Fidelity International gibt heute Einzelheiten seines neuen Gebührenmodells – der variablen Managementgebühr – bekannt. Diese stellt einen gleitenden Tarif dar, bei dem Risiko und Rendite in beide Richtungen geteilt werden.
Fidelity ist überzeugt davon, dass das neue Gebührenmodell ein innovativer Ansatz ist, um die Ausrichtung der Anbieter auf das Kundeninteresse zu stärken. Darüber hinaus verdeutlicht das Modell das klare Bekenntnis zum Nutzen des aktiven Fondsmanagements – zwei Herausforderungen, die die Asset-Management-Industrie nicht länger ignorieren kann.
Zentrale Merkmale der variablen Managementgebühr
- Mit Einführung der neuen variablen Managementgebühr reduziert Fidelity seine jährliche Managementgebühr (AMC) in der entsprechenden Anteilsklasse um 10 Basispunkte.
- Der variable Gebührenanteil steigt, wenn der Fonds eine bessere Wertentwicklung als der zuvor festgelegte Marktindex erzielt, bzw. fällt, wenn er schwächer als dieser abschneidet, jeweils nach Abzug aller sonstigen Kosten und Gebühren. Dabei bewegt sich der Gebührensatz in einer Bandbreite von +20 Basispunkten (Obergrenze) über und -20 Basispunkten (Untergrenze) unter der jährlichen Managementgebühr.
- Der Höchst- bzw. Mindestgebührensatz wird erreicht, wenn der Fonds auf annualisierter Basis die Wertentwicklung des relevanten Marktindexes um +2 Prozent über- bzw. um -2 Prozent unterschreitet. Dabei wird die Wertentwicklung über einen gleitenden Dreijahreszeitraum kalkuliert.
- Wichtig ist dabei, dass die Managementgebühr von ihrem Basissatz erst dann angehoben wird, wenn die Wertentwicklung des Fonds nach Abzug aller sonstigen Gebühren und Kosten die Wertentwicklung des Marktindexes übersteigt.
Das Beispiel zeigt, dass sich die jährliche Managementgebühr eines Fonds von derzeit 80 Basispunkten künftig bei Underperformance gegenüber dem Marktindex bis auf 50 Basispunkte reduzieren und bei Outperformance bis auf 90 Basispunkte erhöhen kann. Das sind lediglich 10 Basispunkte mehr als bisher bei Outperformance, aber 30 Basispunkte weniger als bisher bei Underperformance.
Die variable Managementgebühr gilt vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden ab 1. März 2018 zunächst für die neu aufgelegten provisionsfreien Anteilsklassen von ausgewählten aktiv verwalteten Aktienfonds der gepoolten Fondsreihe (SICAV) von Fidelity, die einen Querschnitt über das Fondsangebot darstellt. Kunden mit Spezialfonds, einschließlich institutionelle Kunden und Investment Trusts, bietet Fidelity eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Version des Gebührenmodells an.
Im Oktober hatte sich Fidelity dazu verpflichtet, die jährliche Managementgebühr im variablen Gebührenmodell um mehr als die Kosten für externes Research zu senken. Diese belaufen sich über alle Fidelity Fonds hinweg auf 0,0228 Prozent. Die Reduzierung der jährlichen Managementgebühr um 10 Basispunkte ist also mehr als viermal höher.
Brian Conroy, President von Fidelity International, sagt: „Wir freuen uns sehr, unseren Kunden eine Auswahl und einen Mehrwert bieten zu können. Für den künftigen Erfolg des aktiven Fondsmanagements halten wir einen grundlegenden Wandel bei der Erhebung von Gebühren für erforderlich. Mit unserer variablen Managementgebühr richten wir uns klar auf die Interessen unserer Kunden aus. Unseres Erachtens ist dies ein bedeutender Schritt, von dem wir hoffen, dass ihn die übrige Asset-Management-Branche übernehmen wird.“
Paras Anand, Chefanlagestratege für Aktien in Europa, ergänzt: „Für jeden Kunden werden die Renditen von aktivem Fondsmanagement von einer langfristigen Anlagestrategie bestimmt. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem neuen Gebührenmodell einen Mehrwert liefern. Zugleich teilen wir die Kosten mit unseren Kunden in Phasen schwacher Wertentwicklung, die selbst die besten aktiven Fondsmanager von Zeit zu Zeit erleben. Ich hoffe deshalb, dass das neue Gebührenmodell Anlegern dabei helfen wird, die Vorteile einer langfristigen aktiven Anlagestrategie zu erkennen."