Fidelity Analysten-Umfrage: Unternehmen sehen Licht am Ende des Tunnels

Fidelity International | 06.02.2023 12:45 Uhr
Fiona O'Neill, Leiterin des Bereichs Strategic Initiatives, Global Investment Research & Ned Salter, Leiter des Investment Research, Fidelity International / © e-fundresearch / Fidelity International
Fiona O'Neill, Leiterin des Bereichs Strategic Initiatives, Global Investment Research & Ned Salter, Leiter des Investment Research, Fidelity International / © e-fundresearch / Fidelity International
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

  • Etwas mehr als die Hälfte der Fidelity-Analysten erwartet Wende zum Besseren für globale Konjunktur bis Ende 2023
  • Für China wird nach dem Ende der Null-Covid-Politik mit dem höchsten Umsatzwachstum gerechnet
  • Unternehmen behalten ESG im Fokus, aber zum Schutz der Artenvielfalt muss mehr getan werden

Für Unternehmen war 2022 eines der schwierigsten Jahre der jüngeren Geschichte, denn die Weltwirtschaft war gleich mit mehreren Schocks konfrontiert. Hohe Preise und Zinsen zu Beginn des neuen Jahres lassen vermuten, dass auch 2023 für die Wirtschaft viele Herausforderungen bereithalten wird. Die von Fidelity International jährlich durchgeführte Analysten-Umfrage lässt jedoch auf Licht am Ende des Tunnels hoffen, allen voran in China.

In seiner jährlichen Umfrage ermittelt Fidelity International die Einschätzungen seiner Analysten in allen Teilen der Welt. Dabei werden Informationen aus rund 15.000 Interaktionen mit Firmen gesammelt, um zentrale Trends in den Unternehmen aufzuspüren.

Laut der Umfrage sind 60 Prozent der Analysten überzeugt, dass sich ihre Branchen bereits in einem Abschwung, in einer leichten oder schwereren Rezession befinden. Etwas mehr als die Hälfte geht jedoch davon aus, dass sich die Konjunkturlage Ende 2023 zum Besseren wenden wird.

Fiona O'Neill, Leiterin des Bereichs Strategic Initiatives, Global Investment Research, bei Fidelity International, kommentiert: „Unsere Umfrageergebnisse mögen auf den ersten Blick der vorherrschenden Stimmung zuwiderlaufen nach einem Jahr, in dem die Welt vom Einmarsch Russlands in die Ukraine erschüttert wurde und die Aktienmärkte nach zehn Jahren des Höhenflugs und billigen Geldes auf Talfahrt gingen. Aber aus einem weiteren Blickwinkel betrachtet, passen die Ergebnisse zur wirtschaftlichen Logik: Wenn die Talsohle des Konjunkturzyklus erreicht ist, beginnen Unternehmen, über neue Möglichkeiten nachzudenken.

Laut unserer Umfrage wird der Kostendruck in den meisten Branchen und Regionen in der ersten Jahreshälfte seinen Höhepunkt erreichen. China wird – vorausgesetzt, der Wiedereröffnungspoker klappt – einen Neustart hinlegen. Und Rohstoff-, Versorgungs- sowie Technologieunternehmen werden in den Investitionsmodus umschalten, was auch auf den Netto-Null-Übergang zurückzuführen ist.“

China wieder auf Wachstumskurs

Nun, da das Reich der Mitte seine Null-Covid-Politik hinter sich lässt, scheint sich seine Wirtschaft in einer anderen Phase des Konjunkturzyklus zu befinden. Die meisten Fidelity-Analysten, die China und seine Unternehmen beobachten, erwarten für das Land in den nächsten zwölf Monaten das höchste Umsatzwachstum unter allen Regionen.

Untermauert wird der Optimismus noch durch die jüngsten monatlichen Umfragen von Fidelity, die kurzfristigere Stimmungsänderungen erfassen. Aus ihnen geht China als einzige Region hervor, für die die Fidelity-Analysten sowohl im Dezember als auch im Januar über eine positive Stimmung unter Firmenentscheidern berichtet hatten. Im Dezember hatte China damit begonnen, seine strengen Corona-Auflagen zu lockern und die Weichen für eine Wiedereröffnung zu stellen.

