"Als aktive Stockpicker ist es für uns unbedeutend ob MSCI China in seine Indices aufnimmt oder nicht. Unsere Sicht darüber, ob ein Unternehmen gut oder schlecht ist, wird dadurch nicht beeinflusst. Wir verspüren keine Notwendigkeit unsere Portfolios anzupassen. Unsere Einschätzung gegenüber A-Shares wird sich nur zum Positiven ändern, wenn wir Unternehmen finden, die bereit sind, ausländischen Aktionären Eigentumsrechte einzuräumen.
Bis jetzt war es ein Problem, transparente Unternehmen zu finden. Es ist fraglich, ob es diesbezüglich hilft, China in die MSCI Indices aufzunehmen. Passives Geld gibt keine Antworten auf Überlegungen zur Qualität. Aber während der vorhergesagte Zustrom an Geld die Bewertungen - zumindest vorübergehend - untermauert hätte, sollte Peking die Gelegenheit nutzen, um ein Signal dafür zu senden, dass man von ad hoc-Unterstützungsmaßnahmen, wie man sie in der Vergangenheit praktiziert hat, Abstand nimmt.
Märkte arbeiten am besten, wenn sie gleiche Ausgangsvoraussetzungen haben. Die Privatanleger bei Laune zu halten, die den Chinesischen Aktienmarkt dominieren, schreckt möglicherweise aktive Stockpicker ab, da die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass sich die Preise von den Fundamentaldaten abkoppeln. Die Belohnung für die Marktöffnung sollte das geduldige langfristige Kapital sein, einschließlich jenem von inländischen Investoren (wie etwa von Chinas wachsenden Versicherungsfonds).
Gleichwohl bedeutet die aktuelle Nichtberücksichtigung der China A-Shares nicht, dass sie erst bei der nächsten, jährlichen Überprüfung im Juni 2017 aufgenommen werden könnten. Denn bereits im letzten Juni hatte MSCI darauf verwiesen, dass eine Aufnahme jederzeit möglich sei."
Nicholas Yeo, Head of China/Hong Kong Equities, Aberdeen Asset Management