EM-ex-China-Strategie: Weshalb der Ausschluss von China sinnvoll sein kann

In einer sich wandelnden globalen Finanzlandschaft suchen Anleger zunehmend nach Strategien, die ihnen eine bessere Kontrolle über ihre Portfolios ermöglichen. Eine Strategie, die immer mehr an Zugkraft gewinnt, ist die Investition in Schwellenländer (EM) unter Ausschluss Chinas. Dieser Ansatz bietet eine Reihe von Vorteilen und steht im Einklang mit der sich verändernden Dynamik des globalen Wirtschaftswachstums, wie Nick Robinson, Deputy Head of Global Emerging Market Equities bei abrdn, erläutert. abrdn | 13.02.2025 11:54 Uhr
Nick Robinson, Deputy Head of Global Emerging Market Equities bei abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn
Nick Robinson, Deputy Head of Global Emerging Market Equities bei abrdn / © e-fundresearch.com / abrdn

„Historisch hat China aufgrund seines raschen Wirtschaftswachstums und seines bedeutenden Beitrags zum Welthandel eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Schwellenländer gespielt. Obgleich China noch immer interessante Möglichkeiten bietet, überdenken viele Anleger angesichts der Reife des chinesischen Marktes und der Entwicklung der Wirtschaftspolitik ihr Engagement in chinesische Aktien. Sie wollen entweder ihr Engagement reduzieren oder es von ihren anderen Anlagen trennen. Für dieses Umdenken gibt es viele Gründe. Dazu gehören geopolitische, wirtschaftliche und strategische Überlegungen.

Mehr Kontrolle über das China-Engagement

Einer der Hauptgründe für eine EM-ex-China-Strategie ist der Wunsch, das China-Engagement zu eigenen Bedingungen zu verwalten. Im Gegensatz zu vielen Schwellenländern werden Chinas Wirtschaft und Unternehmensführung stark von der staatlichen Politik beeinflusst, was zu Unsicherheit und Volatilität führen kann. So haben beispielsweise regulatorische Maßnahmen gegen einheimische Technologieriesen und Immobilienentwickler zu erheblichen Marktverwerfungen geführt.

Indem sie China aus ihren Schwellenländerportfolios ausschließen, können Anleger diese Risiken mindern und mehr Kontrolle über die taktische Vermögensallokation erlangen. Dies kann Performance- und Diversifizierungsvorteile mit sich bringen.

Outperformance der Schwellenländer ex China

Aktiv verwaltete Schwellenländerportfolios ohne China können sowohl den MSCI-Index, der das gesamte Schwellenländeruniversum (einschließlich China) abbildet, als auch die entsprechende Benchmark, die China ausschließt, schlagen und haben dies auch getan. Wir haben dies mit unserem eigenen Portfolio seit Anfang 2022 aus erster Hand erfahren. Diese Entwicklung ist auf das robuste Gewinnwachstum in den übrigen Schwellenländern zurückzuführen, das auch in diesem Jahr über dem der entwickelten Märkte (DM) liegen dürfte. Darüber hinaus profitieren diese Märkte von einer günstigen demografischen Entwicklung, steigendem Konsum und technologischen Fortschritten.

Diversifizierung in vielversprechenden Branchen

Das Ausklammern Chinas aus einem EM-Portfolio kann die Diversifizierungsvorteile erhöhen. Das Universum außerhalb Chinas bietet einige einzigartige Anlagemöglichkeiten, insbesondere in Bereichen wie Informationstechnologie (IT) und Finanzdienstleistungen. Vor allem in Schwellenländern wie Indien, Taiwan und Südkorea sind führende Unternehmen ansässig, die in der globalen Lieferkette der Technologiebranche eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb erwarten wir, dass sich die beeindruckende Aktienperformance von Technologieunternehmen über die US-Märkte hinaus ausweiten wird. So enthält der MSCI-EM-ex-China-Index im Vergleich zum MSCI-EM-Index mehr IT- und Finanzwerte, was den Anlegern ein anderes Risiko-Ertrags-Profil bietet.

Vier zentrale Treiber für die EM ex China

Mehrere bedeutende Themen prägen die Investmentlandschaft in Schwellenländern außerhalb Chinas und machen diese zu attraktiven Optionen für langfristige Anlagestrategien:

Konsum: Der Anstieg der inländischen Konsumausgaben ist ein wesentlicher Wachstumstreiber in vielen Schwellenländern. Länder wie Indien erleben einen Anstieg sowohl der Zahl als auch der Kaufkraft der Mittelstandskonsumenten, was die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen anheizt.

Technologie: Technologische Innovation ist ein weiteres entscheidendes Thema. Nordostasien, insbesondere Taiwan und Südkorea, dominiert die globale Halbleiterproduktion, die für verschiedene Technologieanwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) bis hin zu Unterhaltungselektronik unverzichtbar ist.

Grüne Transformation: Der weltweite Übergang zu Nachhaltigkeit und grüner Energie bietet immense Chancen in Schwellenländern. Lateinamerika ist beispielsweise reich an Mineralien wie Kupfer und Lithium, die für die grüne Transformation von entscheidender Bedeutung sind.

Nearshoring: Die Umstrukturierung von Lieferketten ist ein weiteres Thema, das Schwellenländer außerhalb Chinas zugutekommt. Da Unternehmen versuchen, ihre Abhängigkeit von China zu verringern, wenden sie sich anderen Schwellenländern für Fertigung und Lieferkettenlösungen zu.

Warum gerade jetzt?

Der Zeitpunkt für Investitionen in Emerging Markets, exklusive China, ist günstig. Nach Jahren der Vernachlässigung steigen die weltweiten Investitionsausgaben (Capex) in vielen Ländern endlich wieder an. In der Vergangenheit waren die Schwellenländer in solchen Situationen die großen Nutznießer. Darüber hinaus werden die Aktienmärkte durch die erwarteten Zinssenkungen der Zentralbanken in diesem Jahr gestützt, auch wenn die Erwartungen zurückgeschraubt wurden. Dies gilt insbesondere für die Schwellenländer, wo die makroökonomischen Bedingungen in vielerlei Hinsicht besser sind als in den Industrieländern. Die Bewertungen von Aktien aus den Schwellenländern (ohne China) befinden sich im Vergleich zu den Industrieländern ebenfalls auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten.

Eine attraktive Option in einer sich wandelnden Anlagewelt

Chinas wirtschaftlicher Einfluss ist unbestreitbar und treibt das weltweite Wachstum und die Innovation an. Doch die Konzentration auf andere Schwellenländer kann Investments diversifizieren, die Abhängigkeit von einem einzigen Land verringern und neue Chancen eröffnen.

Indem sie China aus einem Schwellenländerportfolio ausschließen, können Anleger den Blick auf unterrepräsentierte Regionen lenken und einzigartige Märkte mit hohem Potenzial erschließen. Sie können sich auf verschiedene regionale Chancen konzentrieren und von überzeugenden langfristigen Themen wie Konsum, Technologie, grüner Wandel und Nearshoring profitieren."

Von Nick Robinson, Deputy Head of Global Emerging Market Equities bei abrdn

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.

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