„Da viele der wichtigsten regionalen Indizes Rekordstände erreicht haben, dürften sich die Anleger fragen, ob jetzt noch der richtige Zeitpunkt für eine Erhöhung der Aktienallokation ist. Ein Großteil des Anstiegs an gewissen Märkten wurde von einem engen Marktsegment angetrieben, wie z. B. den „glorreichen 7“ Technologiewerten an den US-Märkten. Dass der Gesamtmarkt von einer so kleinen Gruppe von Unternehmen bestimmt wird, ist nicht unbedingt eine positive Dynamik. Eine weitaus stabilere Rallye wäre wohl breiter angelegt gewesen. Eine interessante Folge der starken Kernmärkte ist, dass das Segment der Small Caps in vielen Regionen in den letzten Jahren schlechter abgeschnitten hat als ihre größeren Verwandten. Im historischen Vergleich ist das ungewöhnlich, denn der so genannte „Small-Cap-Effekt“ ist ein gut dokumentiertes Phänomen, bei dem Small Caps über längere Zeiträume bessere Renditen erzielt haben als größere Unternehmen.
Infolgedessen hat sich ein erhebliches Bewertungsgefälle zwischen den Indizes für größere und kleinere Unternehmen aufgetan. Weltweit ist dies auf den europäischen und US-amerikanischen Märkten am stärksten ausgeprägt, was eine potenzielle Chance für langfristige Anleger darstellt.
Da wir in diesem Jahr auf vielen geografischen Märkten, auch in Europa, eher mit Zinssenkungen als mit Zinserhöhungen rechnen, dürfte dies für Aktien im Allgemeinen gut sein, insbesondere aber für Aktien kleinerer Unternehmen, die sich in einem Umfeld sinkender Zinssätze tendenziell besser entwickeln als größere Unternehmen. Daher sollten sich Anleger durchaus auch weiter unten auf der Marktkapitalisierungsskala umsehen, wenn es darum geht, die Allokation in Aktien zu erhöhen oder vielleicht sogar einen Teil ihrer Allokation von größeren Unternehmen in die Anlageklasse der kleineren Unternehmen umzuschichten, die in der Vergangenheit im Vergleich zu größeren Unternehmen bessere Renditen erzielt hat.“
Von Andrew Paisley, Head of Smaller Companies bei abrdn