Frage: „Hat sich anhand Ihrer Interaktionen mit Unternehmen im letzten Monat Ihre Wahrnehmung zur Stimmung der Firmenentscheider mit Blick auf die kommenden sechs Monate verändert und wenn ja, wie stark?“ Die Grafik zeigt den Anteil der Analysten, aus deren Antworten eine positive Stimmung der Unternehmenslenker hervorgeht, abzüglich jener, die über eine negative Stimmung in den Vorstandsetagen berichten. Stark negative und stark positive Antworten wurden doppelt gewichtet. Höhere Werte zeigen an, dass die Analysten insgesamt über eine positivere Stimmung bei den von ihnen beobachteten Unternehmen berichten, niedrigere Werte stehen für eine eher negative Stimmung. Quelle: Fidelity International Analysten-Umfrage 2023

Gedämpft wird die Zuversicht dagegen von der Angst vor einem Wiederhochschnellen der Corona-Zahlen, da Peking eine 180-Grad-Wende von strenger Abschottung zu einer schnellen Wiedereröffnung vollzogen hat.

Fiona O'Neill kommentiert: „Die Unternehmen begrüßen die Lockerung der Null-Covid-Politik in China, und seit Dezember geht es an den Aktienmärkten stark bergauf. Kurzfristig aber könnten die Geschäfte unter einem hohen Krankenstand leiden, und bis sich die Infektionszahlen normalisieren, könnte der Neustart insgesamt holprig verlaufen.“

Auf alles gefasst sein

Trotz des vorsichtigen Optimismus mit Blick auf das Jahresende geht aus einer Vielzahl der Umfragedaten hervor, dass zunächst schwierige Zeiten bevorstehen. So erwarten die Analysten von Fidelity in den nächsten zwölf Monaten einen Anstieg der Zahlungsausfälle. Die zuletzt gestiegenen Ausschüttungen an die Aktionäre dürften ebenso zurückgehen wie Fusionen und Übernahmen. 73 Prozent der Fidelity-Analysten gehen davon aus, dass es sich bei den von ihnen erwarteten M&A-Transaktionen um kleinere, ergänzende Akquisitionen handeln wird. Rund drei Viertel (74 Prozent) geben an, dass für die Unternehmenslenker bis auf Weiteres Kostensenkungen und Ankurbeln des Umsatzes im Vordergrund stehen statt Investitionen in Wachstum oder die Aktionärsrendite.

Auch die Geopolitik, die durch Russlands Invasion in die Ukraine noch mehr in den Fokus gerückt ist, wird zu einer immer größeren Sorge. So hat sich der negative Wert zu diesem Thema fast verdoppelt.

Erfreulicherweise berichtet die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der Fidelity-Analysten, dass ihre Unternehmen den ESG-Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung gleich viel oder mehr Aufmerksamkeit schenken als vor einem Jahr. Allerdings erwarten nur acht Prozent der Analysten, dass die Unternehmen die von ihnen verursachten Belastungen für die Artenvielfalt an Land innerhalb der nächsten zwölf Monate verringern werden. Mit Blick auf die Biodiversität in den Ozeanen liegt der Wert nur bei sechs Prozent.

Ned Salter, Leiter des Investment Research, fügt hinzu: „Unsere Umfrage zeigt, dass die Unternehmen bei ESG-Themen zuhören und handeln. Aber es gibt viel zu tun. Die meisten haben gerade erst mit Initiativen zum Schutz der Artenvielfalt begonnen. Dieser wird daher ein zentrales Thema, das wir beim Dialog mit unseren Portfoliounternehmen in diesem Jahr in den Fokus rücken werden.

Die letzte UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal hat das Bewusstsein für die biologische Vielfalt und ihre Bedeutung für das Erreichen des Netto-Null-Ziels geschärft. Das gibt auch unseren Gesprächen mit Unternehmen zu diesem Thema neue Impulse.“

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.