„Die ersten REITs gab es bereits 1960 in den USA und 1969 in den Niederlanden. Weltweit hat sich die Struktur aber erst seit 10-15 Jahren durchgesetzt. Seitdem haben REITs die Immobilienmärkte rund um den Globus positiv beeinflusst und dem Sektor zusätzliche Kapitalzuflüsse beschert. Dadurch haben sich Volumen und Qualität der Anlagen verbessert und das allgemeine Wirtschaftswachstum wurde unterstützt“, erläutert McEntegart.
„REITs schütten Erträge über Dividenden aus, die sich weitgehend aus der Vermietung von Immobilien in verschiedensten Sektoren ableiten, unter anderem Büros, Wohnungen, Einzelhandel, Gesundheit und Industrie. Ihre Gewinne sprudeln, denn sie steigern ihre Mieteinnahmen durch Renovierungen, Inflation, allgemeines Wirtschaftswachstum und entsprechende Mietbedingungen. Der steigende Wert von Immobilien bietet Spielraum für Kapitalzuwachs, da Immobilien auf lange Sicht gehandelt werden.“
Aufgrund der Kotierungsvorschriften müssen REITs transparent sein und die Vorschriften in den Bereichen Corporate Governance und Berichterstattung erfüllen. Das sind Vorzüge, die nicht börsennotierte Anlagen nicht immer bieten, so McEntegart.
„Im September 2016 wurde im Global Industry Classification Standard (GICS) ein elfter eigenständiger Sektor im Immobilienbereich geschaffen. Dabei wurden Wertpapiere von REITs und aus dem Bereich Real Estate Management & Development vom Finanzsektor abgespalten und in einer separaten Anlageklasse zusammengefasst. Der FTSE EPRA NAREI Global Index beinhaltet das Gros des Anlageuniversums bei REITs, das aktuell rund 550 Titel umfasst und dessen Marktkapitalisierung sich auf insgesamt 2,2 Billionen USD beläuft. Diese glänzende Entwicklung hat das Interesse der Anleger geschürt, sodass der REIT-Sektor kaum noch als Stiefkind des Finanzsektors bezeichnet werden kann.“
Ein Nachteil von REITs besteht darin, dass die Anteile täglich gehandelt werden und die Kurse entsprechend deutlich stärker nach oben und unten ausschlagen können, als bei den zugrunde liegenden Immobilienwerten. Diese kurzfristigen Schwankungen dürften langfristig orientierte Anleger nach Ansicht von McEntegart kaum stören, da diese kontrollierbar sind, wenn REITs innerhalb von diversifizierten Portfolios gehalten werden.
Nachfolgend beschreibt McEntegart drei Unternehmen, die sich durch eine defensive Rendite und nachhaltiges Gewinnwachstum auszeichnen und daher beispielhaft die grundlegenden Attribute verkörpern, nach denen er bei REITs Ausschau hält. Alle drei sind Bestandteil der ca. 16%-Allokation des Global Diversified Income Fund zugunsten von globalen REITs.
- „Der Spezialist für Gewerbeimmobilien Merlin Properties ist mit einer Marktkapitalisierung von 5 Milliarden Euro ein Schwergewicht mit Fokus auf Büroflächen, Einzelhandel und Hotels in Spanien und Portugal. Das Unternehmen besticht durch seine attraktive prognostizierte Rendite von 4,5% und ist nach der erfolgreichen Neuausrichtung seines Portfolios gut aufgestellt, um vom Aufschwung in Spanien zu profitieren.“
- “Unibail besitzt Einkaufszentren in Toplagen in Frankreich und Nordeuropa sowie Messeobjekte in Paris. Der REIT überzeugte in der Vergangenheit durch solides Dividendenwachstum und hohe Renditen für seine Aktionäre. Die durch die Angst vor steigenden Renditen bedingte Aktienkursschwäche im 2. Halbjahr 2016 bot angesichts einer Dividendenrendite von 4,8% und einer operativen Rendite von 5,5% einen attraktiven Einstiegspunkt.“