Chinas Wirtschaft wird 2023 deutlich stärker wachsen als erwartet

Das abrdn Research Institute hat kürzlich seine Prognose für das reale BIP-Wachstum in China von 2,9% im Jahr 2022 auf 6,0% im Jahr 2023 angehoben. Paul Diggle, Chief Economist, bei abrdn, erläutert, warum das chinesische Wachstum trotz des im April unerwartet geringeren Wachstums auf Jahressicht stärker ausfallen dürfte als angenommen, und was das für Investoren bedeutet. abrdn | 17.05.2023 14:14 Uhr
Paul Diggle, Chief Economist, abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn
Paul Diggle, Chief Economist, abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn

„Im Gegensatz zu den düsteren Prognosen für die Industrieländer erholt sich die chinesische Wirtschaft nach den langen Einschränkungen durch Corona deutlich. Die Stärke des BIP im ersten Quartal bestätigt das. Im Gegensatz zu den Industrieländern ist die Geldpolitik in China expansiv und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Die Zinssätze sind niedrig und es könnte Spielraum für eine Senkung geben.

Während der Lockdowns gab es nur begrenzte fiskalische Unterstützung durch die Regierung. Deshalb stellt die Inflation in China jetzt kein Problem dar. Auch auf dem Arbeitsmarkt herrscht Flaute, mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 18% in einigen städtischen Gebieten. Das ist zwar nicht großartig, bedeutet aber, dass es weniger Lohninflation gibt als in den USA, Großbritannien und anderen Märkten.

Die wohlhabenderen chinesischen Haushalte haben während Corona einen Überschuss an Ersparnissen angesammelt. Jetzt werden Ausgaben und Reisen im In- und Ausland nachgeholt. Der Straßen- und U-Bahn-Verkehr hat in den größten Städten deutlich zugenommen und auch der Urlaubsmarkt erholt sich. Im Jahr 2019 gaben chinesische Touristen 250 Mrd. US-Dollar im In- und Ausland aus. Die Rückkehr der chinesischen Touristen wird sich auch für viele andere Volkswirtschaften positiv auswirken.

Premierminister Xi Jinping strebt ein BIP-Wachstum von 5 % an, wobei der Dienstleistungssektor dieses Wachstum antreibt. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und den Erhebungen bei den Dienstleistungsunternehmen waren gut und bestätigen den konsumgetriebenen Aufschwung. Der Umfragewert für das nicht-verarbeitende Gewerbe lag zwar leicht unter der Konsensschätzung (56,4 statt 57), doch dieser immer noch sehr hohe Wert deutet darauf hin, dass der Dienstleistungssektor eine gute Grundlage für das BIP-Wachstum im zweiten Quartal bilden wird.

Der Teilindex für das Baugewerbe ging ebenfalls zurück, bleibt aber mit 63,9 auf dem zweithöchsten Stand seit Oktober 2018, was mit dem Schwerpunkt der politischen Unterstützung übereinstimmt. Darüber hinaus schlagen die politischen Entscheidungsträger weiterhin einen unterstützenden Ton an und erklären, dass „die interne Dynamik nicht stark ist und die Nachfrage immer noch unzureichend ist“. Damit verringert sich das Risiko eines vorzeitigen Ausstiegs aus der Politik und dies könnte sogar zu einer weiteren leichten Lockerung führen.

Auch die Wiederbelebung des Satzes „Wohnen ist zum Leben da, nicht zum Spekulieren“ in der offiziellen Kommunikation zeigt, dass die Behörden darauf bedacht sind, die Fortschritte bei der Risikominderung für Immobilienentwickler nicht zu gefährden.

All diese Faktoren dürften das Wachstum in China stärker ankurbeln, als in vielen Wirtschaftsprognosen erwartet wurde. Das bedeutet, dass Investoren in der Lage sein sollten, gute Anlagemöglichkeiten zu finden, die immer noch gut bewertet sind."

Von Paul Diggle, Chief Economist, abrdn

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