Aberdeen Standard zu den bevorstehenden Ergebnisberichten der US-Banken

Diese Woche werden die US-Banken beginnen, die Ergebnisse des vierten Quartals bekannt zu geben. Jon Curran, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments, kommentiert, was von den Ergebnissen zu erwarten ist: abrdn | 14.01.2019 11:47 Uhr
Jon Curran, Senior Investment Manager, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
Jon Curran, Senior Investment Manager, Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
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„Ich rechne von den größten US-Banken mit keinen großen Überraschungen, wenn sie über die Ergebnisse des 4. Quartals berichten – eher das Altbekannte. Sie werden von den wechselhaften Kapitalmärkten gegen Ende des Quartals sprechen und welche Auswirkungen die Volatilität auf die marktbasierten Ergebnisse hatte. Und wahrscheinlich gibt es auch einige Kommentare über die sich ständig ändernde Form der Zinskurve und welche Auswirkungen das auf die Margen haben wird. Aber für das Gesamtjahr 2018 ist zu vermuten, dass wir hören werden, dass sie vor allem von den gestiegenen Zinsen profitiert haben. Die gute Nachricht ist, dass die US-Finanzhäuser über diversifizierte Geschäfte verfügen und obwohl sie sicherlich dem Marktgeschehen ausgesetzt sind, andere Umsatztreiber haben, welche diese Einflüsse kompensieren. In jedem Fall können die kürzlich gesunkenen Hypothekenzinsen - getrieben von niedrigeren Renditen der US-Staatsanleihen - für die Banken durchaus ein Segen für das Geschäft mit Hypothekendarlehen sein. Und auf der Ausgabenseite bin ich sicher, dass man über eine fortgesetzte Kostenkontrolle sprechen wird, da die Banken darum kämpfen, ihre Effizienzraten zu optimieren.

Betrachtet man die drei Aspekte der Bankbilanzen - Kapital, Liquidität/Finanzierung und Vermögensqualität -, so ergibt sich grundsätzlich aus diesen eine gute Story. Das Kapitalniveau ist nach wie vor solide, und während die Management-Teams der Banken davon ausgehen, dass dieses im Laufe der Zeit leicht sinken wird, bietet es dennoch genügend Puffer für alle diejenigen, die Anleihen halten. Die Liquiditätsprofile der größten US-Banken wie JP Morgan und Bank of America profitieren von etablierten Einlagenstrukturen bei immer noch niedrigen Finanzierungskosten. Der Finanzierungsbedarf dieser und anderer Peer-Banken ist daher weniger stark vom Wholesale-Markt abhängig, was positiv ist. So wie es jetzt aussieht, bleibt die Qualität der Vermögenswerte stark und stabil – es dürfte hin und wieder von aufkommenden Zahlungsausfällen zu hören sein, aber das muss vor dem Hintergrund einer Entwicklung weg von den historisch niedrigen Verlustraten betrachtet werden.

Wir sind daher der Meinung, dass die größten US-Banken heute auf einer soliden fundamentalen Basis stehen, mit diversifizierten Geschäftsfeldern sowie einem geringeren Finanzierungsbedarf an den Kapitalmärkten als im Vorjahr. Dieser letzte Punkt sollte den Bankanleihen einen positiven technischen Impuls verleihen, wobei der Angebotsüberhang für den Sektor geringer ausfallen dürfte. Vor diesem Hintergrund, und wenn die Geschichte in irgendeiner Form als Orientierung taugt, ist damit zu rechnen, dass die Banken mit einigen neuen Anleiheangeboten aufwarten sollten, da sie die Aufmerksamkeit der Investoren zur Ertragssaison bereits haben.“

Jon Curran, Senior Investment Manager, Aberdeen Standard Investments

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