Fidelity-Fondsmanager Siddle: Das erwartet Europainvestoren im neuen Jahr

Im Jahr 2016 gab es einige politische Überraschungen: die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, das Brexit-Votum, zuletzt der Ausgang des Italien-Referendums. Die Folgen dieser Ereignisse dürften Europas Aktienmärkte nach Ansicht von Matthew Siddle, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund und des Fidelity European Larger Companies Fund, auch 2017 beeinflussen. Fidelity International | 20.02.2017 10:07 Uhr
Matthew Siddle, Fondsmanager, Fidelity European Growth Fund & Fidelity European Larger Companies Fund / ©  Fidelity
Matthew Siddle, Fondsmanager, Fidelity European Growth Fund & Fidelity European Larger Companies Fund / © Fidelity
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Das Jahr 2016 hat einige Überraschungen gebracht: Die Briten haben sich für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden, der Rechtspopulismus auf dem Kontinent ist erstarkt, der ehemalige Ministerpräsident Matteo Renzi hat das Verfassungsreferendum in Italien verloren. Und nicht zuletzt hat der Republikaner Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. All das hat bei Anlegern für Unsicherheit gesorgt – auch weil die Wirtschaft schon 2016 langsam gewachsen ist. Die Kurse vieler Aktien sind jedoch gestiegen. Denn es gab auch gute Nachrichten: China ist eine „harte Landung“ erspart geblieben, und die US-Wirtschaftszahlen fielen auch weitgehend überzeugend aus.

Wahlen dürften die Börsen in Atem halten

Auch 2017 dürften Europas Aktienmärkte sich im Spannungsfeld zwischen positiven Rahmenbedingungen und politischen Risiken bewegen. Zum einen, weil die Ereignisse des Jahres 2016 Auswirkungen bis weit ins Jahr 2017 hinein haben: So ist immer noch ungewiss, wie der Brexit ablaufen oder wie Donald Trump regieren wird – und welchen Einfluss beides auf die Märkte hat. Zum anderen stehen einige politische Ereignisse an, die Auswirkungen auf die Börsen haben könnten, wie die Bundestagswahl in Deutschland und die Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Der Aufstieg von Populisten stellt weiterhin eine Gefahr für Europa dar. Jedoch gibt es auch positive wirtschaftliche Entwicklungen. Trotz aller Unsicherheiten bietet der europäische Aktienmarkt Investoren gute Einstiegschancen – sofern sie selektiv vorgehen, denn es besteht immer auch das Risiko von Kursrückgängen. Aktien mit guter Qualität zu einem attraktiven Börsenkurs sind in mehreren Branchen und Ländern zu finden. Anleger sollten sich von etwaigen Turbulenzen nicht abschrecken lassen, allerdings müssen sie das Gesamtbild im Blick behalten.

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Gesundheits- und Energiebranche bieten Einstiegsmöglichkeiten

Viele Firmen der Gesundheitsbranche haben gut gefüllte Produkt-Pipelines und sind gut aufgestellt. Weil kurz vor der US-Wahl die Kurse vieler Gesundheitsaktien fielen, sind deren Aktien in vielen Fällen attraktiv bewertet. Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte im Wahlkampf angekündigt, sich gegen hohe Arzneimittelpreise und für eine staatliche Regulierung einzusetzen. Mit der Wahl Trumps dürfte das Thema vom Tisch sein. Die Aussichten für viele Gesundheitsunternehmen, auch aus Europa, sind also durchaus positiv. Auch der Energiesektor ist nach einer längeren Durststrecke aus Anlegersicht wieder interessant. Die Rohstoffpreise haben sich 2016 erholt. Diese Entwicklung dürfte sich 2017 fortsetzen und den Aktien von Energie- und Baustoffunternehmen Schub verleihen. In vielen Regionen sinkt die Rohstoffproduktion mit hoher Geschwindigkeit, während die Nachfrage stabil bleibt. Neben dem guten Marktumfeld sprechen auch die überzeugenden Fundamentaldaten vieler Firmen für die Energiebranche.

Prognosen zu Eigenkapitalrenditen

Trumps Politik stimuliert auch Europas Börsen

Aufgrund der vielen politischen Risiken hat Europa Impulse von außen dennoch dringend nötig. Die dürften in diesem Jahr vor allem aus Übersee kommen. Denn die Politik des neuen US-Präsidenten Trump wird sich auch auf Europas Börsen auswirken. Vor allem die von ihm angestrebten Steuersenkungen dürften in Verbindung mit sich verbessernden Wirtschaftsindikatoren eine stimulierende Wirkung auf die US-Konjunktur haben, die bis nach Europa ausstrahlt. Viele europäische Firmen sind in den USA präsent, erzielen dort einen Großteil ihrer Umsätze. Wächst die US-Wirtschaft unter dem neuen Präsidenten Trump, partizipieren auch sie daran."

Matthew SiddleFidelity European Growth Fund & Fidelity European Larger Companies Fund

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