Der Market-Neutral-Ansatz bietet hier eine Investmentstrategie, um den Kapitalerhalt in allen Marktphasen zu sichern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ein breit diversifiziertes Portfolio mit niedrigen Korrelationen der einzelnen Anlageklassen. „Investoren wollen in der Asset Klasse der Absolute-Return-Produkte auf keinen Fall Verluste erleiden und ergänzend noch eine moderate Rendite erzielen. Mit unseren Fondsprodukten auf der Basis der Market-Neutral-Strategie verfolgen wir das Ziel, ungeachtet der Marktbedingungen über einen Zeitraum von 36 Monaten positive absolute Renditen zu erzielen“, erklärt Malcolm McPartlin, Investment Manager bei Kames Capital.
Beta-Risiken sollten gänzlich ausgeklammert werden
Um Verluste zu vermeiden, soll Market Neutral nach Auffassung von McPartlin auf eine reine Alpha-Strategie ausgerichtet sein, die Beta-Risiken gänzlich ausklammert. Kames verfolgt diesen Ansatz mit seinen insgesamt sechs Absolute-Return-Fonds, von denen jeweils drei Fixed-Income- und Equity-Produkte sind. Seit der Auflage des ersten Produkts im Jahr 2010 wurde die prognostizierte Beta Exposure des Fonds gegenüber dem unterliegenden Markt, dem FTSE All share, weitgehend in einer engen Bandbreite von 0,05 bis -0,05 gehalten. In anderen Worten reagiert der Fonds praktisch nicht auf den Aktienmarkt. Der Fonds hat auch eine geringe Korrelation mit anderen wichtigen Anlageklassen gezeigt, zum Beispiel war die Korrelation mit dem Preis von Rohöl -0.12 über einen Zeitraum von drei Jahren.
Für den "Worst-Case" gerüstet sein: Stresstests und Szenario-Analysen
Sämtliche Verlustrisiken sollten dabei aktiv gemanagt werden. Bei Kames führt ein eigenes, von den Fondsmanagern unabhängiges, „portfolio risk team“ Stresstests und Szenario-Analysen durch. Anhand verschiedener Extremszenarien, wie dem Bankenkollaps von Lehman im Jahr 2008, messen sie den Einfluss von extremen Marktturbulenzen auf die Portfolios. Darüber hinaus werden die Kursbewegungen der Portfoliofirmen im Hinblick auf die Beta-Entwicklung kontinuierlich in Echtzeit beobachtet. So gelang es etwa im Jahr 2012, als sich die Eurokrise verschärfte, in einem kurzen Zeitraum einige ausgewählte Positionen von Wertpapieren zu veräußern, die ein steigendes Beta vorwiesen. Zugleich wurden über Index Futures auf der Short-Seite alle verbliebenen Betapositionen abgesichert. Dank dieser Strategie erzielte etwa der Kames UK Equity Absolute Return Fund auch in dieser schwierigen Marktphase eine positive Performance. Dasselbe gilt auch für andere Marktphasen, die von größeren Kursverlusten an den Börsen gekennzeichnet waren, wie das Einsetzen der griechischen Schuldenkrise im Frühjahr 2010 oder die Ankündigung der US-Notenbank im Mai 2013, ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen zu beenden.
Darüber hinaus gilt es für Fondsmanager auf eine sehr niedrige Volatilität zu achten. Diese lag beim Kames Absolute Return Equity Fund bei etwa zweieinhalb Prozent und damit deutlich unter dem Niveau von Staatsanleihen aus Europa und den USA, die auf vier Prozent kommen und damit der Volatilität des Kames Equity Market Neutral Plus Fund mit seinem deutlich höheren Risiko-Rendite-Profil entsprechen. Dank dieser Kombination aus Null Beta und niedriger Volatilität hat das erste Fondsprodukt von Kames, der Kames UK Equity Absolute Return Fund, seit seinem Start im Februar 2010 eine Performance von 24,3 Prozent erzielt und damit um mehr als 20 Prozent besser abgeschnitten als sein Benchmark-Index LIBOR GBP 1 Month.
Korrelationen in jüngster Vergangenheit deutlich gestiegen
„Die Herausforderungen sind in Zeiten hochvolatiler Märkte noch größer geworden. So sind die Korrelationen zwischen den einzelnen Anlageklassen in den vergangenen 12 bis 18 Monaten deutlich gestiegen. Um der höheren Schwankungsanfälligkeit zu begegnen, haben wir seit Jahresanfang spezifische Hedging-Strategien übernommen, indem wir etwa Anti Momentum Baskets von ausgewählten Anbietern gekauft haben“, erläutert McPartlin weiter. „Ansonsten halten wir bei der Auswahl der Wertpapiere an unseren bisherigen Parametern fest. Um ein möglichst hohes Alpha zu generieren, bleibt die Analyse der Fundamentaldaten der einzelnen Firmen die Grundlage für unsere Long- und Short-Ideen.“ Die Wechsel zwischen Long- und Shortpositionen erfolgen dabei über einen langen Zeitraum sehr konstant.
Investmentprozess fusst auf einer Drei-Säulen-Strategie
Der Investmentprozess bei Kames basiert auf einer Drei-Säulen-Strategie. Darin enthalten sind die Fundamentaldaten der einzelnen Unternehmen, die Bewertung anhand verschiedener Parameter und technische Faktoren wie Momentum-Elemente oder Insiderkäufe und -verkäufe durch das Management. Aktuell favorisiert Kames Capital weniger zyklische Branchen, die weniger abhängig von der Konjunktur in den Schwellenländern sind. Zugleich wird beim Portfolio-Management darauf geachtet, dass einzelne Sektoren nicht übergewichtet werden. Stark vertreten auf der Long-Seite sind aktuell Finanztitel sowie Nicht-Basiskonsumgüter, während etwa bei Industriesektoren und Versorgern die Short-Positionen überwiegen. Bei der Titelauswahl setzen die Fondsmanager derzeit auf Qualitätsaktien von Unternehmen, die dank ihrer führenden Position in ihren Branchen über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen, darüber hinaus einen hohen Cashflow erzielen und mit einer soliden Bilanz glänzen.
Neues Produkt steht kurz vor Lancierung
Um das Anlagespektrum auf der Grundlage von Market Neutral zu erweitern, wird Kames in den kommenden Monaten ein weiteres Produkt auf den Markt bringen. “Unsere Anlagephilosophie bleibt dabei immer dieselbe”, sagt Malcolm McPartlin: “Mit der Kombination aus Null Beta, niedrigen Korrelationen und der hohen Diversifizierung bei den Anlageklassen halten wir an den bisherigen Eckpfeilern unserer Anlagestrategie fest, die Investoren auch in unruhigen Börsenzeiten eine überdurchschnittliche Rendite beschert hat.“