Unsere Untergewichtung in Rohstoffen, insbesondere Öl, haben wir reduziert. Dies ist eine Reaktion auf Angebotskürzungen, die indes erst zeitlich verzögert bei den Preisen durchschlagen werden. Europa haben wir inzwischen stärker gewichtet und dafür die Übergewichtung der USA etwas reduziert. Denn die Gewinnkorrekturen in den USA und die Stimulusmaßnahmen der Europäischen Zentralbank EZB machen die europäischen Märkte attraktiver. Weiter übergewichtet bleiben wir im US-Dollar, da die US Notenbank auf dem besten Weg ist, als erste große Zentralbank die Zinszügel anzuziehen. Die bereits übergewichtete Position im zyklischen Konsumgüterbereich haben wir aufgestockt, da diese Branche am meisten von den niedrigeren Ölpreisen und Hypothekenzinsen profitieren dürfte.
Positionierung im Überblick: Das Fidelity Multi-Asset-Allocation-Barometer 1/2015
Bei Aktien bleiben wir weiterhin leicht übergewichtet. Zugleich beobachten wir sehr genau, ob es Anzeichen für einen verstärkten Druck auf Aktien durch die niedrige Inflation gibt. Anleihen haben wir im Januar erstmals seit zwei Jahren auf übergewichtet angehoben. Wir reagieren damit auf den nachlassenden Preisauftrieb und die lockere Geldpolitik. Unsere Untergewichtung in Rohstoffen haben wir verringert, da sich die Angebotsverknappung beim Öl in der zweiten Jahreshälfte 2015 bemerkbar machen dürfte. An unserer insgesamt pessimistischen Einschätzung der Anlageklasse halten wir jedoch fest. Die allmähliche Konjunkturabkühlung in China und ein starker Dollar verheißen nichts Gutes für Rohstoffe. Neutral positioniert sind wir bei Immobilien (REITs), die auf den Zeitpunkt und das Tempo der US-Zinserhöhungen im Jahresverlauf reagieren dürften.
Regionen: Europa, USA und Japan bevorzugt
Unsere Übergewichtung der USA haben wir verringert. Zwar bleiben die USA die Lokomotive der weltweiten Erholung, US-Unternehmen korrigieren ihre Gewinnprognosen jedoch zunehmend nach unten. Zudem haben sich die Wirtschaftsdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt jüngst abgeschwächt, auch wenn der Trend weiter positiv ist. Übergewichtet haben wir Japan, wo Stimulusmaßnahmen den Aktien Auftrieb geben dürften. Japan wird wohl auch künftig von einer vom US-Konsum angeführten Erholung profitieren. Europäische Aktien haben wir auf leicht übergewichtet angehoben. Ihnen sollten die von der EZB angekündigten Stimulusmaßnahmen und mit Verzögerung auch der schwächere Euro Rückenwind geben. In Aktien aus Großbritannien sind wir leicht untergewichtet. Politische Unwägbarkeiten und der hohe Anteil an Rohstoffaktien in den Indizes sind nicht förderlich für britische Aktien. In den Schwellenländern bleiben wir untergewichtet. Die rohstoffabhängigen Länder unter ihnen stehen weiter unter Druck, und auch der starke Dollar macht ihnen zu schaffen.
Branchen: Zyklische Konsumgüter, Technologie und Gesundheitssektor stehen hoch im Kurs
In der zyklischen Konsumgüterbranche sind wir am stärksten übergewichtet. Unverändert profitieren die Konsumenten von den niedrigen Ölpreisen, allen voran in den USA. Attraktiv finden wir auch die Technologiebranche, der die Erholung der US-Wirtschaft und die höheren Verbraucherausgaben zugutekommen. Außerdem zeigt sie sich widerstandsfähig gegenüber dem Höhenflug des US-Dollar. Zu unseren Favoriten gehört darüber hinaus die Gesundheitsbranche mit ihrer gegenwärtig starken Produkt-Pipeline. Die rohstoffsensitiven Industriezweige Werkstoffe und Energie gewichten wir dagegen unter. Die Branchen Finanzen sowie Industrie und Versorger, die empfindlich auf Wachstums- und Inflationstrends reagieren, positionieren wir neutral.
Währungen: Zinspolitik der US-Notenbank dürfte den Dollar weiter stärken
Nach wie vor ist der US-Dollar die einzige Währung, die wir übergewichtet haben. Der kräftige Rückenwind für die Verbraucherausgaben in Amerika dürfte das Wachstum ankurbeln und eine Zinserhöhung der Fed näherbringen. Dann ist mit einem weiteren Erstarken des Dollar zu rechnen. Neutral positioniert sind wir im Pfund Sterling, da nach den anstehenden Wahlen im Mai neuerliche Kürzungen der Staatsausgaben wahrscheinlich sind. Ein weiterer Grund ist die Abkühlung am Häusermarkt. Im Schweizer Franken sind wir inzwischen neutral gewichtet, nachdem die Schweizerische Notenbank die Kopplung an den Euro aufgehoben hat. Untergewichtet ist der japanische Yen, weil die Bank of Japan an ihren aggressiven geldpolitischen Stimulusmaßnahmen festhalten wird. Auch den Euro gewichten wir unter. Die schwache Gemeinschaftswährung bleibt zwar eine wichtige Stütze für das Wachstum. Mit ihren angekündigten Lockerungsmaßnahmen wird die EZB den Euro weiter schwächen. Ebenfalls untergewichtet sind wir im kanadischen und australischen Dollar, denn diese Währungen sind anfällig für schwache Rohstoffpreise.