„Nach Einschätzung der Bank müssen die Zinssätze steigen, um das Risiko einer anhaltenden Überschreitung des Inflationsziels zu verringern; dabei würden weder das Wachstum noch die Erholung des Arbeitsmarktes untergraben. Da der Zinsschritt bereits eingepreist ist, werden sich die Märkte vor allem auf die begleitende Kommunikation konzentrieren und was sie für die künftige Politik bedeutet.
Trotz der hohen symbolischen Bedeutung der heutigen Zinserhöhung wird dies nur ein sehr flacher und allmählicher Verknappungszyklus sein. Wir gehen davon aus, dass die Bank in den nächsten Jahren die Zinsen höchstens noch dreimal anheben kann. Die Verunsicherung durch den Brexit, das niedrigere Potenzialwachstum und das erhöhte Niveau der Konsumentenkredite begrenzen den Spielraum für hohe Zinssätze, die die Wirtschaft verkraften kann.
Wenn wir mit unseren Prognosen für die britischen Leitzinsen Recht haben, wird das Tempo des BoE-Zyklus zwischen dem der Fed, einerseits, und der EZB und der Bank of Japan, andererseits, liegen. In den USA erwarten wir in den nächsten beiden Jahren mindestens fünf Zinserhöhungen, beginnend im Dezember. Mehr sind möglich, wenn in den kommenden Monaten ein umfangreiches Steuersenkungspaket verabschiedet wird.
In der Eurozone, wo der Inflationsdruck nach wie vor sehr gedämpft ist, erwarten wir eine Anhebung der Leitzinsen der EZB erst in den letzten Monaten des Jahres 2019, etwa ein Jahr nach dem Auslaufen des Ankaufsprogramms für Anleihen, obwohl eine gewisse Anpassung der Einlagenzinsen früher erfolgen könnte. In Japan, wo die zugrunde liegende Inflation noch schwächer ist, erwarten wir, dass die BoJ ihren jetzigen Rahmen auf absehbare Zeit einhält."