Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten – eine Einordnung

"Chinas Aktienmärkte sind in zwei Kategorien unterteilt – für ausländische Anleger begrenzt zugängliche A-Aktien und offene Märkte. Die heftige Korrektur des A-Aktienmarktes hat sich in gewissem Umfang auf offene chinesische Märkte in Hongkong ausgewirkt – sie sind nun sehr attraktiv bewertet", so Matthew Sutherland, Head of Asian Equities bei Fidelity Worldwide Investment, zur Korrekturphase in China. Fidelity International | 10.07.2015 12:22 Uhr
Matthew Sutherland, Head of Asian Equities, Fidelity Worldwide Investment / ©  FIL
Matthew Sutherland, Head of Asian Equities, Fidelity Worldwide Investment / © FIL
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Die Börse Shanghai ist in den vergangenen vier Wochen massiv gefallen. In den 12 Monaten zuvor hatte sie hingegen eine Kursrally erlebt und liegt auf Jahressicht noch rund 80 Prozent im Plus.

Doch welche Bedeutung hat die Börse Shanghai eigentlich? Denn es gibt viele chinesische Aktienmärkte. Für ausländische Anleger viel wichtiger als der Markt in Shanghai ist der chinesische Offshore-Markt an der Börse Hongkong. Nur auf diesen Markt bezieht sich der MSCI China Index, der Vergleichsindex für die meisten in Deutschland erhältlichen Chinafonds. Daneben gibt es in den USA notierte chinesische Unternehmen wie Alibaba und Baidu. Und es gibt die beiden Onshore-Aktienmärkte in Shenzhen und Shanghai, an denen die sogenannten A-Aktien gehandelt werden. Bis vor kurzem war ausländischen Anlegern der Zugang zu A-Aktien verwehrt. Mittlerweile gibt es immerhin begrenzte Möglichkeiten für Ausländer, dort zu investieren.

Seit November 2014 begannen sich mit der teilweisen Öffnung des A-Aktienmarktes für ausländische Investoren die Kurse und Bewertungen signifikant zu erhöhen. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die lockere Geldpolitik der chinesischen Zentralbank, die Ernüchterung über den heimischen Immobilienmarkt und die Hoffnung auf massive Kapitalströme aus dem Ausland. Immer mehr chinesische Privatanleger drängten an die Börsen, an denen sie kreditfinanziert Aktien kauften. Besorgt ergriff die Regierung daraufhin kürzlich Maßnahmen, um den Markt abzukühlen. Die Folge haben wir jetzt erlebt: Die Anleger zogen sich schnell zurück, eine heftige Korrektur setzte ein.

Allerdings waren die zum Teil heftigen Überbewertungen auf bestimmte Marktbereiche beschränkt. Die größten Kurssprünge machten kleinere, weniger liquide Aktien, die durch umfangreiche Käufe leicht nach oben getrieben werden konnten. Weniger stark gestiegen sind die Kurse der größeren, liquideren Staatsunternehmen, bei denen die Korrektur deshalb auch weniger heftig ausgefallen ist. Parallel zu den A-Aktien brachen auch die Kurse in Hongkong ein, aber bei weitem nicht so massiv. Der zuvor weniger stark gestiegene Aktienmarkt in Hongkong erscheint nun überverkauft und sehr attraktiv bewertet.

Nun versucht die Regierung, den anhaltenden Kursverfall durch verschiedene Maßnahmen zu stoppen. So dürfen Anleger, die mehr als 5 Prozent der A-Aktien eines Unternehmens halten, diese sechs Monate lang nicht verkaufen. Bei Fidelity liegt die interne Obergrenze bei 2,5 Prozent, sodass uns diese Maßnahme nicht betrifft. Ferner wurde der Handel einer großen Zahl von Aktien ausgesetzt, Stand gestern waren es 1.442. In unserem Portfolio befinden sich nur äußerst wenige dieser Unternehmen.

Für den Konsum in China wird die sehr heftige Kurskorrektur nicht gänzlich ohne Folgen bleiben, treffen die Kursverluste doch viele Chinesen, die für den Aktienkauf Kredite aufgenommen haben. Aber insgesamt haben im Vergleich nur wenige chinesische Haushalte an der Börse investiert. Keine ernstzunehmenden Gefahren sehe ich für das chinesische Finanzsystem – trotz kreditfinanziertem Aktienkauf der Anleger. Die Finanzinstitute können bei Bedarf auf die Unterstützung durch den Staat zählen, der über Mittel in Höhe von mehr als 3 Billionen US-Dollar verfügt, mit denen er Problembereiche stützen kann. Insgesamt sollten Anleger auch bei den aktuellen Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt die aussichtsreichen Perspektiven des sich weiter rasant entwickelnden Landes nicht vergessen, die längerfristig im Wesentlichen vom Konsum und den Reformen getragen werden."

Matthew Sutherland, Head of Asian Equities, Fidelity Worldwide Investment

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.