Ertragssuche nach Covid-19 – Absolute-Return-Fonds als Schlüssel zum Erfolg?

Die hohe Unsicherheit trübt den Ausblick für jene Anlageklassen, auf die sich viele Anleger am meisten verlassen. Die speziellen Merkmale von Absolute-Return-Fonds sorgen dafür, dass diese sowohl in Hausse- als auch in Baisse-Phasen positive Erträge erzielen können. Im aktuellen Umfeld bieten sie eine praktische und äußerst sinnvolle Lösung zur Diversifizierung von Portfolios. abrdn | 23.07.2020 15:46 Uhr
© Photo by Markus Winkler on Unsplash
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Herausforderungen für traditionelle Anlagen

Aktien, Unternehmensanleihen und andere risikoreichere/ertragsstärkere Anlagen haben sich jüngst erholt. Dies legt nahe, dass sich viele Anleger für eine „V-förmige“ Konjunkturerholung positionieren, da sie davon ausgehen, dass die Unterstützungsmaßnahmen der Zentralbanken und Regierungen die Weltwirtschaft erfolgreich wieder in ihren Zustand von vor der Covid-19-Krise versetzen werden. Vor dem Hintergrund einer niedrigeren Nachfrage und einer höheren Verschuldung gestaltet sich der Investment-Ausblick mittlerweile jedoch höchst ungewiss. Anleger täten angesichts der Herausforderungen, denen sich traditionelle Anlagen gegenübersehen, gut daran, eine stärkere Diversifizierung ihrer Portfolios in Erwägung zu ziehen.

Staatsanleihen

Die Zinsen fallen infolge der Zentralbankmaßnahmen zur Behebung der durch die Covid-19-Krise verursachten wirtschaftlichen Schäden so niedrig aus wie nie zuvor. Da sie sich in vielen Regionen nahe Null oder gar im negativen Bereich bewegen, steht den Zentralbanken nur wenig Spielraum für weitere Zinssenkungen zur Verfügung. Dies spricht für weiterhin verhaltene Erträge bei Staatsanleihen (Anleihenkurse und Renditen weisen eine inverse Korrelation auf – sinken die Renditen, steigen die Anleihenkurse und umgekehrt).

Unternehmensanleihen

Im Zuge ihrer Hilfsmaßnahmen haben die Zentralbanken Käufe von Unternehmensanleihen zugesagt, womit sie Firmen im Wesentlichen günstig und reichlich Mittel zur Verfügung stellen, um diese durch die Krise zu bringen. Dies kommt der Anlageklasse zugute. Laut unserer Analyse im Rahmen eines optimistischen Szenarios für die Zeit nach Covid-19 könnten Unternehmensanleihen auf ihren aktuellen Niveaus Gesamterträge von 6% bis 10% einbringen.

Tatsächlich dürften Herabstufungen und Ausfälle die Erträge jedoch schmälern. In einem Szenario, in dem es zu einem deutlichen, aber kurzlebigen Abschwung kommt, legt die Entwicklung in der Vergangenheit nahe, dass die globale Ausfallquote bei spekulativen Unternehmensanleihen innerhalb eines Jahres auf 7% ansteigen könnte. Dies wäre mit erheblichen Kapitalverlusten für Anleger verbunden. In einem mit der Finanzkrise der Jahre 2008/2009 vergleichbaren Rezessionsumfeld würde dieser Wert auf rund 16% klettern. Im Zuge einer extrem schweren Rezession könnte die Ausfallquote sogar auf über 20% binnen eines Jahres hochschnellen. Unternehmensanleihen weisen somit zweifelsohne signifikante Abwärtsrisiken auf. 

Aktien

Die aktuelle Positionierung an den Aktienmärkten scheint die Tatsache außer Acht zu lassen, dass die Weltwirtschaft derzeit den schwersten Schock in jüngerer Vergangenheit erlebt. Die Lockdown-Maßnahmen könnten in Wirklichkeit länger Bestand haben, als dies von den Märkten erwartet wird, und eine komplette Aufhebung dürfte eher langsam und stockend erfolgen. Die Hoffnung, dass eine zweite Infektionswelle vermieden werden kann, könnte sich als zu optimistisch erweisen. Viele Unternehmen werden sich schwer damit tun, die entgangenen Gewinne wieder auszugleichen. Kurz gesagt erscheint eine rasche Rückkehr zur Normalität unrealistisch. Angesichts dieser zahlreichen Unwägbarkeiten wäre eine weitere Marktkorrektur keine große Überraschung.

