- Höchste Zuflüsse bei ETFs auf die USA seit Januar
- ETF-Markt wächst weiter auf hohem Niveau
- Goldpreis treibt Rohstoff-ETFs
Für Anleger im UCITS-Raum war im vergangenen Monat die Handelseinigung zwischen den USA und der EU das wichtigste Marktereignis. Der allgemeine Tenor, wonach die USA sich in den Verhandlungen weitestgehend durchgesetzt hätten, spiegelte sich auch am ETF-Markt* wieder: „Die im Juli begonnene Trendwende zugunsten der USA setzt sich fort. ETF-Anleger setzen wieder auf die USA”, sagt Stefan Kuhn, Head of ETF Distribution, Europe bei Fidelity International. Zwar bewege man sich noch nicht wieder auf den Rekordniveaus von Ende 2024, aber die Tendenz sei deutlich. „Das geht auf Kosten von ETFs auf Europa, wo sich das Wachstum zuletzt etwas abgeschwächt hat. Anleger sehen die USA als den Gewinner des Handelsstreits und investieren entsprechend.”
Bei Anleihe-ETFs bleibt indes Europa die Region der Wahl: Seit mittlerweile 14 Monaten fließt in Summe mehr Geld in Produkte auf Europa als auf die USA. Die Gründe für die anhaltende Attraktivität europäischer Anleihe-ETFs seien vielfältig. „Eine Erklärung ist, dass die fiskalische Situation in den USA gegenüber Europa schlechter eingeschätzt wird. Der damit verbundene Druck auf den US-Dollar macht es speziell für europäische Anleger unattraktiver, in US-Anleihen zu investieren“, sagt Stefan Kuhn.
Markt-Event des Monats: Goldpreis treibt Rohstoff-ETFs
Auch globale Rohstoff-ETFs verzeichneten im August einen starken Monat. Mit Zuflüssen von über 2000 Millionen USD investierten Anleger über dem 6-Monatsdurchschnitt. In dieser Anlageklasse werden fast ausschließlich die Entwicklungen von Gold und Silber-ETFs erfasst. „Die Rallye des Goldpreises macht sich auch bei Rohstoff-ETFs bemerkbar. Hier ist die Nachfrage überdurchschnittlich”, sagt Kuhn. Grundsätzlich spiegele sich in dieser Entwicklung aber auch die Unsicherheit des Marktes wieder. „Gold gilt als Krisenmetall und für viele Anleger als letzter sicherer Hafen”, sagt Kuhn. Viele Marktteilnehmer seien unsicher, wie es weitergeht, und schichteten deswegen in Gold um. „Ich kann das nachvollziehen. Die Volatilität dürfte in den kommenden Monaten hoch bleiben”, sagt Kuhn abschließend.
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* im gesamten Kommentar sind mit „ETFs” immer UCITS-ETFs gemeint.