Europäische Dividenden: unterbewertet statt unterdurchschnittlich?

Auf der Suche nach qualitativen Erträgen sticht Europa potenziell heraus. Wir stellen drei Unternehmen vor, die wir für besonders geeignet halten. abrdn | 18.06.2024 10:04 Uhr
© Foto von Christian Lue auf Unsplash
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Europäische Aktien sind bei manchen Anlegern nach wie vor ungeliebt. Viele Sektoren werden als relativ alltäglich angesehen, verglichen mit der schwindelerregenden Welt der US-amerikanischen "Magnificent Seven"-Technologiewerte. 

Doch bei näherem Hinsehen gibt es eine Fülle von hochwertigen Unternehmen, die Wachstum erzielen und attraktive Dividenden zahlen.

Und da die Bewertungen sowohl von Wachstums- als auch von Substanzwerten weiterhin niedrig sind, spielen Dividendenerträge eine immer wichtigere Rolle für die Gesamtrendite. Deshalb sind wir der Meinung, dass Anleger europäische Dividenden-Aktien als Teil eines breiteren Portfolios in Betracht ziehen sollten.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Manchmal ist ein Unternehmen größer als die Summe seiner Teile. Nehmen Sie Schneider Electric. Das Unternehmen stellt Stromversorgungsprodukte wie Autoladegeräte, Schutzschalter, Kabelzubehör, Spannungswandler usw. her. So weit, so alltäglich. Durch seine Produkte profititert das Unternehmen jedoch von einigen der großen Trends, die unsere Zukunft bestimmen: Datenzentren, Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung.

Schneider ist ein führender Akteur, der über eine große Reichweite verfügt und auf hochwertigen Endmärkten tätig ist. Das Unternehmen verfügt außerdem über ein visionäres Managementteam, das in der Lage ist, Veränderungen in der Branche und Chancen in aufstrebenden Märkten zu erkennen. Sein Wachstum im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist daher ausgezeichnet. Und für die ausschüttungsorientiertem Anleger? Das Unternehmen hat seine Dividendenzahlungen regelmäßig erhöht. In diesem Jahr will Schneider 50% seines Gewinns als Dividende ausschütten.

Viele klimabewusste Anleger meiden emissionsstarke Sektoren wie Energie, Transport und Industrie. Oberflächlich betrachtet macht dies Sinn. Wir sind jedoch der Meinung, dass wir den Klimawandel nicht bekämpfen können, wenn wir nur in Unternehmen mit einem ohnehin bereits geringen CO2-Fußabdruck investieren. Es ist wichtig, Unternehmen mit glaubwürdigen Dekarbonisierungsplänen zu finden, die greifbare Ergebnisse zur CO2-Reduzierung in der Praxis liefern.

Hier kommt das Öl- und Gasunternehmen TotalEnergies ins Spiel. Das Unternehmen verfügt über eine gut etablierte, klare und ausgewogene Multi-Energie-Strategie. Das Unternehmen war ein Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien und verfügt heute über eine deutlich höhere Kapazität an erneuerbaren Energien als seine Wettbewerber. Total plant, die Energieproduktion bis 2030 jährlich um 4% zu steigern, vor allem durch Gas und kohlenstoffarme Energien (hauptsächlich erneuerbare Energien).

Das Unternehmen verfügt über eine solide Bilanz und wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich in Richtung Netto-Barvermögen bewegen. Das sind gute Nachrichten für ausschüttungsorientierte Anleger. Total hat in der Vergangenheit immer wieder seine Dividenden erhöht und plant nun, mehr als 40% seines Cashflows aus der Geschäftstätigkeit an seine Aktionäre zurückzugeben. In Verbindung mit einer voraussichtlichen Dividendenrendite von rund 4,5% für 2024 und attraktiven Gewinnwachstumsprognosen ist das Unternehmen unserer Meinung nach in der Lage, eine attraktive Gesamtrendite für seine Aktionäre zu erzielen.

Auf der relativ glamouröseren Seite des Investierens haben wir Inditex. Inditex ist der größte Fast-Fashion-Konzern der Welt und betreibt über 7.200 Geschäfte in 93 Märkten weltweit. Das Flaggschiff ist Zara, aber auch andere beliebte Marken wie Pull&Bear, Massimo Dutti und Bershka gehören zum Unternehmen.

Vor Kurzem besuchten wir das Unternehmen und erhielten einen tiefen Einblick in sein Einzelhandels-Ökosystem, vom Produktdesign über die Herstellung bis hin zum Vertrieb. Es war ein aufschlussreiches Treffen. Alle Produktmarken scheinen gut zu laufen und die Expansion in die USA stellt eine große Chance dar. Der Umsatz wuchs im Jahr 2023 um 10,4%, so dass der Vorstand eine Dividendenerhöhung um 28% ankündigen konnte. Mit einem positiven Ausblick ist Inditex auf Erfolg gepolt und könnte eine attraktive Ergänzung für jedes Portfolio darstellen.

Abschließende Gedanken...

Das derzeitige Wirtschaftsklima ist eine Herausforderung. Da die Inflation zurückgeht (wenn auch mit einigen Rückschlägen), erwarten wir, dass die Zinssätze 2024 sinken werden. Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich im Juni mit der Senkung beginnen. Dies kann sich positiv auf Dividenden-Aktien auswirken, da die Anleger eher bereit sind, einen Aufschlag für die von ihnen gebotene Dividendenrendite zu zahlen. Natürlich sind nicht alle Unternehmen gleich. Deshalb werden wir uns weiterhin auf diejenigen konzentrieren, die über solide Bilanzen, fähige Managementteams und definierte Geschäftsstrategien verfügen. An solchen Unternehmen herrscht in Europa kein Mangel.

Von Charles Luke, Senior Investment Director bei abrdn

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