Risiko einer Solvenzkrise?

In einer Liquiditätskrise sind ansonsten gesunde Unternehmen ausfallgefährdet, da sie keinen Zugang zu Krediten haben. Zentralbanken können einer solchen Krise entgegenwirken, indem sie beispielsweise unbegrenzt Geld zur Verfügung stellen. In einer Solvenzkrise können Unternehmen aber trotz Zugang zu Finanzierungen möglicherweise nicht überleben, da sie nicht genügend Erträge erwirtschaften. Auch die Zentralbanken können daran nichts ändern.

Da die Verschuldungsniveaus der Unternehmen so hoch ausfallen wie nie zuvor und sich viele Firmen mit Umsatzeinbrüchen konfrontiert sehen, stellt diese Krise kein reines Liquiditätsereignis dar, denn sie wirkt sich auch auf die Solvenz zahlreicher Unternehmen aus. Die Aufnahme weiterer Fremdmittel wird Unternehmen, die nicht in der Lage sind, ihre Waren und Dienstleistungen zu vertreiben, auch nicht aus der Schieflage retten. Die Kombination aus hohen Schuldenständen und entgangenen Einnahmen ist angesichts der geringen Aussicht auf eine rasche Rückkehr zur „alten Normalität“ nicht tragfähig. Liquidität in das Finanzsystem zu pumpen, könnte sich somit anders als in früheren Stresszeiten schlichtweg als wirkungslos erweisen.

Absolute Return – eine attraktive Lösung für Anlegerportfolios 

In den letzten Jahren haben sich traditionelle Long-only-Fonds überdurchschnittlich entwickelt, da die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken die Finanzmärkte beflügelt haben. Da sich das Umfeld für traditionelle Anlagen mittlerweile schwieriger gestaltet, sind Absolute-Return-Fonds dank ihrer spezifischen Merkmale besonders gut für die Zeit nach Covid-19 aufgestellt. 

Absolute-Return-Fonds zeichnen sich in der Regel durch äußerst flexible Anlagemandate aus. Dadurch können sie sich sowohl Auf- als auch Abwärtsbewegungen über die verschiedenen Anlageklassen weltweit hinweg sowie die Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten zunutze machen. Diese außergewöhnliche breite Palette an Ertragsquellen trägt deutlich zur Portfoliodiversifizierung bei. Die verschiedenen Bestandteile des Portfolios können eine geringe oder gar negative Korrelation zueinander aufweisen, wodurch Gewinne zu unterschiedlichen Zeiten generiert werden, während gleichzeitig die Abwärtsrisiken in Stressphasen verringert werden. 

Ein besonderer Vorteil von Absolute-Return-Fonds besteht in der Fähigkeit, Short-Positionen einzugehen. Short-Positionen zielen im Wesentlichen darauf ab, Gewinne zu erzielen, wenn der Wert eines bestimmten Wertpapiers fällt. Dies bedeutet, dass diese Fonds selbst bei Marktabschwüngen positive Erträge einbringen können. Beispielsweise hätte ein Absolute-Return-Fonds mit einer Short-Position bei US-Aktien wahrscheinlich vom Einbruch des US-Aktienmarktes im März 2020 profitiert.

Absolute-Return-Fonds machen sich überdies „Relative Value“-Strategien zunutze, um unabhängig vom Konjunkturzyklus diversifizierte Erträge zu erwirtschaften. Beispielsweise ließe sich anhand von Positionen bei Staatsanleihen aus den USA (Treasuries) und deren deutschen Pendants (Bundesanleihen) die Erwartung zum Ausdruck bringen, dass die Zinsen in den USA stärker sinken werden als in Deutschland.

Fazit

Absolute-Return-Fonds bieten eine praktische Lösung zur stärkeren Diversifizierung von Anlegerportfolios. Dank ihrer unterschiedlichen Ertragsquellen und ihres diversifizierten Exposures kommt ihnen in dieser von erhöhter Unsicherheit geprägten Zeit eine besondere Bedeutung zu. 

Prognosen lassen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf künftige Erträge zu, und es kann nicht garantiert werden, dass diese erreicht werden. 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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