insbesondere Foxconn, Taiwans Auftragshersteller, gab Pläne für Investitionen von 5 Mrd. US-Dollar in ein Werk im Bundesstaat Maharashtra bekannt. Digital India war eine Erfolgsgeschichte, die die Zahl der abgeschlossenen Verträge für Internetzugänge und Smartphones rapide hat steigen lassen.
2.) Das Geschäftemachen erleichtern
Die Regierung hat einen detaillierten Plan, um das Geschäftemachen zu erleichtern, und einige Bundesstaaten, besonders Gujarat, Andhra Pradesh und Madhya Pradesh haben bereits gute Fortschritte erzielt. Einige nutzen für die Erbringung vieler Verwaltungsdienste und die Erteilung von Genehmigungen nun den Online-Betrieb und bieten ein einziges Portalsystem zur Unternehmensgründung an. Dies wird die bisher zeitaufwändigen und mühsamen Verfahren vereinfachen und dürfte zu wesentlichen Produktivitätsgewinnen führen.
Indien muss jetzt ein klares Insolvenzgesetz verabschieden, um die Liquidation von notleidenden Unternehmen zu beschleunigen. Die von Modi geplanten Gesetze werden die Unternehmensgründung, Durchsetzung von Verträgen, Rückzahlung von Verbindlichkeiten und die Insolvenz regeln. Diese Reformen sind dringend nötig und sollten, zumindest in der Theorie, auf wenig politischen Widerstand stoßen.
1 Quelle: Bloomberg