Der abrdn Investment Outlook 2025

abrdn | 08.01.2025 15:58 Uhr
Peter Branner, Chief Investment Officer, abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn
Peter Branner, Chief Investment Officer, abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn

Zu Trumps wahrscheinlichen politischen Maßnahmen werden Steuersenkungen, weniger Regulierung und ein stärker digital ausgerichteter öffentlicher Sektor in den USA gehören. Dies könnte das Wachstum ankurbeln, das Unternehmensrisiko abfedern und sogar die Bedenken hinsichtlich der Staatsverschuldung verringern. Allerdings bringt Trump auch eine Reihe von Maßnahmen mit sich, die der Wirtschaft potenziell mehr schaden könnten, darunter Zollerhöhungen und mehr Abschiebungen.

Unsere Ökonomen gehen derzeit davon aus, dass die Inflation in den USA über dem Zielwert bleiben wird und das Wachstum in den nächsten Jahren stärker, auf längere Sicht aber schwächer ausfallen wird. Die Federal Reserve wird außerdem ihren Zinssenkungszyklus in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beenden. Während unser House View den Rahmen für die Entwicklung der Wirtschaft absteckt, suchen unsere Fondsmanager aktiv nach Anlagemöglichkeiten. Die Entwicklungen werden sich auf alle Anlageklassen und -strategien auswirken.

Die Eurozone steht vor politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Vorgezogene Wahlen in Deutschland und der Zusammenbruch der französischen Regierung erschweren die Bemühungen um eine Haushaltskonsolidierung. Die deutsche Autoindustrie ist besonders anfällig für Handelsmaßnahmen, wohingegen die Peripherie der Eurozone stark wächst.

Die Europäische Zentralbank wird die Geldpolitik stärker lockern müssen als die USA, um die Wirtschaft zu stützen. Langfristig sind Strukturreformen, wie sie im Draghi-Bericht vorgeschlagen werden, notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität Europas zu verbessern.

Auch regionale Konflikte werden vom Trump-Effekt tangiert. Es wird immer wahrscheinlicher, dass im Jahr 2025 ein brüchiger Waffenstillstand in der Ukraine erreicht wird. Im Nahen Osten wird der Fokus auf dem Iran liegen, wobei weitere Sanktionen oder Militäraktionen möglich sind. Der Sturz von Assad in Syrien unterstreicht, dass die Volatilität in der Region weiterhin hoch bleiben wird, obwohl die Auswirkungen auf den Ölpreis vorerst gering waren. Dies könnte sich jedoch ändern.

Trumps Präsidentschaft wird auch Auswirkungen auf nachhaltiges Anlegen haben, einschließlich des Rückzugs der USA aus dem Pariser Abkommen. Unser Nachhaltigkeitsteam geht jedoch davon aus, dass große Teile des US-amerikanischen Inflation Reduction Act, der grüne Investitionen unterstützt hat, bestehen bleiben werden. Wir gehen davon aus, dass Nachhaltigkeitsaspekte weiterhin einen großen Einfluss auf das Anlageverhalten von Investoren in Europa haben werden.

Schließlich wird sich Trumps Handelspolitik auf China und viele Schwellenländer auswirken. Die Zölle auf chinesische Importe könnten auf 40 % steigen. China wiederum wird wahrscheinlich mehr Anreize schaffen, den Yuan abwerten und könnte mit Beschränkungen für den Export kritischer Mineralien und/oder gezielten Maßnahmen gegen US-Unternehmen zurückschlagen. Länder wie Indien, Mexiko, Korea und Taiwan könnten von der Verlagerung globaler Lieferketten und der geringeren Abhängigkeit der USA von China profitieren. „Friend-shoring“ ist nach wie vor ein wichtiges Thema in Asien, aber auch für Schwellenländer.

Während wir in unserem House View US-Aktien weiterhin grundsätzlich positiv gegenüberstehen, sollten Anleger im Jahr 2025 jedoch über die „Glorreichen Sieben“ hinausblicken. Private Markets, kurzfristige Kredite und Hedgefonds-Strategien könnten im nächsten Jahr aus Diversifizierungs- und risikobereinigter Renditeperspektive überzeugende Alternativen sein. Dies wird in unseren Angebotsanfragen von Kunden deutlich und ist ein Hauptthema in unseren Gesprächen mit Anlegern weltweit.

Von Peter Branner, Chief Investment Officer, abrdn

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