Kames Capital hat Schwellenländer im laufenden Jahr weitestgehend untergewichtet angesichts der Widrigkeiten, mit denen die Anlageklasse zu kämpfen hatte. Jones teilte jedoch mit, das Unternehmen habe die entsprechenden Positionen seiner Fonds in den letzten Wochen wieder auf neutral aufgestockt.
"Schwellenländeraktien sind mittlerweile ansprechend bewertet. Ihre Kurse stehen unter Druck, und während der Gegenwind durch einen starken US-Dollar und das nachlassende weltweite Wachstum anhält, sind die schlechten Nachrichten inzwischen weitestgehend eingepreist“, sagt Jones.
Er empfiehlt für Aktien aus den aufstrebenden Märkten im 4. Quartal eine neutrale Positionierung, welche Anleger dann im kommenden Jahr unter Berücksichtigung der für eine Zinsanhebung ausschlaggebenden US-Daten überprüfen sollten.
Kames Capital hat nicht nur sein Engagement in Schwellenländeraktien ausgebaut, sondern steht auch Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern positiver gegenüber.
„Die Spreads einiger Hartwährungsanleihen sind mittlerweile so attraktiv, dass man diese Papiere nicht ignorieren darf. Wir haben unser Exposure daher verstärkt. Gegenwärtig käme Anleger eine Untergewichtung dieser Anleihen auf ihrem aktuellen Preisniveau zu teuer zu stehen“, so der CIO.
Jones erwähnte zudem, dass die Zinsen in Anbetracht der Verlangsamung des US-Wachstums unter Umständen noch länger als erwartet niedrig bleiben würden. Daher stellen Aktien im Allgemeinen eine interessante Anlagechance dar, vor allem nach der jüngsten Korrektur an den meisten Märkten.
„Wir haben Aktien angesichts ihrer inzwischen attraktiveren Bewertung übergewichtet. Unternehmen, die gute Zahlen liefern, werden weiterhin belohnt. Es ist jedoch ein Markt für Stockpicker und im derzeitigen Umfeld müssen Anleger bei der Titelauswahl noch kritischer vorgehen, da Kurseinbrüche einzelner Aktien von 10% bis 20% infolge enttäuschender Unternehmensmeldungen zunehmen werden“, erklärt Jones.
Jones teilt ferner mit, dass Aktienanleger neben ihrer verstärkten Vermögensallokation in denSchwellenländern auch in Europa nach Anlagechancen Ausschau halten sollten, da die dortigen Bewertungen verlockend erscheinen.
„In Anbetracht der anhaltenden quantitativen Lockerung und eines möglicherweise unerwartet positiven Wachstums in Europa zählt die Region unseres Erachtens zu den attraktivsten Investitionszielen“, so Jones.