Fidelity Umfrage: Gedämpfte Stimmung bei Analysten

Die Stimmung der Unternehmen ist global auf ein Niveau gefallen, wie man es zuletzt im Jahr 2016 beobachtet hatte. Damals hatten Betriebe mit rückläufiger Nachfrage und steigenden Kosten zu kämpfen. Lesen Sie in der Folge das Ergebnis der neuesten Analystenumfrage von Fidelity International. Fidelity International | 22.03.2019 11:21 Uhr
Michael Sayers, Director of Research, Equities & Marty Dropkin, Global Head of Research, Fixed Income, Fidelity International / © Fidelity International
Michael Sayers, Director of Research, Equities & Marty Dropkin, Global Head of Research, Fixed Income, Fidelity International / © Fidelity International
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Jedes Jahr befragt Fidelity sein globales Analystenteam, um den Puls der Unternehmenslandschaft zu fühlen. Im Gegensatz zu anderen Top-down makroökonomischen Umfragen beginnt die Recherche an der Basis. Es werden rund 16.000 Gespräche mit Entscheidungsträgern von Unternehmen geführt, bis sich ein großes Ganzes ergibt.   

2018 sank das Stimmungsbarometer von 1,6 auf 0,6. Die Stimmung der Unternehmen erlebt damit den größten Einbruch seit Einführung dieser Umfrage.

Die diesjährigen Ergebnisse sollten jedoch im Kontext dynamischer Umfrageergebnisse aus dem Vorjahr betrachtet werden. Trotz des deutlich nachgelassenen Vertrauens bleiben die Analysten aus dem Hause Fidelity dennoch für das heurige Jahr vorsichtig optimistisch. Ein Wert größer als Null indiziert ein sich verbesserndes Meinungsklima. 

 

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Die Ergebnisse sind jedenfalls ein Zeichen, dass sich der sowieso schon reife Konjunkturzyklus weiter verlangsamt. Ein Drittel der Analysten weltweit meldete, dass ihre Sektoren sich im Abschwung oder in einer Rezession befinden – im Vorjahr waren es nur 13 %. Nur ein Fünftel berichtet von einer Expansion (Vorjahr: 35 %). Und die Hälfte der Analysten sind uneinig, ob wir uns am Ende des Konjunkturzyklus befinden. Im Vergleich dazu waren im Vorjahr 68 % für ein „Nein“. 

Michael Sayers, Director of Research, Equities, Fidelity International kommentierte: „Ein euphorischer Start in das Jahr 2018 steht einem von Vorsichtigkeit geprägtem 2019 gegenüber. Die schlechte Stimmung für dieses Jahr wird von zwei Hauptfaktoren getrieben: ein nachlassender Konsum und steigende Geschäftskosten. Beide Faktoren könnten die Gewinnmargen in 2019 drücken.“ 

„Während wir in den nächsten 12 Monaten keine schwere Rezession erwarten, ist es klar, dass wir dem Ende des Konjunkturzyklus einen Schritt nähergekommen sind. Dieser hat vor einem Jahrzehnt begonnen. Als Konsequenz ist es wichtiger denn je, wie Unternehmen an das Risikomanagement herangehen.“ 

Stimmung der Unternehmen in China schlägt ins Negative

Nach einem Jahr eskalierender Handelsrethorik und gebremsten Wirtschaftswachstums, das auf den tiefsten Wert der letzten 28 Jahre gefallen ist, ist es wahrscheinlich nicht überraschend, dass China-Analysten die Perspektiven für ihre Unternehmen am negativsten einschätzen. 

China ist die einzige Region, in welcher die Stimmung ins Negative umgeschlagen ist (-0,4). Ganze 70 % der Fidelity-Analysten, die chinesische Unternehmen beobachten, erwarten für 2019 einen Rückgang der Kapitalrendite. In der Vorjahres-Umfrage waren es nur 29 %. 

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Marty Dropkin, Global Head of Research, Fixed Income, Fidelity International kommentierte: „Wie erwartet sind die Auswirkungen von Handelsstreitigkeiten ein Schlüsselthema unter Analysten, was viel Verunsicherung im System verursacht hat. Hauptwachstumstreiber von Chinas Wirtschaft bleibt die Produktion von Waren. Konsumenten sind in Bezug aus Lohnwachstumschancen verunsichert, was einen Sekundäreffekt auf den Verbrauch hat. Jedoch sollten Investoren die Fähigkeiten Pekings, die Wirtschaft zu stimulieren beachten.“  

Ende des „Trump Bump”

Die Sorgen über die Herangehensweise der US-Administration nehmen zu und es wird ein negativer Nettoeffekt von Trumps Politik auf Unternehmen erwartet. 

Fast die Hälfte (45 %) aller Analysten weltweit sagen, dass Trumps Politik ihre Sektoren belasten wird. Das ist ein deutlicher Anstieg, denn im Vorjahr waren es nur 13 %. Und weniger als 5 % denken, dass der Effekt positiv sein wird (Vorjahr: 38 %).

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Auch in Europa hat die Skepsis zugenommen. Eine Region, in welcher Manager ursprünglich davon ausgingen, dass die auf Wachstum fokussierte Politik von Trump ihnen vielleicht helfen könnte. 

Wesentlich jedoch erscheint der Meinungswandel unter US-Analysten. Ihr verhaltener Enthusiasmus löste sich komplett auf. Dies spiegelt ihre Ansichten über Protektionismus wider, über den mehr als zwei Drittel sagen, dass er ein Risiko für Unternehmen ist. Tatsächlich sind nur Analysten, die für Schwellenmärkte außerhalb Asiens zuständig sind, noch besorgter über den Protektionismus. 

Gesundheitswesen bleibt ein Lichtblick

Das Gesundheitswesen ist weiterhin ein Zeichen für anhaltenden Optimismus - die Stimmung der Analysten wuchs nun das dritte Jahr in Folge. Das Stimmungsbarometer stieg von 1,1 im Jahr 2018 auf nun 1,4. Diese Stimmung ist großteils von langfristigen Trends beeinflusst, insbesondere durch die Nachfrage nach Therapien für eine alternden Bevölkerung und eine steigende Fettleibigkeitsrate.  

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Michael Sayers schlussfolgert: „Das Gesundheitswesen ist nicht immun gegen politischen Gegenwind. Das gilt speziell in den USA, wo Politiker Pharmaunternehmen dazu aufgerufen haben, die Kosten für Kunden zu senken. Aber da es sich um einen defensiven Sektor handelt, sind Unternehmen weniger von Nachfragerückgängen betroffen.“ 

„Einer der Vorteile den dieser Sektor hat ist, dass Menschen oft bereit sind, unwesentliche Luxusartikel zugunsten der Gesundheit einzusparen.“ 

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