Fidelity: Aktien aus den USA und Japan haben gute Aussichten

Von stark wachsenden Touristenzahlen in Japan bis hin zur steigenden Bedeutung widerstandsfähiger Geschäftsmodelle in den USA: Die Fidelity Fondsmanager Nick Price (Fidelity Japan Aggressive Fund) und Angel Agudo (FF America Fund) analysieren, welche Entwicklungen ihre Märkte 2016 prägen werden. Fidelity International | 07.12.2015 08:00 Uhr
©  peshkova - Fotolia.com
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In den USA gibt es mehr gute Anlagechancen als vor einem Jahr

Angel Agudo
Angel Agudo
„Die US-Wirtschaft ist nach wie vor in guter Verfassung. Für zusätzliche, wenn auch nicht mehr ganz so starke Wachstumsimpulse dürften die Entwicklung am Arbeitsmarkt und die Erholung des Konsums dank steigender Löhne sorgen. Ein Übriges tun die florierende Dienstleistungsbranche und die Belebung in der Bauindustrie sowie in den damit verbundenen Wirtschaftszweigen. Mein positiver Ausblick für die USA wird aber auch durch strukturelle Faktoren gestützt. Dazu gehören die Innovationskraft amerikanischer Unternehmen, die dank Schiefergas gesunkenen Energiekosten und die daraus resultierende größere Energieunabhängigkeit des Landes.

Spekulationen rund um die anstehende US-Zinswende waren in den vergangenen Monaten eines der beherrschenden Themen. Dabei scheint eine Normalisierung der Zinsen durchaus gerechtfertigt, denn die amerikanische Wirtschaft wächst mit moderatem Tempo und die Arbeitslosenquote nähert sich der Zielgröße.

Nach den wieder stärkeren Marktschwankungen und der nachfolgenden Kurskorrektur an den Aktienmärkten finde ich aktuell mehr interessante Anlagechancen als vor einem Jahr. Mit der Talfahrt an den Märkten hat sich aber auch das Abwärtspotenzial verringert, während die starken Fundamentaldaten vieler interessanter US-Aktien für erhebliche Kursphantasie sorgen. Beim Gewinnwachstum gab es zuletzt jedoch auch einige Korrekturen nach unten. Unter dem Strich werden die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 Index im zu Ende gehenden Jahr wohl kaum wachsen. Zudem könnten steigende Löhne und Zinsen in Verbindung mit dem starken US-Dollar die Margen in einigen Wirtschaftszweigen schmälern. Daher ist es wichtig, nicht nur auf die Bilanzen der Unternehmen zu schauen, sondern auch auf die Widerstandsfähigkeit beziehungsweise Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle.“


Angel Agudo, Fondsmanager des FF America Fund

Nicholas Price, Fondsmanager des Fidelity Japan Aggressive Fund
Nicholas Price, Fondsmanager des Fidelity Japan Aggressive Fund

Stark wachsende Touristenzahl in Japan ist ein interessantes Thema für Anleger

„Japans Reformwille ist ungebrochen, und in den Unternehmen sind positive Veränderungen zu erkennen. Japans Firmenlenker sind entschlossen, die Kapitaleffizienz und Eigenkapitalrendite zu verbessern. Viele Firmen in meinem Portfolio nutzen ihre Cashflows, um ihren Aktionären höhere Renditen zu bieten. Etablierte Unternehmen wie Hitachi und Mitsubishi Heavy Industries besinnen sich wieder auf ihre Kernkompetenzen, und Firmen mit hohen Cashflows nutzen einen immer größeren Teil ihrer Überschüsse für Investitionen. Zudem wächst der Druck auf die Unternehmen, ihre Überkreuzbeteiligungen wirtschaftlich zu begründen, daher rechnen wir für nächstes Jahr mit verstärkten Aktienrückkäufen. Natürlich ist das Tempo, mit dem sich Veränderungen vollziehen, von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Die allseits zu spürende Reformbereitschaft ist jedoch eine gute Nachricht für Anleger.

Ein Fokus meines Investmentansatzes ist es, Anzeichen für nachhaltige Marktveränderungen aufzuspüren. Ein Beispiel dafür ist die bisher überraschend unterentwickelte Tourismusbranche. Die stark wachsende Zahl an Touristen in Japan ist eine der Veränderungen, die 2016 attraktive Anlagechancen bietet. Die Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020, dem Jahr der Olympischen Spiele in Tokio, die Zahl der Touristen auf 20 Millionen pro Jahr zu erhöhen. Dazu will sie unter anderem die Visabestimmungen lockern und mehr Möglichkeiten für steuerfreie Einkäufe schaffen. Dadurch wird die Nachfrage deutlich angekurbelt, was Unternehmen vieler Branchen zugutekommt: von Ferienanlagen- und Hotelbetreibern bis zu Kaufhäusern und Elektronikeinzelhändlern. Besonders gut erscheinen die Aussichten für Firmen, die die wachsende Nachfrage der Touristen im Inland in eine nachhaltige Umsatzsteigerung ihres Geschäfts im Ausland und insbesondere in China ummünzen können.

Zudem halte ich nach Veränderungen bei den Fundamentaldaten wenig analysierter Unternehmen Ausschau, die aus eigener Kraft wachsen und/oder dank ihrer Expertise ins Ausland expandieren. Auf ihrem Weg vom Anbieter im Inland zu einem Wachstumsunternehmen in Asien und in anderen Regionen der Welt stehen die Chancen gut, dass ihre Aktien neu bewertet werden. Ein Beispiel sind Hersteller von Konsumgütern mit starken Marken, die in andere asiatische Länder expandieren.“

Nicholas Price, Fondsmanager des Fidelity Japan Aggressive Fund

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